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Scharfe Pranken

Scharfe Pranken

Titel: Scharfe Pranken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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ja!
    »Hör mal, Blayne.« Gwen erhob sich und kam auf sie zu, während Blayne ihren Rucksack auf dem Boden abstellte und darin herumwühlte, um ihre Arbeitsklamotten herauszuholen. »Es tut mir wirklich leid wegen gestern. Natürlich wollen die Babes dich nicht eintauschen oder loswerden oder ersetzen oder was auch immer. Cherry will davon nichts wissen.«
    Blayne zuckte – ziemlich mitleiderregend, wie sie fand – mit den Schultern und zog auf der Suche nach ihrer Cargohose ein Kleidungsstück nach dem anderen aus dem Rucksack.
    »Und Mitch tut es auch leid. Stimmt’s, Mitchell?«, fragte Gwen durch zusammengebissene Zähne.
    »Was? Oh, ja. Ja. Es tut mir leid, Blayne. Ich hätte den Mund halten sollen.«
    »Ist nicht weiter wild«, sagte Blayne und erhob sich.
    »Ist es doch«, erwiderte Gwen. »Du weißt, dass ich dir gegenüber loyal bin, Blayne. Und ich glaube, wenn wir bis zur Meisterschaft zusammen trainieren, außerhalb des Mannschaftstrainings, dann wird alles gut. Es wird besser als gut. Es wird großartig.«
    »Das wird nicht nötig sein.«
    »Komm schon, Blayne. Du weißt, dass es mir nichts ausmacht, und außerdem würde es mir auch ganz guttun. Wir könnten morgens vor der Arbeit trainieren.«
    Blayne klaute sich Novikovs Worte und entgegnete: »Ich bin mir nicht sicher, dass das in meinen momentanen Zeitplan passt.«
    »Zeitplan? Was für ein Zeitplan? Wann hattest du je einen Zeitplan, außer dem Arbeitsplan, den ich dir jeden Morgen gebe?«
    »Ich spreche von dem Zeitplan, der es mir ermöglicht, mit Bo Novikov zu trainieren. Morgens, vor der Arbeit. Du weißt schon, um mich ein bisschen abzuhärten, damit ich nicht mehr das schwächste Glied der Mannschaft bin.«
    Blayne kam sich zwar sehr selbstgefällig vor, gab sich jedoch alle Mühe, es sich nicht anmerken zu lassen. Sie erhob sich, ihre Arbeitskleidung in der Hand. Gwen blinzelte sie verwirrt an, während Mitch nur mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen dastand. »Ich muss mich umziehen. Ich muss mich um einen Auftrag drüben im Friseurladen in der Achtundzwanzigsten kümmern. Verstopfte Waschbecken, glaube ich.« Sie nickte, blickte zwischen den Geschwistern hin und her und fügte dann hinzu: »Okay, bis später.«
    Sie skatete aus dem Büro zu den Toiletten im Erdgeschoss. Als sie ihre Arbeitskleidung angezogen hatte, grinste Blayne von einem Ohr zum anderen. Sie konnte einfach nicht anders – sie hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß gehabt.
    Blayne kicherte vor sich hin, verließ die Toilette und stieß ein kurzes Quietschen aus, als Mitch sie am Arm packte und in einen der Konferenzräume im Erdgeschoss zerrte. Sie waren jedoch nicht allein – er hatte auch die Wildhunde mitgebracht. Sicher, ihnen gehörte das Gebäude, in dem die Büros von B&G SANITÄR waren. Aber was noch viel wichtiger war: Blayne liebte es, wenn die Wildhunde dabei waren. Alles war einfach noch eine Stufe verrückter, wenn sie mit von der Partie waren!
    Mitch zerrte Blayne in den vorderen Teil des Raumes, bevor er sie losließ. »Hast du den Verstand verloren?«, wollte er wissen.
    »Du musst dich schon etwas genauer ausdrücken.«
    Jess war die Einzige, die saß, wobei ihr dicker Bauch sie ziemlich weit vom Konferenztisch fernhielt. Sie zog den Kopf ein und rieb sich die Nase.
    »Mitch …«, sagte Gwen in dem Versuch, dem Ganzen ein schnelles Ende zu bereiten. Aber Mitch kam gerade erst in Fahrt, und dabei war es noch nicht mal neun Uhr morgens. Er hob eine Hand, um seiner Schwester das Wort abzuschneiden.
    »Blayne.« Als er ihren Namen aussprach, schwangen darin diverse Bedenken mit. »Wir sprechen hier von Bo Novikov. Dem Marodeur. Der trainiert mit niemandem.«
    »Außer mit mir.«
    »Ja, Süße.« Er legte eine Hand auf ihre Schulter, und ein kleiner Teil von ihr – ein Teil, über den sie dank zahlreicher Aggressionstrainingskurse inzwischen die Kontrolle hatte – hätte ihm am liebsten die Finger abgebissen. »Aber zu welchem Preis?«
    »Ich werde ihm helfen.«
    »Ihm wobei helfen? Zum Orgasmus zu kommen?«
    Blayne ballte die Faust unter den Sportklamotten, die sie noch immer im Arm hielt. Sie konzentrierte sich darauf, ihre Finger in ihre Handfläche zu bohren, um nicht laut loszulachen. Als sie sich sicher war, alles unter Kontrolle zu haben, erwiderte sie: »Das hat er zwar nicht eindeutig so formuliert, aber einen morgendlichen Protein-Shake hat er schon erwähnt. Ich hab erwidert: ›Ich hoffe, du magst freche

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