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Scharade

Scharade

Titel: Scharade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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daß du auswärts übernachtest.«
    Â»Habe ich auch.«
    Â»Warum bleibst du dann nicht bis morgen früh?«
    Â»Es ist doch schon morgens.«
    Sie verzog das Gesicht, hatte aber keine Lust, um diese Uhrzeit Wortklaubereien zu betreiben. »Ich hasse es, allein aufzuwachen.«
    Â»Das wird sich heute aber nicht vermeiden lassen.«
    Â»Warum hast du’s denn so eilig?«
    Â»Ich muß noch was erledigen.«
    Â»Um diese Uhrzeit?«

    Â»Je früher, desto besser«, entgegnete er geheimnisvoll.
    Sie versuchte mit ihren besten Tricks, ihn wieder ins Bett zu locken, doch vergeblich. Er hatte es eilig und ging ohne einen Abschiedskuß.
    Â 
    Alex fluchte wüst, als er die Rückleuchte seines Wagens um die Ecke verschwinden sah. Doch er vergeudete keine Zeit mit sinnlosen Gedanken.
    Er eilte in seine Wohnung, stürmte die Treppe zum Schlafzimmer hinauf und zog sich einige Kleidungsstücke an. Er nahm seine Pistole aus der obersten Schrankschublade, dazu eine Handvoll Patronen, die er in die Brusttasche seines Hemdes steckte, während er wieder hinuntereilte.
    Als er die Wohnung verließ, schaute er auf seine Armbanduhr und fluchte erneut.
    Sein Motorrad war noch immer in der Werkstatt, deshalb zertrümmerte er mit dem Kolben seiner Pistole das Seitenfenster des BMWs seines Nachbarn. Er brauchte nur Sekunden, um die Zündung kurzzuschließen und den Motor zu starten.
    Als er davonbrauste, schaute er ein weiteres Mal auf die Uhr. Cat konnte nicht mehr als fünf Minuten Vorsprung haben.
    Â 
    Ihre Angst war zu groß für Tränen. Sie würde später weinen. Wenn er hinter Gittern saß und sie in Sicherheit war, würde sie ihrem Kummer freien Lauf lassen. Jetzt mußte sie sich aufs nackte Überleben konzentrieren.
    Alex hatte die ganze Zeit hinter allem gesteckt. Es bestand die Möglichkeit, daß sie Amandas Herz bekommen hatte, daher hatte er geplant, sie umzubringen, wie er auch die anderen Herzempfänger umgebracht hatte. Heute war der Tag – das Jubiläum eines Tages, der für sie ein neues Leben bedeutete, für ihn jedoch unerträglichen Schmerz.

    Er hatte selbst gesagt, daß ihn der Gedanke verfolgt hatte, daß Amandas Herz in der Brust eines anderen Menschen schlug. Also hatte er mögliche Empfänger ausfindig gemacht, sich ihnen genähert und sie umgebracht, ohne Verdacht zu erregen. Dann zog er weiter zu seinem nächsten Opfer und stellte die nächste Falle.
    Perfekte Verbrechen – wer könnte besser dazu in der Lage sein als ein ehemaliger Polizist, der Krimis schrieb? Er wußte, wie man Beweise beseitigt und ein Verbrechen wie einen Unfall aussehen läßt.
    Cat fröstelte, und das lag weniger daran, daß sie nichts weiter als sein Hemd anhatte. Das Leder des Sitzes fühlte sich an ihrem nackten Po kalt an, und sie hatte eine Gänsehaut auf Armen und Beinen.
    Sobald sie zu Hause war, würde sie Lieutenant Hunsaker anrufen. Aber erst einmal mußte sie dort ankommen. Nervös blickte sie immer wieder in den Rückspiegel. Auch wenn sie sein Auto genommen hatte, würde ihn das nicht davon abhalten, ihr zu folgen. Sie rechnete fest damit, von einem anderen Wagen eingeholt zu werden.
    Das wäre doch perfekt, nicht wahr? Er würde sie von der Straße drängen und sich dann aus dem Staub machen. Ihr Tod würde als tödlicher Autounfall eingestuft werden. Niemand würde ihn verdächtigen, weil sie mit seinem Auto verunglückt war. Ja, das würde eine glaubhafte Geschichte abgeben. Sie hatte die Nacht mit ihm verbracht und war dann frühmorgens nach Hause gefahren. Er hatte ihr sein Auto geliehen.
    Â»Ich kann es nicht glauben«, würde er sagen, wenn er die Nachricht ihres Todes erhielte. Er würde trauern und niedergeschlagen wirken. Und alle würden ihm seinen Kummer glauben.
    So wie sie es getan hatte.
    Warum hatte sie nicht auf Dean gehört? Oder auf Bill?
Beide hatten sie vor ihm gewarnt. Sie hatten sein doppeltes Spiel gespürt. Warum sie nicht? Seine »dunkle Seite«, wie sie es genannt hatte, war derart dunkel, daß sie mörderisch war.
    Er hatte seine Rolle so gut gespielt, mit der Finesse und dem Können eines meisterhaften Schauspielers. Zuerst hatte er ihr den Hof gemacht, hatte sie mit seinem Charme entwaffnet. Dann hatte er sie verschmäht, woraufhin sie sich noch mehr nach ihm gesehnt hatte. Dann war er ihr Freund und

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