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Scharfe Pranken

Scharfe Pranken

Titel: Scharfe Pranken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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jedoch ein paarmal vor ihr hin und her gesprungen war, machte auch der Welpe einen Satz nach vorn, dann wieder zurück und wieder nach vorn. Als die beiden sich schließlich gegenseitig durch den Garten jagten, kam auch ein Großteil der Meute aus dem Haus und schloss sich ihnen an.
    Bobby Ray Smith, oder Smitty, wie ihn seine Freunde und die gesamte US -Navy nannten, reichte Dee eine Tasse mit frisch gekochtem Kaffee, während sie weiter beobachteten, wie die Wildhund-Meute mit ihrer neuesten Mitbewohnerin spielte. »Siehst du?«, fragte er zwischen zwei Schlucken. »Ich habe dir doch gesagt, dass Blayne weiß, was zu tun ist.«
    »Willst du mir damit sagen, dass das Mädchen sich nur mal richtig austoben musste?«
    »Sieht so aus.«
    »Sie verwandelt sich nie in einen Menschen. Zumindest nicht, seit ich sie gefunden hab.«
    »Dein Daddy verwandelt sich auch nicht gern in einen Menschen, deshalb verstehe ich wirklich nicht, was dieser verurteilende Tonfall soll.«
    Dee-Ann zuckte mit den Schultern, und Smitty wusste, dass er in dieser Sache keine weitere Antwort erwarten konnte.
    »Bist du sicher, dass es dir nichts ausmacht, wenn ich sie hierlasse?«
    »Es stört mich wirklich nicht. Und du weißt ja, dass Jessie Ann sowieso jeden dahergelaufenen Streuner aufnimmt.« Er schaute zu der Promenadenmischung hinunter, die neben seinen Füßen lag. »Hab ich nicht recht, kleiner Scheißer?«
    »Trotzdem, ich weiß das wirklich zu schätzen.«
    »Seit wann kümmerst du dich überhaupt um Streuner, Dee-Ann? Dee-Ann?« Smitty drehte sich im Kreis und stellte fest, dass er wieder völlig allein im Raum war. »Wie zur Hölle macht sie das nur?«
    Als Blayne auf die Eingangstür zurannte, wusste, sie, dass sie zu ihrem Training mit Novikov viel zu spät kommen würde, ganz egal, wie sehr sie sich auch beeilte. Da stieß sie mit voller Wucht mit einer Wölfin zusammen, die auf dieselbe Eingangstür zusteuerte. Während sie gemeinsam zu Boden gingen, sah Blayne schließlich ein, dass sie besser hätte aufpassen sollen, anstatt zu versuchen, Novikov anzurufen – zumal ihr wieder einfiel, dass sie seine Nummer gar nicht in ihrem Handy gespeichert hatte. Ihr Vater beschwerte sich ständig darüber: darüber, dass sie nicht aufpasste oder sich zur falschen Zeit auf die falschen Sachen konzentrierte. Und als sie nun in das Gesicht der Südstaaten-Wölfin starrte, die sie böse anfunkelte, wusste Blayne, dass ihr Vater einmal mehr recht gehabt hatte.
    »Äh … hi, Dee.« Sicher, an den meisten Tagen liebte Blayne es, diese stocksteife Wölfin zu quälen, aber nun, da sich all ihre lebenswichtigen Organe in Reichweite von Dees Klauen befanden, wusste sie auch, dass dies kein guter Zeitpunkt war, dieses Spiel zu spielen. Nein. Ganz und gar kein guter Zeitpunkt.
    »Du liegst auf mir drauf«, bemerkte Dee. Sie ist offensichtlich kein Morgenmensch.
    »Ja, tut mir leid.«
    »Runter.«
    »Ähm, sicher. Tut mir leid wegen …«
    »Runter, runter, runter !« Blayne krabbelte von der bellenden Wölfin herunter.
    Dee-Ann rappelte sich auf, bis sie wieder auf ihren riesigen Füßen stand, und behielt Blayne dabei ständig im Auge. Hätte Blayne nicht gehört, dass jemand die Treppe herunterkam, wäre sie in die Küche gerannt und hätte sich ein Messer geschnappt, um sich gegen die Wölfin zu wehren.
    »Was ist hier los?«, wollte Smitty wissen, als er auf die letzte Stufe trat.
    »Nichts«, knurrte Dee.
    Sie riss die Tür auf, stürmte hinaus und knallte sie hinter sich zu.
    »Alles okay, Schätzchen?«, fragte Smitty süßlich und legte einen Arm um Blaynes Schultern.
    »Sie hasst mich, oder?«
    »Hassen ist so ein starkes Wort. Wahrscheinlich trifft es ›verachten‹ oder ›verabscheuen‹ besser.«
    »Toll … danke.«
    »Nimm dir das nicht so zu Herzen. Dee mag die meisten Menschen nicht.«
    »Mich mögen alle. Weil ich so liebenswert bin.«
    »Stimmt, aber nach einer Woche Training mit diesem Hockeyspieler solltest du dich doch inzwischen an unangenehme Zeitgenossen gewöhnt haben.«
    »Ja. Ich schätze, da hast du … Oh, mein Gott!«, platzte sie heraus und jagte Smitty einen solchen Schrecken ein, dass er einen Satz zur Seite machte. »Novikov!«
    Bo hatte bereits zwanzig Minuten auf dem Laufband trainiert, als sie plötzlich vor ihm auftauchte. Aus einem MP 3-Player dröhnte The Who, und er verstand kein Wort von dem, was sie sagte. Er konnte nur sehen, wie sich ihr Mund bewegte. Ein wunderschöner Mund, definitiv. Aber nicht

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