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Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel Kostenlos Bücher Online Lesen
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es nicht hinnehmen, ganz im Gegensatz zu Atlas, der ohnehin keine Lust mehr aufs Regieren hatte, sondern lieber allerlei Genüssen frönte.« Er lachte. »So rachsüchtig ist der kleine Kerl? Hätte ich ihm gar nicht zugetraut.«
    Wenn er sich recht erinnerte, hatte Telas sogar einmal versucht, ihn umzubringen. Allerdings war das nicht ganz einfach für einen buckligen Zwerg, der dem Getreuen gerade bis an den Oberschenkel reichte und der weder Leiter noch Sprungkraft zur Verfügung hatte.
    Weniger erheiternd an der ganzen Angelegenheit war allerdings, dass Telas diesmal besser, raffinierter vorgegangen war. Er hatte vorausschauend geplant.
    Wenn dem Getreuen nicht schnell etwas einfiel, weswegen Loucas ihn durchlassen musste, saß er für alle Zeiten fest. Keine angenehme Aussicht, erst recht nicht mit einer übergeschnappten Königin und einem hungrigen Mantikor. Und einem nervtötenden Kynokephalen, der ihm wahrscheinlich nie mehr von der Pelle rücken würde.
    Vielleicht hätte er für seine Rückkehr einen früheren Zeitpunkt wählen sollen ... Aber er hatte im Gefühl gehabt, als müsse es genau nun sein. Nicht später, nicht früher.
    »Loucas, du weißt genau, dass du mich nicht aufhalten kannst. Niemand kann das. Ich gehe, wann und wohin ich will«, wollte er verdeutlichen.
    »Ähä«, unterbrach der Hundsköpfige. »Und wieso sitzt du jetzt fest und bist nicht einfach durchgegangen?«
    Der Getreue überdachte das mit dem »dummen Hund« noch einmal. Sollte er ihm drohen? Ihn weiter einschüchtern? Aber das hatte wahrscheinlich nicht viel Sinn. Trotz aller Furcht würde der Kynokephale bei seinem Auftrag bleiben, bis sein Herr ihm etwas anderes anwies.
    Gut durchdacht, vor allem, weil es ihn in einem Moment der Schwäche erwischt hatte. Wäre er bei vollen Kräften, würde er einfach durch die Geistersphäre gehen, und Loucas könnte ihn nicht daran hindern. Aber seine Macht war eingeschränkt, auf diese Stelle begrenzt.
    Der Getreue fühlte ungeheure Wut in sich aufsteigen. Er war nicht im Mindesten mehr amüsiert. Am besten riss er den Hundsköpfigen einfach in Stücke und wartete darauf, bis sein Herr auftauchte, um nach seinem Hund zu sehen. Noch besser, er schenkte ihn Kurus, dann gab es wenigstens ein kleines Schauspiel zur Abwechslung. Telas würde umso schneller davon erfahren und hereilen.
    Aber dann? Wenn Telas seinen Verstand beisammenhatte, begriff er sofort, dass der Getreue festsaß, und brauchte gar nichts weiter zu unternehmen, außer die Reste seines Hundes aufzusammeln. Und vielleicht den Gefangenen zu verhöhnen.
    Wie der Getreue es auch drehte und wendete, das Ergebnis blieb gleich. Er saß in der Falle. Darüber war er so erbost, dass für einen kurzen Moment sogar seine vertraute eiskalte Aura aufglühte und Loucas dazu veranlasste, die Ohren anzulegen und zurückzuweichen.
    Das war ein solcher Trost für den Moment, dass sich sein Verstand endlich klärte und ihm die Lösung präsentierte.
    »Also gut, Loucas«, sagte der Verhüllte. »Und jetzt pass gut auf. Ich werde keinen Moment länger als notwendig hier verweilen. Im Gegenteil, ich steige jetzt wieder auf meinen Mantikor und reite mit ihm weiter. Genau hinein ins schöne Atlantis, um dort zu erledigen, weshalb ich gekommen bin.«
    Der Hundsköpfige legte den Kopf leicht schief. »Aber ...«
    »Und du, mein kleiner Fido, läufst jetzt zu einem ganz anderen Herrn. Einem, der über Telas steht. Dadurch brichst du auch kein Gebot.«
    »Ähm ...«
    »Geh zu einem Seher, der eine Nachricht an Poseidon übermitteln kann. Kennst du einen solchen?«
    Loucas nickte.
    Der Getreue fuhr fort: »Lauf dorthin, und zwar sehr schnell. Sag Poseidon, dass ich seine Tochter Lamia heimbringe.«
    Der Kynokephale riss die Augen auf. Er begriff verständlicherweise nichts, denn Lamia war erst nach dem Untergang von Atlantis geboren worden. Aber Poseidon würde es wissen. Der Meeresgott brauchte nur einen kurzen Blick in eine andere Zeit zu werfen, deren Staub der Getreue dem Hundsköpfigen zum Beweis mitgeben würde.
    Er klopfte seinen Umhang ein wenig aus, fing den herausrieselnden Sand auf und rieb ihn Loucas ins Fell. »Schüttle dich aus, sobald du dort bist, und lass den Sand in die Hand des Sehers fallen. Dann wird er sofort verstehen.«
    Loucas wirkte ratlos und verunsichert.
    »Ich kann doch hier nicht weg«, erinnerte ihn der Getreue.
    »Na gut.« Loucas ließ sich davon überzeugen und spurtete davon.
    Der Getreue kehrte zu seinen beiden

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