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Scharade

Scharade

Titel: Scharade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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haben überlegt, ob Zyklop in Frage kommen könnte. Aber diese Möglichkeit schien uns völlig ausgeschlossen zu sein. Dazu ist er einfach nicht clever genug.«
    Â»Was ist mit Paul Reyes? Schon was von dem gehört?« Jeff hatte auf Cats Bitten hin die Bibliothek nach Artikeln über diesen Fall und den anschließenden Prozeß durchstöbert, und sie beide hatten alles darüber gelesen.
    Â»Alex ist noch dabei, eine Verwandte ausfindig zu machen, die bereit ist, mit ihm zu reden.«
    Â»Was ist mit dem Liebhaber?«
    Â»Dem Liebhaber?« fragte sie perplex. »Ich weiß nicht.«
    Ihr Telefon klingelte; sie hob ab. »Hallo?«
    Â»Wo stecken die beiden?«
    Ihr Herz stockte. »Zyklop?«
    Jeffs Augen weiteten sich. Er ließ seinen Hamburger fallen und sprang so abrupt von seinem Stuhl auf, daß dieser nach hinten umkippte. »Soll ich den Polizisten holen?« fragte er im Flüsterton.
    Sie schüttelte den Kopf und gab ihm ein Zeichen, still zu
sein. Sie konnte Zyklop kaum verstehen bei dem Getöse am anderen Ende der Leitung.
    Â»Ich warne dich, Baby. Besser, du spuckst aus, wo ich die beiden finde.«
    Â»Sie sind an einem Ort, wo du sie niemals finden wirst.« Sie sprach ruhig und furchtlos, auch wenn ihr Herz heftig klopfte. »Sie sind sicher vor dir. Du wirst ihnen nie wieder was tun können.«
    Â»Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Aber eines steht mal fest: Ich weiß, wo ich dich finde. Ich weiß, wo du arbeitest und wo du wohnst. Wenn du dich nicht eingemischt hättest, wäre das alles nicht passiert.«
    Â»Du wirst mich bei der Arbeit nicht mehr finden. Weil ich nämlich nicht mehr bei WWSA arbeite. Dank deinem Gerede.«
    Â»Hä?«
    Â»Spiel nicht den Doofen, Zyklop. Auch wenn das wahrscheinlich ein bißchen viel verlangt ist. Aber vielleicht bist du ja auch gerissener, als du tust. Man muß nämlich schon gerissen und gewissenlos sein für so eine Lüge, wie du sie Truitt aufgetischt hast.«
    Â»Wem?«
    Â»Dem Kolumnisten des Light .«
    Â»Dem was ? Was, zum Teufel, laberst du da? Hey, wird etwa dein Telefon abgehört? Läuft da etwa ’ne Fangschaltung? Redest du absichtlich dummes Zeug, um mich hinzuhalten? Scheiße !«
    Im nächsten Moment war die Leitung tot.
    Cat hielt den Hörer noch eine ganze Weile ans Ohr, dann legte sie auf, starrte aber das Telefon nachdenklich an.
    Â»Was hat er gesagt?« fragte Jeff.
    Â»Er... äh...«
    Â»Hat er gesagt, von wo aus er anruft? Cat? Stimmt was nicht? Cat?«

    Sie brauchte einen Moment, um ihre Benommenheit abzuschütteln und sich wieder auf Jeff zu konzentrieren. »Er hat mir erneut gedroht.«
    Â»Du meinst, er läßt es nicht bei der Sache mit dem Kindesmißbrauch bewenden?«
    Â»Er behauptet, nichts davon zu wissen. So komisch sich das auch anhören mag, aber ich glaube, daß er die Wahrheit sagt.«
    Jeff schüttelte verwirrt den Kopf. »Ich kapiere nichts mehr.«
    Â»Ich auch nicht.«
    Â»Truitt hat gesagt, daß Zyklop ihn angerufen hat. Den Namen kann er sich unmöglich ausgedacht haben.«
    Â»Ich glaube auch nicht, daß er ihn sich ausgedacht hat«, meinte Cat.
    Â»Also lügt er?«
    Â»Nein, jemand hat Truitt angerufen, das stimmt schon. Und dieser Jemand hat sich als Zyklop ausgegeben.«
    Jeffs Miene verriet, daß er langsam begriff. »Aber das hätte jeder gewesen sein können. Wahrscheinlich war es dein anonymer Briefeschreiber.«
    Â»Ganz genau. Dieser Jemand ist allwissend. Er scheint mit in meiner Haut zu stecken. Er weiß alles, kaum daß es geschehen ist. Aber vielleicht ziehe ich jetzt etwas vorschnell Schlüsse.«
    Mit einem frustrierten Stöhnen preßte sie die Handballen an die Schläfen. »Ich weiß nicht mehr, was ich denken oder tun soll.«
    Â»Laß es uns mal ganz pragmatisch betrachten«, sagte Jeff mitfühlend. »Mal angenommen, dein Unbekannter denkt sich die Sache mit dem Kindesmißbrauch aus und ruft Truitt an – wer ist dann die zweite Quelle? Truitt mag ja ehrgeizig und skrupellos sein, aber für dumm halte ich ihn nicht.«
    Â»Ich auch nicht.«

    Â»Also glaube ich kaum, daß er sich so weit aus dem Fenster lehnt, ohne eine verläßliche zweite Quelle in der Hinterhand zu haben, die die Anschuldigung bestätigt.«
    Sie drehten es hin und her, bis Cats Kopfschmerzen unerträglich

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