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Scharade

Scharade

Titel: Scharade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Details unserer bevorstehenden Hochzeit gelöchert hat.« Sie wandte sich zu ihm um. »Du mußt ihr gegenüber so getan haben, als stünde sie unmittelbar bevor. Nur leider haben wir keinerlei Heiratspläne.«
    Â»Und ob.«
    Cat hätte heftig widersprochen, aber in diesem Moment bog er auf die halbrunde Auffahrt vor seinem Haus ein. Wie
auf Stichwort erschien die Haushälterin zur Begrüßung am Eingang. Cat lächelte und sagte kurz hallo, als sie das hohe Foyer betrat. Von Hauspersonal bedient zu werden, war ihr unangenehm. Dean dagegen wurde spielend damit fertig.
    Cat bereute, daß sie eingewilligt hatte, bei ihm zu Hause zu übernachten. Sie hatte es nur getan, weil der Abend versprach, lang zu werden, und sie sich die weite Fahrt zurück nach Malibu und am nächsten Morgen von dort ins Studio ersparen wollte.
    Sollte sich ihr schwelender Streit so entwickeln, wie sie es befürchtete, würde sie sich ein Taxi rufen. Sie ging ins Arbeitszimmer, das sie den übrigen Zimmern des Hauses vorzog, weil es das gemütlichste und am wenigsten formelle war.
    Â»Möchtest du was trinken?« fragte Dean, der ihr folgte.
    Â»Nein, danke.«
    Â»Einen Happen zu essen? Hab gesehen, daß du dein Abendessen kaum angerührt hast. Bist viel zu beschäftigt gewesen, dich mit Bill Webster zu unterhalten.«
    Sie ignorierte diese Bemerkung. Seit ihrer ersten Begegnung hatte sie den texanischen TV-Boß noch einige Male bei offiziellen Anlässen getroffen. Dean hatte ein völlig falsches Bild von dieser Sache. »Nein, danke. Ich bin nicht hungrig.«
    Â»Ich kann dir von Celeste schnell was machen lassen.«
    Â»Ist wirklich nicht nötig, sie zu bemühen.«
    Â»Aber sie kriegt Geld dafür. Was möchtest du?«
    Â»Nichts!« Der scharfe Ton tat ihr leid, und sie holte tief Luft, um sich zu beruhigen. »Bitte verhätschel mich nicht, Dean. Wenn ich hungrig wäre, würde ich es schon sagen.«
    Er verließ das Arbeitszimmer nur kurz, um die Haushälterin für den Rest des Abends zu entlassen. Als er zurückkam, stand Cat mit dem Rücken zum Raum am Fenster und schaute hinaus auf den Ziergarten. Sie hörte Dean näher kommen, drehte sich aber nicht um.
    Er legte ihr sanft die Hände auf die Schultern. »Es tut mir
leid. Ich habe nicht geahnt, daß eine lockere Bemerkung gleich solche Wellen schlagen würde. Warum heiraten wir nicht einfach und ersparen uns dieses ständige Hickhack?«
    Â»Wohl kaum ein guter Grund für eine Heirat.«
    Â»Cat.« Sein Griff an ihrer Schulter wurde fester, und er drehte sie zu sich herum. »Das ist auch nicht der Grund, warum ich dich heiraten will.«
    Gleichgültig, worüber sie auch redeten – das Wetter, ihre Lieblingseissorte, die Verschuldung der öffentlichen Kassen  –, sie landeten stets bei diesem Thema. Sie schloß die Augen. »Ich möchte heute abend nicht schon wieder damit anfangen, Dean.«
    Â»Ich bin geduldig gewesen, Cat.«
    Â»Ich weiß.«
    Â»Unsere Hochzeit muß ja kein großer Medienzirkus werden. Wir könnten nach Mexiko oder Vegas fliegen und es hinter uns bringen, ehe auch nur ein einziger Reporter Wind davon bekommt.«
    Â»Das ist es nicht.«
    Â»Was denn dann?« drängte er. »Erzähl mir jetzt bloß nicht wieder, daß du dein Haus in Malibu nicht aufgeben willst oder daß du Angst hast, deine Unabhängigkeit zu verlieren. Das sind doch abgedroschene Argumente. Wenn du mir weiterhin einen Korb gibst, dann wirst du dir allmählich was Besseres einfallen lassen müssen.«
    Â»Es sind gerade mal eineinhalb Jahre seit meiner Transplantation vergangen«, sagte sie leise.
    Â»Und?«
    Â»Und du lädst dir möglicherweise eine Frau auf, die den Großteil ihres und deines Lebens im Krankenhaus verbringt.«
    Â»Es hat noch kein einziges Anzeichen von Abstoßung gegeben.« Er hob den Zeigefinger. »Nicht ein einziges, Cat.«
    Â»Aber es gibt keine Garantie, daß es nicht doch geschehen
wird. Manche Patienten leben jahrelang mit ihrem neuen Herzen, und dann peng! Ohne ersichtlichen Grund wird es abgestoßen.«
    Â»Und manche sterben an Ursachen, die absolut nichts mit ihrem Herzen zu tun haben. Immerhin besteht eine Chance von eins zu einer Million, vom Blitz getroffen zu werden.«
    Â»Ich meine es ernst.«
    Â»Ich auch.« Er entschärfte seinen Ton.

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