Scharfe Sachen für die Diva
Verzweiflungsschritt hinreißen lassen. Indem er mich
beispielsweise von Ihnen beiden ebenso hätte ausschalten lassen, wie Sie soeben
Karen Morgan ausgeschaltet haben. Ein schneller Hinweis von Darrach an die
Polizei, und Sie alle drei hätten ganz schön tief in der Tinte gesessen. Ich
könnte Ihnen natürlich noch mehr Details ausmalen, aber ich denke, Sie haben
das Prinzip begriffen ?«
Grant nickte bedächtig. »Ja,
ich glaube schon, Mr. Holman. Vielen Dank. Selbstverständlich werde ich Mr.
Friar von dem Namen Ihres Klienten in Kenntnis setzen. Auch über die Gründe,
die Sie hinter Ihrem Auftrag vermuten. Höchst interessant!« Er verzog das
Gesicht plötzlich zu einem hämischen Lächeln. »Ich bin sicher, Mr. Friar wird
fasziniert sein, wenn er das hört .«
Ich begleitete die beiden zur
Tür und schaute ihnen hinterher, wie sie zu der großen schwarzen Limousine
gingen. Beinahe hätte ich ihnen sogar nachgewinkt. Dann kehrte ich in mein
Wohnzimmer zurück, machte mir einen großen Bourbon zurecht und trank ihn ganz
langsam.
Da war dieses Blockhaus mit dem
weiten Blick ins Tal, grübelte ich. Kilometer von jeder Menschenseele entfernt.
Nachts, wenn alles still war, konnte man sogar jedes Motorbrummen meilenweit
hören. Tracy Simon hatte überhaupt nichts gehört. Dafür hatte mir aber Samantha
Dane von dem Geräusch eines Wagens und gedämpften Lauten von unterhalb des
Blockhauses erzählt. Später war sie dann aufgestanden und hatte Don Blakes
Leiche in der Werkzeugkiste entdeckt. Eine der beiden mußte gelogen haben. Ich
bezweifelte, daß es Tracy Simon gewesen war.
Es gab da noch zwei Leute, für
deren Hilfe ich mich revanchieren mußte, fiel mir ein. Vielleicht konnte ich
gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Ich wählte Manny Krugers Nummer bei der Stellar.
Eine verführerische weibliche
Stimme meldete sich und teilte mir mit, daß ich mit Mr. Krugers Büro verbunden
sei. Einen flüchtigen Augenblick überlegte ich, wo Manny seinen Schreibtisch wirklich stehen haben mochte.
»Sie müssen sein neuer Sekretär
sein«, sagte ich. »Charles Flavier , stimmt das ?«
Sie kicherte. »Ich bin Sonja
Dayton !«
»Dieser Manny «,
versetzte ich. »Immer einen Scherz auf den Lippen! Wollte er mir doch
tatsächlich einreden, Sie seien ein Junge! Und ich dachte schon, Manny sei auf seine alten Tage ins andere Lager
übergewechselt .«
»So alt ist er noch gar nicht«,
protestierte sie ein wenig zu schnell.
»Reißen Sie ihm das Toupet
herunter, nehmen Sie ihm die Zahnprothese heraus, und schnallen Sie ihm das
Korsett ab. Und dann sehen Sie noch einmal genau hin«, riet ich ihr. »Natürlich
nur, falls Sie die Kraft dazu besitzen.«
»Sind Sie Mr. Holman ?«
»Sie dürfen mich Rick nennen,
Sonja .«
»Mr. Kruger hat mich schon vor
Ihnen gewarnt !« Sie begann wieder zu kichern, brach
dann jedoch abrupt ab.
»Und ich warne sie auch weiter
vor dir, du alternder Angeber !« ertönte Mannys Stimme. »Sonja ist sehr hübsch, Angeber! Und sie
gehört mir. Ganz allein mir! Hast du verstanden ?«
»Verrat mir eins, Manny «, sagte ich. »Hat Stellar im Augenblick irgendwelche Projekte mit Darrach laufen ?«
»Wer will das wissen ?« fragte Manny mißtrauisch.
»Okay«, erwiderte ich.
»Formulieren wir es anders. Wie sieht es mit Craig Martin aus? Beabsichtigt Stellar ihn demnächst einzusetzen ?«
»Willst du Informationen? Oder
versuchst du mir etwas beizubringen ?« erkundigte er
sich.
»Ich versuche dir etwas
beizubringen«, erklärte ich geduldig. »Und dafür kannst du mir einen Gefallen
tun .«
»Dann rede und ich werde dir
sagen, ob mir das einen Gefallen wert ist !«
»In sehr naher Zukunft wird der
Name Darrach anfangen zu stinken«, begann ich. »Es besteht die Möglichkeit, daß
Darrach selbst gar nicht mehr vorhanden sein wird, um sich deswegen Sorgen zu
machen. Aber wer immer in der fatalen Situation ist, mit ihm in Verbindung zu
stehen, dürfte mit unter dem Skandal leiden. Dabei denke ich auch an Craig
Martin, dessen Interessen laut einem Fünfjahresvertrag von Darrach vertreten
werden .«
»Ist das wahr ?« fragte Manny nach fünf Sekunden Schweigen.
»Ich schwöre es .«
»Um was für einen Gefallen geht
es ?«
»Ich kenne da eine sehr
sympathische Person namens Agatha Grundy «, erläuterte
ich. »Im Moment ist sie noch die Privatsekretärin von Morris Darrach, aber sie
hat nichts mit seinen Machenschaften zu tun. Ohne ihre Hilfe hätte ich nicht in
Erfahrung gebracht, was
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