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Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gefährten zurück, die ihn schon ungeduldig erwarteten.
    »Was war los? Auf einmal warst du verschwunden!«, klagte Lamia.
    »Und ziemlich lange!«, fügte Kurus hinzu. »Wir haben schon gedacht, du seiest abgehauen!«
    »Warum habt ihr nicht versucht, ohne mich weiterzugehen?«, fragte der Getreue zurück.
    Kurus machte ein betretenes Gesicht. »Wir wissen doch den Weg nicht«, murmelte er.
    Lamia hob die Schultern. »Wo soll ich schon hin, wenn ich kein Ziel habe? Du hast mir von einem fantastischen Reich erzählt, aber ich kenne es nicht. Und den Weg zurück kann ich nicht finden, dafür hast du gesorgt.«
    »Wir sind gleich wieder weg«, eröffnete der Getreue und sprang auf den Rücken des Mantikors. Lamia kletterte zu ihm hinauf und lehnte sich für einen Moment an ihn. Das war vermutlich alles, was sie brauchte. Sicher würde sie nie wieder Kinder jagen, wenn Poseidon sie erst mit offenen Armen aufgenommen hatte. Und das tat er, dessen war der Getreue sicher. Der Gott kümmerte sich zwar nicht immer gut um seine Kinder, aber er war nicht herzlos. Lamias Schicksal würde ihm nahegehen und sie bei ihm Frieden finden.
    Eine Königin beschützt und einen Gefallen erwiesen. Ich nähere mich meinem Ziel.
    »Los, Kurus!«, befahl er.
    Der Mantikor gehorchte verdutzt – und stellte fest, dass er tatsächlich eine Pfote vor die andere setzen konnte. »So plötzlich?«
    »Ich sagte schon einmal ...«
    »Zeit spielt keine Rolle, ich weiß – aber trotzdem drängst du dauernd zur Eile. Das werde ich einfach nie verstehen!«
    »Egal!«, beendete Lamia den Austausch. »Nur einfach raus hier!«
    Daraufhin beschleunigte Kurus, brüllte begeistert und rannte bald in Höchstgeschwindigkeit dahin.
    Der Getreue spürte die Veränderung, den Übertritt in eine andere, lange versunkene Welt, die selbst für die Elfen seiner Gegenwart fantastisch anmutete, sofern sie sich überhaupt noch an sie erinnerten. Genau wie die Menschen hielten die Elfen Atlantis seit Jahrtausenden für einen Mythos.
    Und das war auch kein Wunder, wie er sah, als sie aus dem Übergang herauskamen. Sowohl Kurus als auch Lamia stießen verzückte Laute aus, und der Mantikor fiel in Schritt.
    Keine Wüste, sondern grünes und blühendes Land breitete sich vor ihnen aus, mit sanften Hügeln. Gras wiegte sich in sanften Brisen, und große Laubbäume neigten sich einander zum leisen Windgeflüster. Felsberge erhoben sich aus der harmonischen Landschaft, über die kleine Wasserfälle in gewundenen Katarakten herabfielen, und über jeden Vorsprung, jede Stufe spannte sich ein kleiner Regenbogen in der zart sprühenden Gischt. Flüsse mäanderten durch lichten Auwald und verzweigten sich im freien Gelände zu vielerlei Bächen. Am blauen Himmel hing eine milde Sonne, die liebevoll wärmte, ohne zu versengen.
    In ausgedehnten Senken und an Flüssen entlang waren Städte aus roten, schwarzen und weißen Steinen errichtet, die vor allem in die Höhe wuchsen, mit schwindelerregend hohen Türmen, von denen keiner dem anderen glich. Manche Türme verbanden Hängebrücken und Stege miteinander, auf unteren Ebenen auch Steinbrücken und Aquädukte zur bequemen Wasserversorgung. Rings um die Städte lag Farmland, auf dem sich goldene Ähren schwer unter Korn bogen, Obstbäume die Gemüsefelder auflockerten und urtümliche kleine Pferde und schwarze Rinder weideten. Ein breit angelegtes Straßennetz verband die Städte miteinander, auf denen vierfach gehörnte Riesenantilopen und Vorläufer der Elefanten mit kurzem Rüssel und aus dem Unterkiefer nach unten ragenden großen, spitzen Zähnen Karren zogen oder als Last- und Reittiere benutzt wurden.
    Unterwegs trafen Menschen und Elfen zusammen, die vom Aussehen oft nicht vom Pflanzenbewuchs der Umgegend unterschieden werden konnten, und hielten ein Schwätzchen oder verhandelten miteinander.
    Und überall blühte und duftete es – Sträucher und Wildblumen, aber auch Nuss- und Obstbäume. Ab und zu ließen sich Wildtiere sehen, dann wiederum kreuzten Wesen wie die Mantikore, die man in der Gegenwart nur als Fabeltiere kannte, die Wege. In den Seen sprangen Fische um die Wette, ab und zu verfolgt von Ichthyokentauren. Mit ihrem menschlichen Oberkörper und dem anmutigen Delfinschwanz waren sie den Wassermännern nicht unähnlich.
    »So lässt sich’s aushalten!«, rief Kurus begeistert.
    Der Getreue dachte bei sich, dass auch die Menschen dieser Epoche es nicht sonderlich mochten, gefressen zu werden, und dabei auf

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