Scharade
die Hand nach ihr ausstreckte und ihr über die Wange strich, bemerkte sie ihre Tränen. »Das sind wirklich gute Neuigkeiten. Danke...«
Er wischte ihr die Tränen mit einer Serviette ab, dann sah er ihr tief in die Augen. »Wer hat bei der Zeitung angerufen, Cat?«
»Ich weià es nicht.«
»Ich tippe mal auf deinen unbekannten Brieffreund.«
»Ich auch. Er ist immer noch da drauÃen und treibt sein Spielchen mit mir. Aber wie konnte er von Zyklop wissen?«
»Vielleicht ist dein Telefon angezapft. Oder du hast eine Wanze im Haus.« Er hielt inne. »Oder... es könnte jemand aus deiner näheren Umgebung sein, jemand, dem du vertraust und den du niemals verdächtigen würdest.«
Ihr Magen verkrampfte sich, weil sich Alexâ Vermutung haargenau mit ihren Ãberlegungen deckte, zu denen sie während ihrer langen, einsamen Autofahrt durch die nächtliche Stadt gelangt war.
Sie erhob sich abrupt. »Ich muà jetzt duschen.«
»Dann beeil dich aber.« Er sah auf seine Armbanduhr. »Unser Flug geht in zwei Stunden.«
»Unser Flug?«
»Deshalb bin ich hergekommen. Ich habe Paul Reyesâ Schwester ausfindig gemacht. Sie lebt in Fort Worth und ist bereit, mit uns zu reden.«
Kapitel 50
Sie blieben im morgendlichen Berufsverkehr stecken und schafften es gerade noch rechtzeitig zum Flughafen. Kaum eine Stunde später landeten sie in Dallas, wo Alex sich bereits einen Mietwagen hatte reservieren lassen.
»Diese dreiÃig Meilen mit dem Auto nach Fort Worth werden länger dauern als der Flug«, sagte er beim Verlassen des Flughafens.
»Kennst du den Weg?« Cat schaute auf die glitzernde Skyline der Stadt. Sie war noch nie in Dallas gewesen und wünschte, dieser kurze Abstecher wäre nur für Sightseeing.
»Mrs. Reyes-Dunne hat mir den Weg beschrieben. AuÃerdem kenne ich mich ein biÃchen aus.«
»Wie hast du sie eigentlich gefunden?«
»Ich hatte damals mit den Jungs aus Fort Worth zu tun und mich mit einem der Detectives angefreundet. Den habe ich vor einigen Tagen angerufen und gefragt, ob er sich noch an den Reyes-Fall erinnere. Schwer zu vergessen, sagte er, auch wenn er den Prozeà nach der Verlegung nach Houston nicht mehr verfolgt hatte.
Ich bat ihn um den Gefallen, jemanden aus Reyesâ Verwandtschaft aufzutreiben, und habe ihm erklärt, warum. Ich habe betont, daà es keine polizeiliche Angelegenheit ist.
Einige Tage später rief er mich zurück und sagte, er habe Reyesâ Schwester ausfindig machen können. Er meinte, sie sei sehr miÃtrauisch gewesen, also überlieà er ihr die Entscheidung.
Er gab ihr meine Telefonnummer für den Fall, daà sie mit mir reden wolle. Und siehe daâals ich gestern aus Hunsakers Büro zurückkam, fand ich eine Nachricht von ihr auf meinem Anrufbeantworter. Ich rief sie zurück, und sie erklärte sich zu diesem Treffen bereit.«
»Hat sie dir am Telefon irgendwelche Informationen gegeben?«
»Nein. Sie hat nur bestätigt, daà sie die Schwester von Paul Reyes ist. Was ich auch fragte, ihre Antworten waren sehr zurückhaltend, aber es interessierte sie, als ich ihr sagte, daà du vielleicht Judy Reyesâ Herz hast.«
Sowohl dem Stadtplan wie seinem Instinkt folgend, steuerte Alex durch das Labyrinth der Zubringer- und SchnellstraÃen zwischen den beiden Städten, die nahezu nahtlos ineinander übergingen.
SchlieÃlich fand Alex die gesuchte StraÃe in einer älteren Siedlung westlich von Downtown Fort Worth, abseits des Camp Bowie Boulevard. Er stellte den Wagen am Bordstein ab. Der vordere Hof des hübschen Ziegelsteinhauses lag im Schatten einer riesigen Platane. Laub knisterte unter ihren FüÃen, als sie die Auffahrt hinaufgingen.
Eine attraktive spanische Frau trat auf die Veranda heraus und begrüÃte sie. Sie trug die weiÃe Tracht einer Krankenschwester. »Sind Sie Mr. Pierce?«
»Ja, das bin ich. Mrs. Dunne, ich möchte Ihnen Cat Delaney vorstellen.«
»Wie geht es Ihnen?« Die Frau gab ihnen beiden die Hand. Cats Hand hielt sie besonders lange, während sie ihr Gesicht musterte. »Und Sie glauben, Sie haben Judys Herz?«
»Möglich ist es.«
Die Frau sah sie noch eine Weile an, dann deutete sie auf die beiden Rattanstühle auf der Veranda. »Wir können auch gerne hineingehen, wenn Ihnen das lieber ist.«
»Nein, mir ist es
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