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Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach Kostenlos Bücher Online Lesen
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geraubt«, murmelte Rian.
    »Oh ja, auf dich und mich hat es letztlich eine fatale Auswirkung«, stimmte David zu. »Aber das liegt auch an Taras Isolation. Wir sind dort völlig von unseren Wurzeln abgeschnitten, anders als in Lyonesse.«
    »Durch das Anzapfen ist es Bandorchu also gelungen, ihre Isolation aufzuheben und die Grenze nach Crain zu sprengen«, überlegte Grog. »Dann sind es demnach inzwischen sechs Knoten.« Ein Beben durchlief seinen haarigen Körper. »Die vollkommene Welt-Zahl«, stieß er beeindruckt hervor.
    »Zwei ineinander geschlungene Dreiecke«, erklang Nadjas Stimme vom Fenster her. Sie wandte sich den Freunden zu, Zorn und Selbstmitleid waren verschwunden. Nun ging es, wie David gesagt hatte, um wichtigere Dinge, und tief in ihrem Herzen war sie immer noch Journalistin. »Bei uns Menschen gilt die Zahl Sechs auch als vollkommen, weil sie sowohl die Summe als auch das Produkt ihrer Teile ist, ob du nun eins plus zwei plus drei zählst oder eins mal zwei mal drei. Zugleich entspricht die Zahl der Vereinigung des männlichen und weiblichen Prinzips.«
    Sie hob die Schultern und grinste ein wenig verlegen, als die anderen sie erstaunt angafften. »Eines Tages habe ich im Mathe-Unterricht aufgepasst. Unser Lehrer, in den ich damals furchtbar verliebt war, erzählte uns in der Algebrastunde davon, und das blieb bei mir hängen. Mal was anderes als das staubtrockene Addierzeugs.«
    »Demnach wäre die Symbolik beendet?«, fragte Rian. »Dann wären die Welten vielleicht sogar noch einmal gerettet, denn es ist zwar alles im Schwanken, aber es wird nicht zum Zusammenbruch kommen.«
    »Nun, wir haben bereits vermutet, dass fünf Knoten nicht alles sind«, erinnerte David.
    »In Irland«, sagte Nadja leise, und der Schmerz der Erinnerung an Fabio durchzuckte sie kurz. Damals hatte ihr Vater dem Getreuen unglaublich zugesetzt, um Nadja zu schützen. Um alle Welten zu bewahren. Dennoch war Bandorchu freigekommen …
    Grog schüttelte den Kopf, dass seine Haare wild durcheinanderflogen. »Und sechs genügen auch nicht. Überlegt doch mal – es müsste Gleichgewicht herrschen, schließlich ist sie die vollkommene Welt-Zahl, bei uns wie bei den Menschen!«
    »Na, von Gleichgewicht kann man kaum sprechen«, bemerkte Pirx. »Die Grenzen zwischen den Welten fallen, wir haben Krieg …«
    »Dann also Sieben?«, warf Rian ein. »Die universelle Zahl!«
    »Ach was, die bringt nur Unglück!«, widersprach David.
    Eine hitzige Diskussion brach darüber aus, wobei sich vor allem Bruder und Schwester in die Haare gerieten. Nadja hörte eine Weile zu, bis sie Grog beiseitenahm.
    »Existiert hier eine Karte der Menschenwelt?«, fragte sie ihn leise.
    »Aber natürlich«, antwortete er. »Die war für die Beobachtung der Tore und Besuche in eurer Sphäre wichtig. Es müsste sogar eine aus dem zwanzigsten Jahrhundert da sein, die ich damals in London aus … äh … Nun, ich werde mal nachsehen.« Hastig watschelte er davon.
    »Was hast du vor?«, fragte David erstaunt.
    »Schauen wir uns doch einfach mal an, welche Orte betroffen sind«, antwortete Nadja. »Vielleicht erkennen wir darin ein Muster und können konkrete Rückschlüsse ziehen, nicht nur Vermutungen, über denen wir uns die Köpfe einschlagen.«
    »Ähmmm …«, machte Pirx verlegen.
    »Über nichts lässt sich leichter streiten als über unbewiesenen Glauben«, fügte Nadja hinzu und sah die Geschwister streng an. »Das ist die Basis für jeden Krieg.«
    Grog kam ziemlich außer Atem zurück, mit einem ganzen Packen Papieren unter dem Arm. Als er sie auf dem Tisch ausbreitete, war deutlich zu sehen, dass sie einst Bestandteil von gebundenen Büchern gewesen waren. Eine Welt- und mehrere Detailkarten der Menschen. Nadja übersah geflissentlich die Seitennummern und das eingedruckte Kartenlogo.
    Der alte Kobold reichte ihr eine Feder. »Damit kannst du zeichnen, ohne die Karten zu ruinieren. Halte sie nur hoch genug, nicht direkt auf das Papier.«
    Neugierig setzte Nadja die Spitze der Feder auf Paris, allerdings etwa dreißig Zentimeter oberhalb der Karte, und sah fasziniert zu, wie ein glitzernder Staubpunkt entstand. Auf dieselbe Weise markierte sie die weiteren bekannten Knotenpunkte: Inverness, Riga, Bratislava und zuletzt den Ätna.
    »Der Ätna ist der zentrale Punkt, das steht fest«, sagte Grog.
    »Wo ist Benghazi?«, fragte Pirx.
    »In Libyen, rechts unterhalb vom Ätna«, antwortete Nadja und markierte die Stelle.
    Der Pixie schabte sich

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