Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Scharfe Sachen für die Diva

Scharfe Sachen für die Diva

Titel: Scharfe Sachen für die Diva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
zu viel zu essen, wegen dieser verdammten Diät, die Sie ihr
verordnet haben? Nach vierzig Jahren werden Sie beide dann mit zur Legende des Ranchero gehören. Die beiden alten Damen, die vierzig Jahre lang immer nur in einer
Suite gelebt haben ohne jemals auszugehen.«
    »Sie gemeiner Kerl !« schrie Tracy mich an. »Raus hier!« Sie musterte mich mit
unversöhnlichem Haß in ihren blauen Augen. »Na schön! Sie wollen, daß ich es
ausspreche, also sollen Sie es hören! Sam und ich haben eine wundervolle
Beziehung zueinander. Ja, wundervoll! Diese Beziehung hat uns bis jetzt Kraft
gegeben und wird uns auch künftig stützen und weiterhelfen. Wir brauchen nichts
anderes, Holman, so schwer das für Sie auch zu begreifen sein mag! Wir haben
uns und das genügt uns !«
    »Es gäbe noch etwas«, meinte
ich bedächtig und verabscheute mich beinahe, daß ich es sagte. »Sie könnten
auch in das Blockhaus nach Montana zurückkehren .«
    »Das könnten wir !« versetzte Tracy gepreßt. »Aber das geht Sie jetzt nichts
mehr an, Holman !«
    »Nur Sie zu dritt«, fuhr ich
fort. »Sie und Sam, zufrieden und gestützt von Ihrer wundervollen Beziehung,
und der wächserne Don Blake in ewiger Ruhe in der Werkzeugkiste im Hobbyraum.«
    Tracy ließ ihren Blick noch
eine Sekunde auf mir ruhen. Dann brach sie in Tränen aus und rannte ins
Schlafzimmer.
    »Sie sind wirklich ein Schuft,
Rick«, bemerkte Sam ruhig. »Aber ich nehme an, das wissen Sie bereits .«
    »Sie haben mich engagiert, um
herauszufinden, wer Sie geblendet hat und warum«, versetzte ich langsam. »Und
Sie wollten wissen, was mit Don Blake geschehen ist .«
    »Sie haben ihn gefunden«, sagte
sie.
    »Ermordet. Wollen Sie wissen
warum ?«
    »Ich denke, Sie werden es mir
sowieso erzählen .«
    »Sie hörten in der Nacht dieses
Geräusch von einem Wagen und dann gedämpfte Laute im oder um das Haus«, begann
ich. »Später gingen Sie an die frische Luft, fanden das Schloß nicht vor die
Hobbyraumtür gelegt und tasteten sich in den Raum hinein. Dann entdeckten Sie
Don Blakes Leiche in der Holzkiste .«
    »Ja«, bestätigte sie.
    »Das ist alles erfunden, nicht
wahr ?« fragte ich. »Sie haben weder in jener Nacht
noch in einer anderen etwas gehört .«
    »Ich dachte, ich hätte
vielleicht etwas gehört«, erwiderte sie unsicher.
    »Sie dachten vielleicht, Sie
hätten etwas hören müssen«, korrigierte ich. »Stimmt das ?«
    »So wird es wohl sein, Rick .«
    »Was für ein Mensch war dieser
Don Blake ?«
    »Don?« Sie lächelte
unwillkürlich. »Das ist eine merkwürdige Frage. Er war ein Agent, ein Hansdampf
in allen Gassen wie alle Agenten. Aber im Grunde genommen war er ein netter
Kerl. Er hat sich mir gegenüber nie schlecht benommen. Seine Abrechnungen
stimmten immer auf Heller und Pfennig, und er hat mich nie verraten und
verkauft. Ich bin ganz sicher nicht seine unkomplizierteste Klientin gewesen,
trotzdem hat er sich rührend um mich gekümmert. Besonders nachdem mir die Säure
ins Gesicht geschüttet worden war.«
    »Und er stellte diese halbe
Million von Ihnen für Tracy bereit, um Sie finanziell unabhängig zu machen«,
fügte ich hinzu. »Ich nehme an, er war zu dem gleichen Schluß gekommen, wie ich
soeben. Der einzige Ausweg für Sie würde sein, endlich die Öffentlichkeit zu
informieren und die Wahrheit zu berichten. Er wußte jedoch, daß so ein Schritt
für ihn gefährlich sein würde. Deshalb rief er Gerry Mondale an, bat ihn, für
eine Weile seine Geschäfte zu führen und zu verbreiten, Don sei nach Europa
gereist. Er beschwor Mondale, unbedingt den Mund zu halten, weil sein, Blakes,
Leben in Gefahr sei. Zu jenem Zeitpunkt war sein Leben allerdings noch nicht
gefährdet. Er wußte nur, daß er in Gefahr geraten würde, sobald Sie seinen Rat
befolgen und die Öffentlichkeit über Ihr Schicksal in Kenntnis setzen würden.
Deshalb vermute ich, er kam dieses letztemal zum
Blockhaus, um Sie davon zu überzeugen, daß dieser Schritt die richtige
Entscheidung für Sie sei .«
    »Das hat er aber nie getan«,
versetzte sie. »Ich meine, er hat mich nie zu überzeugen versucht .«
    »Weil er dazu keine Gelegenheit
mehr bekam«, erklärte ich. »Er war tot, bevor er mit Ihnen darüber reden konnte .«
    »Sie meinen, jemand hat ihn
umgebracht, bevor er mit mir sprechen konnte ?«
    Ich spähte zur Schlafzimmertür
hinüber und sah, daß Tracy nach ihrem Rückzug die Tür nicht geschlossen hatte.
    »Er sprach zuerst mit Tracy«,
erläuterte ich. »Das war im Grunde

Weitere Kostenlose Bücher