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Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel Kostenlos Bücher Online Lesen
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presste die Lippen zusammen. Hektische Flecken überzogen ihr Gesicht, Ausdruck von Wut und Furcht.
    »Wie wär’s, mein Hübscher? Lässt du dich darauf ein?«
    »Ich nehme nichts unbesehen an, selbst wenn es ein Geschenk ist.«
    »So zahl eben dafür!«
    »Auch dazu muss ich erst genau prüfen.«
    »Dann komm vor die Tür, und wenn du zufrieden bist, geh ich mit rein!«
    Aristo ließ eine ganze Weile vergehen, bevor er antwortete. Er sah beruhigend und sanft lächelnd zu Antheia. Die Frau dort draußen war eindeutig nicht bei Verstand, bedeutete keine Gefahr. Vermutlich hatte ihr die sengende Sonne des vergangenen Tages das Gehirn ausgedörrt. So etwas kam ab und zu vor.
    Fäuste schlugen gegen die Tür. »Was ist nun? Ich werde nass!«
    »Ach, lieber nicht!«, rief Aristo. »Ich hab’s gerade so schön gemütlich, und ich glaube, der Sturm lässt gleich nach. Geh lieber weiter, der nächste Hof ist nicht weit, dort kommst du gerade recht zum Morgenmahl!«
    Ein wütender Aufschrei erklang, dem wüste Flüche und Beschimpfungen folgten. Zuletzt drohte die Frau: »Lass mich ein, oder ich breche die Tür auf!«
    »Das gelingt dir nicht, ich habe sie gut gesichert!«, gab Aristo zurück. »Und ich warne dich: Ich bin bewaffnet und scheue mich nicht, Gewalt gegen eine Frau anzuwenden!«
    »Dazu wirst du nicht kommen!«, fuhr die Fremde auf. »Ich werde dich in Stücke reißen!«
    Danach war Stille.
    Aristo lauschte lange hinaus. Der Sturm hatte nachgelassen, doch nun war Regenrauschen zu hören. »Es ist trotzdem ein gutes Zeichen«, flüsterte er. »Mein Sohn ist in eine Zeit der Blüte geboren. Die Felder werden schwer tragen.« Er wandte sich seiner Frau zu. »Was für ein großes, wunderbares Geschenk du uns gegeben hast.«
    »Solange wir es bewahren können«, versetzte sie zitternd.
    Alles war ruhig. Immer noch lauschten sie mit angehaltenem Atem.
    Schließlich atmete Aristo auf und entspannte sich. »Ich glaube, es ist ...«
    Da zerbarst die Tür mit einem lauten Knall. Holzsplitter flogen durch den Raum, und unter Blitz und Donner trat eine Gestalt ein, die den gestandenen Mann zum Schreien brachte.
    Es war, als wäre ein Albtraum lebendig geworden. Der kaum verhüllte Körper der Frau war begehrenswert anmutig, doch ihr Kopf war der einer Schlange, mit glühenden, geschlitzten Augen. Aus dem Maul ragten Giftzähne hervor, und auf dem Schädel waren Fortsätze wie Haare, nur dass es zischende und sich unablässig windende, ineinander verschlungene Schlangen waren.
    Nach dem kurzen Schrecken kehrte Aristos Mut augenblicklich zurück, und er griff das schauerliche Wesen mit Messer und Axt an. »Flieh, Thea, und versteck dich!«, schrie er seiner Frau zu, während er sich dem Schlangenwesen in den Weg warf.
    »Zu spät!«, zischte die Fremde, holte aus und warf Aristo mit einem Hieb zurück.
    Er hatte das Gefühl, von einem Felsblock getroffen worden zu sein. Wie konnte dieser zierliche Körper nur so stark sein? Das war doch unmöglich!
    Er wurde durch den halben Raum geschleudert, krachte gegen die Bettkante und stürzte zu Boden. Benommen rappelte er sich wieder auf, griff hastig nach den verlorenen Waffen und setzte zum zweiten Angriff an. Diesmal tauchte er unter dem Schlag durch und stieß den Messerarm vor, doch die Schlangenfrau wehrte ihn mühelos ab und schlug ihn erneut zu Boden.
    Wieder tanzten Sterne vor seinen Augen. Aristo hörte seine Frau schluchzen. »Thea, hau endlich ab!«, stieß er hervor.
    »Wohin denn?«, fragte sie wimmernd. Das Kind wachte auf und fing an zu schreien.
    Sofort richtete sich die Aufmerksamkeit der Schlangenfrau darauf. Ihre Augen glühten noch mehr und fokussierten das Neugeborene auf dem Arm der Mutter. Antheia war aus dem Bett gekrochen und bewegte sich zitternd und auf schwachen Beinen an der Wand entlang.
    »Ahhh«, fauchte die Fremde, und Speichel troff von ihrer gespaltenen Zunge, der zischend auf dem Boden verdampfte. Ein Tropfen streifte Aristos Arm, und er schrie schmerzgepeinigt auf und rollte sich zur Seite.
    »Da ist ja der süße kleine Bengel«, fuhr die Schlangenfrau fort. Langsam streckte sie die Arme aus. »Komm her zu mir, Schätzchen ... Nur keine Angst.«
    »Bleib weg von ihm!«, schrie Antheia die Schauergestalt an. »Wage es nicht, ihn anzurühren!«
    Die Schlangenfrau lachte. »Sonst was? Willst du mich anspucken?«
    »Nein, ich werde dich töten!«, rief Aristo und stürzte sich ein drittes Mal auf sie, voller Wut und Verzweiflung. »Was willst du

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