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Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel Kostenlos Bücher Online Lesen
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bezahlte mit dem Leben ...«
    »Nicht durch meine Schuld, ich wiederhole es. Ich habe dich gewarnt. Und du wusstest, dass ich gehen musste, sobald meine Aufgabe erfüllt war. Ich habe dir nichts verheimlicht.«
    »Was willst du?«
    »Du bist es, den ich vor einem Fehler bewahren will, Felar. Die anderen sind mir egal. Aber du solltest dich nicht zu etwas hinreißen lassen, was du in der Tiefe deines Herzens nicht willst.«
    Der Kentaur ließ den Kopf sinken. »Du bringst nur Schmerz ...«
    »Und Leben. Wenn du bleibst, Felar, ist es dein Ende. Keiner wird hier lebend herauskommen, und das weißt du, denn du kennst mich besser als jeder von ihnen. Wenn du dich den anderen anschließen willst, so tu es und begrüße den Tod – aber sei überzeugt davon. Und sei dir der Konsequenz bewusst. Du weißt, dass ich nicht scherze.«
    »Oh, nur zu gut. Aber was ist das für ein Leben ...«
    »Gehe nach Westen, dort wirst du eine Kentaurenfrau finden, die dir Söhne schenkt. Mehr als genug Leben, Felar.«
    Telas trat dazwischen. »Was tuschelt ihr da die ganze Zeit?«
    »Nichts«, sagte Felargodalos. »Ich gehe.«
    »W... was?«, stammelte der Göttliche. »Du kannst doch nicht einfach ...«
    »Wer will einen Kentauren hindern?«, unterbrach Felargodalos. »Ich habe dir zu deiner Rache verholfen, Telas, den Rest erledige gefälligst allein. Ich habe, was ich wollte.« Und damit drängte er sich durch die Reihen und trabte hinaus.
    Viele sahen ihm verdutzt nach. Erneut kam Unruhe auf. Telas oblag es nun, sie im Zaum zu halten.
    »Also, wie soll seine Bestrafung ausfallen?«, fragte er die Menge.
    »Häutet ihn!«
    »Weidet ihn aus!«
    »Hackt ihn in Stücke!«
    »Schneidet ihm nacheinander alles ab!«
    »Aber zuerst reißt ihm die Kutte herunter, damit wir ihn sehen können!«
    Darauf hatte der Getreue nur gewartet. »Ach, das ist langweilig! Das kann Shag euch erzählen, der hat mich bereits gesehen.«
    Telas fuhr zu dem Shalili herum. »Was hast du getan?«
    »Ich, äh ...«, stammelte Shag und hob abwehrend die Hände.
    »Er hat uns nicht sein wahres Äußeres gezeigt«, sprang Morgai in die Bresche. »Nur das, wie er sich uns darstellen will.«
    Auf Telas’ Gesicht trat ein boshaftes Lächeln. »Dann werden wir dafür sorgen, dass am Ende nur noch die Wahrheit bleibt.«
    »Und dann werden wir ihn entmannen!«, schlug Shag mit gierig glitzernden Augen vor.
    »Warum nicht gleich?«, fragte ein Mensch.
    »Weil es ihm so länger wehtut.«
    Das wird unangenehm
, dachte der Getreue beunruhigt.
    Morgai selbst gab ihnen eigene Knüppel aus Tollkirsche, getränkt mit seinem Gift. Einer nach dem anderen traten sie an den Gefangenen heran und schlugen mit aller Kraft auf ihn ein.
    »Jeder nicht mehr als zwei Schläge, sonst bleibt für die Letzten nichts übrig«, mahnte Telas.
    Nach einer Weile konnte der Getreue vor Schmerz nicht mehr anders, ein Stöhnen entrang sich ihm. Zum Schreien hatte er glücklicherweise keine Kraft mehr; diese Demütigung blieb ihm erspart. Seine Gestalt begann zu flackern, Blut troff aus dem schwarzen Stoff, in den umgekehrt das Gift hineinsickerte und sich seinen Weg in seine Adern bahnte.
    Schließlich musste Telas einsehen, dass sie nicht weitermachen konnten, bis der Getreue um Gnade bat. Das würde er niemals tun, eher würde er sterben. Doch genau dieser Fall trat ebenfalls nicht ein, obwohl sie alle ihr Bestes gaben.
    Somit gebot er ihnen Einhalt. Immerhin hatte jeder sich hinreichend austoben dürfen. Viele hatten den Getreuen zusätzlich bespuckt und mit Füßen getreten, so mancher auch mit dem Messer zugestochen. Nur sein Gesicht war bisher verschont geblieben, damit er mit allen Sinnen »genießen« konnte.
    Entspannte Stimmung machte sich breit, die meisten wollten sich ohnehin damit zufriedengeben. Sie waren alle erschöpft und erwarteten nicht viel mehr.
    »Also beenden wir es«, erklärte Telas. »Ich sage euch auch, wie. Im Angesicht des Todes wird der Getreue sein wahres Äußeres offenbaren, das versichere ich euch.«
    Gespannt scharten sich alle zusammen.
    Schwebend über einer Blutlache, ein schwarzer Fleck vor einer rot bespritzten Wand und kaum mehr als ein zerrissener Fetzen Tuch, hob der Getreue leicht den Kopf.
    »Tut das nicht«, flüsterte er schwach. Er hatte kaum mehr Kraft zu reden. »Lasst es gut sein. Geht und lebt in Frieden. Bleibt, und ihr werdet sterben.«
    Einige schienen geneigt, dem nachzugeben. Jeder von ihnen wusste, wie mächtig der Getreue war, auch wenn er jetzt

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