Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach
geräuschvoll die Kopfstacheln. »Das ergibt für mich keinen Sinn.«
»Wir müssen nur die richtige Linie finden«, schlug Nadja vor.
»Anhand der Bedeutung der Orte!«, rief Rian.
»Nein, nach der Chronologie«, widersprach Grog. »Ich bin sicher, danach müssen wir uns orientieren.«
David wedelte abwehrend mit der Hand. »Unsinn! Es ist ein elfisches Symbol der Macht, das der Getreue da bildet!«
Daraufhin herrschte nachdenkliches Schweigen.
Schließlich sagte Pirx: »Da ist echt was dran, Leute.«
»Ein magisches Symbol … wovon? Der Vernichtung?«, grübelte Grog laut.
»Nein, des Lebens natürlich«, widersprach Rian. »Bandorchu will ja nicht über ein Totenreich herrschen.«
»Viel zu einfach«, wandte Pirx ein. »Bei dem Aufwand legt der Getreue da schon mehr hinein, um irgendwas ganz Besonderes, Einzigartiges,
Phänomenales
auszulösen!« Er blickte Beifall heischend in die Runde. »Überlegt doch mal, wie lange es gebraucht hat, um so weit zu kommen! Was er alles unternommen hat! Da geht Großes vor sich.«
Grog watschelte zum Schreibpult und zog weitere Federn hervor. »Dann wollen wir unser Wissen testen und schauen, welches Symbol der Macht das sein könnte.«
Eifrig fingen sie an zu zeichnen. Glitzernde Staublinien in allerlei Farben flossen durch die Luft und lösten sich wieder auf. Grog kannte natürlich die meisten Symbole, da er der Älteste war, doch irgendwie passte nichts so recht zusammen. Die Freunde versuchten, die fehlenden Eckpunkte entsprechend zu ersetzen, doch dann gerieten sie wegen der Anzahl der Knoten in Streit, vor allem, da Grog nach kurzen Nachforschungen mittels einer herbeigerufenen Lexikrah feststellen musste, dass es nicht so viele bedeutende Verbindungspunkte gab.
Nadja konnte sich an diesen Diskussionen nicht beteiligen, hing eigenen Gedanken nach. Auf ihre eigene Weise fing sie an, Verbindungen zwischen den Punkten zu ziehen, ein Muster zu erkennen. Schließlich lachte sie auf.
Das war eine so skurrile Unterbrechung, dass die anderen innehielten und sie verdutzt anschauten.
»Was ist so komisch?«, fragte David mit einem Anflug von Verärgerung.
»Ihr denkt viel zu kompliziert«, antwortete Nadja. »Dabei ist es ganz einfach. Eine Symmetrie. Ich zeige es euch.«
Sie löschte alle Linien, die bereits als vielfarbiges Netz über der Karte lagerten, und zeichnete neu. Zuerst verband sie die fünf Punkte Inverness, Paris, Riga und Bratislava mit dem Ätna.
»Ein V«, erläuterte sie. »Kann man als römische Ziffer für Fünf sehen.«
»Toll«, murmelte Pirx und rümpfte die Nase. »Ein simples V.«
»Ich versichere euch, es ist wirklich sehr simpel – aber auch sehr kompliziert. Es wird uns keine Lösung bieten.« Nadja setzte die Feder erneut über dem Ätna an. »Das V ist schlicht die Hälfte eines ganz anderen Zeichens, das nicht weniger geradlinig und simpel ist. Wie ich schon sagte – es geht um Symmetrie.« Sie führte die Inverness-Linie weiter nach Benghazi. »So! Und nun machen wir dasselbe auf der anderen Seite, von der Riga-Linie aus.« Sie setzte die Linie ein Stück weit an. »Was könnte der nächste Punkt sein?«
Grog stupste die Lexikrah an, die auf der Rückenlehne von Davids Sessel saß und interessiert zusah. »Spuck’s schon aus, Esmeralda, das musst du doch gespeichert haben!«
Die Lexikrah klapperte empört mit dem Schnabel. Dann schnarrte sie: »
Die Antwort ohne Aber-Muss, das kann nur sein der Hafen Sousse
.«
»Bei allen Piraten der Andamanensee, jetzt dreht sie völlig durch«, murmelte Pirx und stöhnte.
»Sousse liegt in Tunesien am Meer, eine ziemlich alte Stadt.« Nadja suchte auf einer größeren Karte nach der richtigen Stelle und zog die Linie dann auf der Hauptkarte bis dorthin. »Kommt das hin, Grog?«
»Hm-hm«, brummte der alte Kobold. »Dort gibt es viele mächtige Linien, Esmeralda täuscht sich bestimmt nicht.«
»Und jetzt?«, fragte Rian.
»Wir haben oben vier und den Ätna als Zentralpunkt«, fing Nadja geduldig an. »Wegen der Symmetrie wäre es nur logisch, wenn wir unten …«
»… wieder vier hätten!«, rief Pirx und schlug die Händchen zusammen. »Und der Ätna bleibt der Zentralpunkt!«
»Aber was kommt nach Sousse? Esmeralda, weißt du das?«
»Kraa-ack.«
»Das soll wohl ›ja‹ heißen.«
David sah die Lexikrah erwartungsvoll an. Nach einer Weile runzelte er die Stirn. »Und, liebste Esmeralda, hättest du auch die Güte, uns an deiner Weisheit teilhaben zu lassen?«
»
Das zu
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