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Scharade

Scharade

Titel: Scharade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Unterredung. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt Ms. Delaney keine offizielle Erklärung ab.«
    Â»Bill, ich habe keine Angst –«
    Â»Bitte, Cat«, schnitt er ihr das Wort ab. »Mr. Truitt, Sie werden heute nachmittag von unserer Presseabteilung hören.« Er begleitete ihn zur Tür.
    Nachdem der Journalist gegangen war, herrschte im Raum ein Schweigen wie bei einem Begräbnis. Cat kochte innerlich. Sie schaute Bill an und ließ ihn nicht aus den Augen, als er zu seinem Schreibtisch ging und sich schwer in seinen Drehsessel fallen ließ.
    Â»Ich warte auf eine Erklärung, Bill.« Sie stand auf. »Warum haben Sie stumm dabeigesessen, während ich geschlachtet wurde? Warum haben Sie ihn überhaupt eingeladen?«
    Er hob die Hände. »Setzen Sie sich wieder, Cat. Beruhigen Sie sich und hören Sie mir zu.«
    Sie setzte sich, fragte jedoch in barschem Ton: »Glauben Sie, daß ich eine Kinderschänderin bin?«
    Â»Um Himmels willen, nein! Natürlich nicht... Aber ich muß die Interessen des Senders berücksichtigen.«

    Â»Ach, der Sender. Solange der unbeschadet bleibt, kann mein Ruf ja ruhig vor die Hunde gehen, oder was?«
    Er warf ihr einen entrüsteten Blick zu. »Wir können ihn nicht davon abhalten, seine Artikel zu schreiben und zu veröffentlichen. Im Moment können wir uns nur auf den zu erwartenden Sturm vorbereiten. Ich kann die Presseabteilung anweisen, eine Gegendarstellung rauszugeben. Wenn Sie möchten, können Sie dabei mitwirken.«
    Â»Kommt gar nicht in Frage!« sagte sie. »Ich werde diese lächerliche Lüge nicht auch noch dadurch aufwerten, indem ich sie abstreite.« Plötzlich schimmerten Tränen in ihren Augen. »Wie kann jemand nur glauben, ich könnte ein Kind belästigen oder mißbrauchen?«
    Â»Deine Zuschauer werden das nicht glauben, Cat«, sagte Jeff überzeugt. »Nicht eine Sekunde.«
    Â»Das sehe ich auch so«, meinte Bill. »Wenn die Story erst veröffentlicht ist, wird es zu dem Thema nichts mehr zu sagen geben, weil nichts weiter dran ist. Ihre Fans werden es als das betrachten, was es ist – ein böswilliger Angriff auf Sie, von jemandem, der Ihnen offensichtlich eins auswischen will.
    Das wird sich wieder geben. Nach ein paar Wochen ist Gras über die Sache gewachsen.« Er hielt einen Moment inne, ehe er hinzufügte: »Bis dahin werde ich die Produktion und Ausstrahlung von Cats Kids aussetzen.«
    Cat glaubte, sich verhört zu haben. Einige Sekunden lang vernahm sie nichts als ein schreckliches Dröhnen in den Ohren. »Das... das meinen Sie doch nicht ernst, Bill?«
    Â»Doch. Meine Entscheidung steht fest.«
    Â»Aber das ist gleichbedeutend mit einem Schuldbekenntnis«, rief sie. »Bill, ich flehe Sie inständig an, das nicht zu tun.«
    Â»Sie wissen, daß ich Ihre Arbeit von ganzem Herzen schätze und unterstütze. Was Sie tun, ist wichtig für den
Sender. Es ist ein wichtiger Beitrag für die Öffentlichkeit. Ich möchte damit auch so bald wie möglich weitermachen.
    Und ich muß wohl nicht extra erwähnen, daß ich allerhöchsten Respekt vor Ihnen habe, Cat. Ich mute Ihnen diese Enttäuschung nur sehr ungern zu. Sie betrachten meine Entscheidung sicher als Verrat, doch in meiner Verantwortung als Vorstandsvorsitzender des Senders muß ich bedenken, was das Beste für alle ist, auch für Sie.
    Bis diese Geschichte ausgestanden ist, sollten Sie – meiner Ansicht nach – besser nicht auf der Mattscheibe erscheinen, weil es die Menschen nur an diese miese Geschichte erinnern würde.« Seine ernste Miene und sein nüchterner Ton unterstrichen, daß seine Entscheidung endgültig war.
    Eine Weile starrte Cat zu Boden, dann hob sie schließlich den Kopf und stand auf. »Also gut, Bill. Ich verstehe Ihren Standpunkt. Heute abend haben Sie meine Kündigung auf dem Schreibtisch.«
    Â»Was!?« rief Jeff entsetzt.
    Â»Cat –«
    Â»Hört mir zu, alle beide. Wenn diese Story veröffentlicht wird, ist Cats Kids Ruf auf alle Zeiten ruiniert. Ich könnte die Anschuldigungen widerrufen, bis ich blau werde, es würde nichts nützen. Die Menschen sind so, daß sie immer das Schlimmste annehmen, vor allem, wenn es in der Zeitung steht. Wenn etwas gedruckt worden ist, muß es wahr sein, oder?
    Bill, Sie sagten, Sie müßten berücksichtigen,

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