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Scharade

Scharade

Titel: Scharade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Kilometer, ehe er an einer Kreuzung hielt.
    Entsetzt sah Cat, wie er das Tütchen aus der Jackentasche holte, es mit dem Daumennagel aufschlitzte, den Finger hineinsteckte und sich das weiße Pulver auf das Zahnfleisch über den Schneidezähnen rieb.
    Er schaute sie an. »Was guckst du denn so? Sag nicht, du bist schockiert. Du kommst schließlich aus Hollywood.«
    Â»Ich habe mich aber immer ferngehalten von denen, die Drogen genommen haben.«
    Â»Also willst du nicht?«
    Ihre Miene war ernst und angespannt. »Nein, danke.«
    Â»Bist du sicher? Ich dachte, du könntest uns nachher, wenn wir wieder bei dir sind, einen Tee kochen.«
    Â»Tee?«
    Â»Ja. Und süßen können wir den hiermit.« Er schüttete ihr etwas vom Pulver in den Schoß. Sie starrte erst die weiße Substanz an, dann ihn. Er zwinkerte. Sie probierte mit der Fingerspitze und schmeckte Puderzucker.
    Â»Fiesling«, murmelte sie, während sie sich den Zucker von ihrem Rock bürstete.
    Kichernd fuhr er los. »Petey ist ein Drogenschnüffler. Arbeitet als verdeckter Ermittler. Direkt an der Basis. Seit Jahren schon. Würde mich gar nicht wundern, wenn er selber drauf ist, aber er würde niemals echten Stoff an einen Cop verkaufen. Nicht mal an einen Excop.«

    Â»Wie hast du ihn aufgetrieben?«
    Â»Ich habe angefangen, Todesurkunden durchzusehen, und stieß dabei auf mehrere tödliche Unfälle in Texas während der zwölf Stunden vor deiner Operation. Mit dem Motorradunfall habe ich angefangen. Und kaum hatte ich angefangen, ein bißchen tiefer zu buddeln, bekam ich heraus, daß das Opfer tatsächlich Organe gespendet hatte.
    Dann habe ich einen ehemaligen Kollegen bei der Polizei von Houston gefragt, ob irgendwer von ATF, DEA oder von den lokalen Behörden während der letzten fünf Jahren in eine Motorradgang eingeschleust worden war. Er hörte sich für mich um und kam mit Onkel Dixie, Peteys vermeintlichem großen Lieferanten, aber in Wahrheit ist es nur das Codewort für eine Spezialeinheit der Drogenpolizei in Houston.
    Ich habe mit dem Leiter gesprochen. Er war nicht gerade begeistert, ein Treffen mit Petey zu arrangieren, und hat sich nur deshalb breitschlagen lassen, weil ich selber mal bei der Truppe war. Bin ein großes Risiko eingegangen, dich mitzunehmen. Ich hoffe, du kannst deinen Mund halten und posaunst diese Sache nicht aus.«
    Sie warf ihm einen ärgerlichen Blick zu. »Dein Treffen mit Petey hatte nichts mit Drogendealerei zu tun. Warum diese Schauspielerei? Und warum ausgerechnet in diesem miesen Schuppen?«
    Â»Wenn wir uns woanders getroffen hätten und dabei von jemandem gesehen worden wären, hätte es vielleicht Verdacht erregt. Das kann sich Petey nicht leisten. Er könnte seine Glaubwürdigkeit in der Szene verlieren, seine Kontakte und wahrscheinlich sein Leben. Also war es besser, wenn es so aussah, als würde irgendein Trottel versuchen, mit Petey ins Geschäft zu kommen.«
    Â»Wie ein Trottel hast du aber nicht ausgesehen.«
    Â»Danke. Hungrig?«
    Fünf Minuten später saßen sie sich an einem Tisch mit
weißblaukarierter Plastiktischdecke gegenüber. Auf dem Tisch standen einige Fläschchen mit Tabasco und Ketchup, eine Sammlung von Steaksoßen, Salz- und Pfefferstreuer und ein Zuckerstreuer. Aus der Musikbox ertönte Countrymusik. In der Küche wurden ihre Steaks gebraten.
    Cat nahm das Gespräch da wieder auf, wo sie es abgebrochen hatten.
    Â»Hättest du die Pistole benutzt?«
    Â»Um unser Leben zu retten? Worauf du Gift nehmen kannst.«
    Sie versuchte, die nächste Frage beiläufig klingen zu lassen. »Hast du schon mal jemanden erschießen müssen?«
    Er sah sie lange und eindringlich an, ehe er antwortete. »Als Polizist glaubst du, auf alle Situationen gefaßt und dafür trainiert zu sein. Aber das ist ein Irrtum. Wenn man in eine unerwartete Situation gerät, versucht man, das Beste daraus zu machen.«
    Mehr war ihm nicht zu entlocken. Cat sagte nichts mehr, während er in seinem Eistee rührte. Schließlich fuhr er fort. »Wo hast du deine Ausbildung bekommen?«
    Â»Du meinst meine Ausbildung als Schauspielerin?«
    Â»Außer daß du ein Waisenkind bist, das von diversen Pflegeeltern großgezogen wurde, weiß ich nichts über dein Leben, bevor du bei der Fernsehserie eingestiegen bist. Wo bist du

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