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Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel Kostenlos Bücher Online Lesen
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Verhüllte: »Dieses Kind lässt du unversehrt.«
    Wut flackerte in den Schlangenaugen. »Was verlangst du da? Weshalb sollte ich?«
    Der Getreue blieb ruhig. »Was du tust ... hat keinen Sinn.«
    »Keinen Sinn, sagst du?«, höhnte die Königin und spuckte aus. »Wie kannst du das nur behaupten?«
    »Es macht deinen Schmerz nicht rückgängig, Lamia, sondern vertieft ihn eher. Und die Eltern dieses Kindes vereinen zwei Gegensätze und stellen eine Versöhnung dar.« Aristodemos galt als Nachfahre des Herakles, dessen unversöhnliche Feindin Hera war. Antheia allerdings war ein Beiname der Hera und wurde als Ehrenname verliehen. Eine ungewöhnliche Konstellation, die nicht unbedeutend sein konnte. »Und so soll es bleiben.« War er deshalb gekommen? Und nicht schon damals an diesem Ort gewesen?
    Alles geriet durcheinander ... Doch seine Anwesenheit konnte nur bedeuten, dass er den Kindesmord verhindern musste.
    »Sie müssen bestraft werden!«, schrie die Königin.
    »Sie sind Menschen, Lamia«, sagte er. »Du bist göttlichen Ursprungs und stehst weit über ihnen. Nichts, was du ihnen antust, kann deine göttliche Ehre wiederherstellen oder dir Frieden bringen. In deinem Handeln liegt kein Sinn, und darum muss ich eingreifen.«
    Sie stieß einen verächtlichen Laut aus. »Was kümmert es dich, Vermummter, ob dieser Knabe lebt oder stirbt? Du bist doch selbst kein Mensch!«
    »Das Kind kümmert mich nicht. Aber du. Deine Seele hat schon so viel Schaden genommen, noch einen grausamen Mord würde sie nicht überstehen. Töte das Kind, und du tötest dich selbst. Das ist nicht, was du willst.« Seine Stimme nahm einen eindringlichen Tonfall an.
Die Königin bewahren.
    Sie zögerte, und die Kopfschlangen sanken ein wenig herab, musterten den Getreuen abwartend. »Ich ... sehe in der Tat keinen Sinn mehr ...«
    Er nickte. »Das ist es, Lamia. Je mehr du dich deinem Wahnsinn hingibst, desto mehr verlierst du den Sinn. Beende diesen Wahnsinn, bevor es zu spät ist.«
    Die Schlangenfrau stand lange reglos da, und der Getreue erkannte, dass ihr Wille zu töten erloschen war. Mit seinen Worten war der Verhüllte auf den Grund ihrer Seele vorgedrungen und hatte das freigesetzt, was sie in ihrem Schmerz so lange eingesperrt hatte.
    Schließlich fragte sie leise: »Aber was kann ich dann tun?«
    »Komm mit uns!«, schlug Kurus lebhaft vor. »Ich mag dich! Wir könnten gemeinsam auf Menschenjagd gehen, sobald ich frei bin, und metzeln ... Au!«
    Der Getreue zog am Seil. »Still jetzt!« Er wandte sich der Königin zu. »Kurus hat nicht unrecht. Wir sind auf dem Weg nach Atlantis. Du kannst mitkommen, um dort deinen Frieden zu suchen und neu anzufangen. Da, wo wir hingehen, sind die Grenzen noch nicht getrennt, und das Zwischenreich blüht in voller Stärke. Du wärst nicht mehr allein.«
    Lamia hielt das ohnmächtige Kind, das immer noch kopfunter hing, hoch und starrte es an. Dann legte sie es auf dem Boden ab. Damit gab sich der Getreue zufrieden. Die Eltern würden es finden.
    »Schon schade«, murmelte Kurus enttäuscht. »So ein netter kleiner, saftiger Happen.«
    Der Getreue hielt ihr seine Hand hin, Lamia ergriff sie und ließ sich von ihm hochziehen. Er setzte sie vor sich und dachte bei sich, dass Poseidon ihm nun etwas schuldig war. Außerdem hatte er eine Königin beschützt. War das nicht seine Aufgabe? Vermutlich war Lamia nicht die Richtige, aber vielleicht verhalf ihr Überleben ihm zu einer weiteren Erinnerung.
    Alles hängt zusammen
, dachte er.
Ich spüre, es führt zu einem bestimmten Punkt.
    Er legte einen Arm um sie, und Lamia ließ es sich gefallen. »Gut festhalten«, sagte er.
    »Los geht’s!«, jubelte Kurus und lief los. Der Regen hatte endlich aufgehört.

11 Das alte Labyrinth
    Nach einer Weile erreichten sie die erste Abzweiagung, und Tom hatte die nächste Überraschung parat. Er zog ein iPhone hervor und präsentierte triumphierend den U-Bahn-Bauplan.
    »Ich habe meine Hausaufgaben gemacht«, sagte er grinsend. »Abe hatte ein paar alte Pläne, die ich gescannt und hier eingespeichert habe, und eine aktuelle Übersicht bekam ich von jemandem, der ... äh ... mir einen kleinen Gefallen schuldig war.«
    »Die sin’ da rechts runter«, sagte Rocky und deutete auf einen schmalen Gang.
    »Mal sehen.« Tom tippte sich durch einige Bilder, bis sein Gesicht sich aufhellte. Er zeigte das Ergebnis Robert und Anne. »Das ist ein Wartungsgang, eine Verbindung, die bis zum Hauptbahnhof führt.«
    »Aber dort

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