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Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel Kostenlos Bücher Online Lesen
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schlafen. Erst wenn ich den Schacht in der Zukunft öffne, wird er erwachen und sich seiner selbst bewusst werden. Den Rest der Geschichte kennst du gut, denn du hast sie soeben selbst erlebt.«
    »Also ... also geschieht alles noch einmal?«
    »Nein. Indem du den Welpen in den Schacht legst, schließt du die Zeitlinie ab. Sie findet nicht noch einmal statt. Aber es ist wichtig, dass du das tust, denn nur wenn sie beendet ist, kann sie auch stattfinden. Verstehst du das?«
    »Nee.«
    Der Getreue seufzte wieder. »Das macht nichts. Aber du hast nun alle Antworten, nach denen es dich verlangte. Du bist der älteste Mantikor, den es gibt. Ich glaube sogar, du gehörst zu den ältesten Wesen überhaupt. Möglicherweise bist du der Stammvater aller Mantikore, aus dir selbst geboren. Das ist etwas wirklich Großes, Kurus, und deswegen trägst du diesen Namen zu Recht.«
    Kurus neigte leicht den Kopf und betrachtete seinen Welpen, der er selbst war. »Und wenn ich das getan habe – was wird aus mir?«
    »Du kannst gehen, wohin du willst«, antwortete der Getreue. »Du bist frei.«
    Der junge Mantikor starrte seinen ehemaligen Herrn an. »Dann mache ich mich mal lieber auf den Weg«, befand er schließlich und trabte los, ohne sich noch einmal umzusehen.

13 Das Archiv
    Weiter ging es durch das Labyrinth. Anne entzündete regelmäßig Elfen-Elmsfeuer, wofür Tom ihr sehr dankbar war. Es fiel nicht mehr schwer, den Spuren der Zombies zu folgen, ließen sich ihre Abdrücke im Staub doch deutlich erkennen. Ab und zu hatten sie zudem etwas auf ihrer Flucht verloren. Mal ein Stück Stoff, mal einen Arm. Außerdem stank es fürchterlich.
    »Wahrscheinlich fangen sie wieder an zu zerfallen«, vermutete Robert. »Wenn Chad und Rocky auf dem Posten sind, kommen sie heute Nacht nicht raus, und das wird ihnen nicht guttun.«
    Tom gruselte es. »Was ich noch gar nicht gefragt habe – sind die eigentlich ansteckend?«
    »Nein«, antwortete Anne. »Warum sollten sie? Sie sind einfach nur Wiedergänger ohne Verstand, die nach einem Scheinleben gieren, weil sie nicht in der Lage sind, loszulassen. Die Magie zwingt sie dazu.«
    »Dann bleiben die Leichenschauhäuser das, was sie sind«, sagte Tom erleichtert. »Ich habe im Geiste schon Horden von Zombies durch München latschen sehen und ...«
    Robert lachte unterdrückt. »Ein Protestmarsch.«
    »Dann rauben sie also Lebenskraft?«, fuhr Tom fort. »So, wie ich es schon miterlebt habe? Was geschieht mit den Seelen der auf diese Weise Getöteten?«
    »Sie bleiben unversehrt.« Anne blieb stehen. »Aber es gibt auch andere Arten. So pauschal kann man das nicht festlegen.«
    »Wenn du mir sagst, dass es hier so ist, genügt mir das. Wenn mich einer beißt, muss ich mir nicht sofort Gedanken machen, dass ich Stunden später sabbernd und stinkend herumtaumle und nur noch denken kann:
Hirn fressen, Hirn fressen ...«
    »Das wird wohl nicht geschehen. Aber du wirst eine lebensgefährliche Blutvergiftung davontragen.«
    »Ich ... upps ...«
    Tom merkte, wie der Boden plötzlich unter ihm nachgab. Ehe er sich’s versah, kippte er weg und sauste hinab in die Tiefe.
    »Schnapp«, machte die Felsplatte, als sie zurückschnellte. Robert hätte schwören können, dass sie auch noch rülpste.
    »Scheiße!«, schrie er, ließ sich auf alle viere nieder und drosch auf den Stein ein. »Tom, kannst du mich hören? Ist alles in Ordnung?«
    Gedämpft kam es zurück: »Abgesehen davon, dass ich mich fürchte, ja; mir ist nichts passiert. Hier unten ist es nur ziemlich dunkel.«
    »Beweg dich nicht. Wir versuchen, dir zu folgen!«, rief Anne.
    Gemeinsam mit Robert hüpfte sie auf der Platte auf und ab, sprang auf alle erdenklichen Stellen, aber der Mechanismus war anscheinend verklemmt.
    Frustriert sahen die beiden sich an. »Tom?«, rief Robert.
    »Sagt nicht, es geht nicht.«
    »Aber so ist es.«
    »Habt ihr kein Dynamit dabei?«
    »Du bist doch der mit dem Rucksack.«
    »Verflixt.«
    Robert sah Anne ratlos an. »Was machen wir jetzt?«
    Ihr Gesicht war finster. »Wie in jedem guten Horrorfilm«, wiederholte sie Toms Scherz. »Wir gehen getrennt.«
    »Tom, führt da ein Gang weiter?«, rief Robert nach unten.
    »Ja, in dieselbe Richtung wie oben. Aber ich weiß natürlich nicht, wie weit. Schätze, wir werden uns trennen müssen.« Die Angst in Toms Stimme war unüberhörbar. »Habe ich schon erzählt, dass ich Schiss im Dunkeln habe, wenn lauter Zombies um mich rum sind, die schon ziemlich lange kein

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