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Scharfe Pranken

Scharfe Pranken

Titel: Scharfe Pranken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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schien einer jener Typen zu sein, die noch auf irgendeinem zugefrorenen See irgendwo in der Pampa Eishockey spielen würden, bis sie an Altersschwäche starben.
    »Was hast du denn zu ihm gesagt?«
    »Ich hab ihn nur zu seinen Absichten bezüglich Blayne befragt. Er hat gemeint, das ginge mich nichts an. Ich habe entschieden widersprochen, und von da an ging’s steil bergab.«
    »Bergab oder bergauf?«
    »Lachlan.«
    »Schon gut. Schon gut. Kein Grund, gleich hysterisch zu werden.«
    »Ich bin nicht hysterisch.« War er nicht. Nicht mal ein bisschen. Aber es war lustig, so zu tun, als sei er es. »Ich find’s hier nur ungemütlich.«
    »Er muss auch verdammt gut gezielt haben, dass er dich direkt an diesem Haken da platziert hat.«
    »Ja, wir sind alle schwer beeindruckt von Novikovs Zielgenauigkeit.«
    »Wie lange hängst du denn schon da oben?«
    »Lange genug.«
    »Ich kann nicht glauben, dass du zugelassen hast, dass er dich da oben aufhängt.«
    »Was soll ich sagen? Ich war schwach. Habe mich nicht mal großartig gewehrt, wie du unschwer an den blauen Flecken auf meinem Gesicht und meinen Knöcheln erkennen kannst. Ja, ich hab einfach zugelassen , dass mich dieser zwei Meter zwanzig große, knapp zweihundert Kilo schwere Bären-Löwen-Mischling, der dem Schoß von Dschingis Khan persönlich entstammt, an diesen gottverdammten Haken schleudert! «
    » Jetzt bist du aber schon ein bisschen hysterisch.«
    »Ich weiß!« Ric atmete tief ein. »Holst du mich jetzt hier runter oder nicht?«
    »Das würde ich ja, aber ich bin nicht sehr gut im Klettern. Vielleicht, wenn ich noch zehn wäre …«
    »Lachlan!«
    »Beruhige dich. Beruhige dich.«
    Lock ließ seinen Blick über seine Mannschaftskollegen schweifen, die an ihm vorbeizogen, und tippte einem von ihnen auf den Arm. »Hey, Bert. Kannst du uns mal helfen?«
    Bert trottete an seine Seite. »Sicher. Was gibt’s?«
    »Kannst du unseren großen, starken Teamkäpt’n von da oben runterholen?«
    Bert hob seinen Blick. »Hm. Ich wusste gar nicht, dass Wölfe so hoch klettern können.«
    »Können sie auch nicht. Der Eisbär-Löwe hat ihn da hochgeschleudert.«
    »Warum legt er sich auch mit einem Typen an, der sechsmal größer ist als er?«
    »Was weiß ich?« Lock lehnte sich gegen den Pfeiler. »Hey, Ric. Bert will wissen …«
    »Würdet ihr zwei mich einfach nur runterholen?«
    »Dieses Geschrei scheint mir wirklich unnötig«, bemerkte Bert.
    »Da gebe ich dir recht.« Lock trat von dem Pfeiler zurück. »Kannst du ihn runterholen?«
    »Ja, sicher.« Bert reichte Lock seine Sporttasche und umfasste die Säule. Er kletterte mit Leichtigkeit daran hinauf, ohne auch nur in Schweiß auszubrechen, aber schließlich war er auch ein Schwarzbär – und ein ziemlich untypischer noch dazu. Mit seinen gut eins achtzig war er nicht besonders groß, aber das machte er durch seine schiere Masse wieder wett. Lock erinnerte sich daran, wie Gwen Bert einmal liebevoll als »eine niedrige Mauer auf Schlittschuhen« bezeichnet hatte.
    Bert erreichte Ric schon nach wenigen Sekunden. Einen Arm und beide Beine um den Pfeiler geschlungen, lüpfte er den entnervten Wolf mit seiner freien Hand von dem Haken, an den Novikov ihn geschleudert hatte. »Ich schicke ihn jetzt runter«, rief Bert.
    »Okay.« Lock machte noch ein paar Schritte zurück und blinzelte, als Ric auf dem Boden aufschlug.
    »Ich dachte, du würdest ihn auffangen«, sagte Bert.
    »Du hast nicht gesagt, dass ich ihn auffangen soll. Du hast nur gesagt, dass du ihn runterschickst. Du hättest dich deutlicher ausdrücken müssen.«
    »Du hast recht. Aber das war ein verdammt tiefer Sturz für einen so kleinen Hund.« Bert, der noch immer den Pfeiler umklammerte, lehnte sich nach vorn. »Alles okay, kleines Hündchen? Kannst du mich hören?«
    Ric murmelte irgendetwas, aber da sein Gesicht am Boden klebte, konnte Lock ihn nicht richtig verstehen und hob ihn hoch.
    »Was hast du gesagt?«
    »Ich sagte, ich hasse euch alle.«
    »Warum? Wir haben dich doch nicht da hochgeschleudert.«
    »Eben«, stimmte Bert zu, als er den Pfeiler wieder herunterrutschte. Er nahm Lock seine Tasche wieder ab. »Wir haben dir geholfen. Wir hätten dich auch da oben hängen lassen können.«
    »Yup. Du solltest uns dankbar sein.«
    Ric humpelte davon und murmelte etwas, das sich nach »Bären-Mistkerle« anhörte.
    »Hunde sind so launisch«, befand Bert, als sie sich in Richtung Mannschaftskabine in Bewegung setzten.
    »Und total

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