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Scharade

Scharade

Titel: Scharade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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machen.« An Cat gerichtet, sagte er: »Das geht ganz allein mich etwas an, Cat. Sie haben bei mehreren Gelegenheiten deutlich gemacht, daß Sie nicht wollen, daß ich mich in Ihr Privatleben einmische. Ich verdiene dieselbe Rücksicht.«

    Â»Meinetwegen«, entgegnete sie lapidar. »Aber ich glaube immer noch, daß Ihre Geliebte diejenige ist, die mich seit längerem belästigt.«
    Â»Sie irren sich«, entgegnete er knapp.
    Â»Ich hatte noch nicht die Zeit, ihre persönlichen Angaben überprüfen zu lassen, etwa, wo sie sich während der letzten Jahre aufgehalten hat, aber ich werde es rauskriegen. Und sollte ich dabei feststellen, daß sie auch nur in der Nähe der drei verstorbenen Herzempfänger gewesen ist, werde ich die Polizei davon in Kenntnis setzen.«
    Â»Ich habe mein Leben lang in Texas gelebt«, sagte Melia. »Und nur zu Ihrer Information – King ist mein Familienname. Ich bin nur zu einem Viertel spanischer Abstammung. Damit wäre Ihre Reyes-Theorie wohl endgültig gestorben. Und es interessiert mich einen Scheißdreck, woher Sie Ihr Herz haben. Und ich will nicht, daß Sie sich einbilden, Sie könnten hier einfach so reinplatzen und mir Bill wegnehmen.«
    Â»Er gehört dir nicht, Melia!«
    Â»Ach, nein?« schnaubte sie. »Da hätten Sie ihn vorhin mal sehen sollen ...«
    Bill spürte, wie er errötete. »Melia war eifersüchtig auf Sie, als Sie bei uns anfingen. Sie fürchtete, ich könnte sie wegen Ihnen verlassen. Ich habe ihr versichert, daß sie nichts befürchten muß.«
    Cat wandte sich an Melia, die müßig mit ihrem Haar spielte. »Ich nehme ihr die Unschuldsmasche nicht ab. Zumindest hat sie gegenüber Truitt diese ungeheuerliche Anschuldigung bestätigt, hab ich nicht recht?«
    Melia ließ die Hand sinken. Ihre dunklen Augen funkelten schuldbewußt. Bill trat auf sie zu: »Melia? Hast du?« Sie schaute schmollend auf zu ihm. Und schuldig. Er verspürte den brennenden Wunsch, sie zu ohrfeigen. »Antworte gefälligst.«

    Sie fuhr vom Sofa hoch. »Dieser Journalist hat mich heute angerufen. Faselt was von einem Typen namens Zyklop und was der ihm am Telefon über Cat erzählt hat. Dann fragt er mich, ob ich was davon wüßte. Klar, hab ich gesagt. Ich habe Cat Delaney mit dem Kind beim Grillfest gesehen. Ich sage zu ihm, sie hat ihn den ganzen Abend bei sich gehabt; ist ganz vernarrt in den Kleinen. Dann fragt Truitt, ob sie Gelegenheit gehabt haben könnte, mit dem Jungen allein zu sein. Klar, habe ich da wieder gesagt. Ich habe doch mit eigenen Augen gesehen, wie sie mit ihm ins Haus gegangen ist, als niemand in der Nähe war.
    Dann wollte er wissen, ob es eine Verbindung gäbe zu der Sache mit dem Ehepaar, das von der Adoption zurückgetreten ist. Wäre es denkbar, daß dieses kleine Mädchen ebenfalls Cats Opfer geworden ist? Ich sagte, dazu möchte ich lieber nichts sagen, weil ich damals selber noch bei Cats Kids mitgewirkt habe und nicht mit reingezogen werden möchte.«
    Â»Mein Gott«, flüsterte Cat entsetzt. Dann wandte sie sich an Bill. »Sehen Sie bloß zu, daß Sie sie glücklich machen, Bill. Wenn Sie diese schäbige kleine Affäre jemals beenden, dann weiß der Himmel allein, was sie Ihnen alles anhängen wird. Nicht, daß Sie es nicht verdient hätten ...«
    Ihre Wut war nicht mehr zu kontrollieren. »Ihre unbegründete Eifersucht auf mich hätte fast Cats Kids kaputtgemacht. Sie hätte alles zerstört, was wir erreicht haben. Ihre Lüge hätte das Leben von Dutzenden von Kindern betroffen, ihre Zukunft, ihr ganzes Leben... und das alles nur wegen...« Sie deutete auf Melia. »Ist sie das wert?«
    Â»Ich verbitte mir irgendwelche Urteile über Melia und mich, Cat«, sagte er in einem vergeblichen Versuch, sich zu verteidigen. »Trotzdem tut es mir leid, was heute geschehen ist. Es war sicher unangenehm...«
    Â»Unangenehm?« wiederholte sie, um deutlich zu machen,
welch alberne Untertreibung das war. »Daß es Ihnen leid tut, davon habe ich nichts. Das kann man nicht mit einer einfachen Entschuldigung wiedergutmachen.«
    Sie griff zum schnurlosen Telefon auf dem Tisch und warf es ihm zu. »Ich gehe mal davon aus, daß Sie den Chefredakteur vom Light persönlich kennen. Rufen Sie ihn an. Bringen Sie ihn dazu, daß er Truitts Kolumne aus dem

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