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Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach Kostenlos Bücher Online Lesen
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hätte.
    Dann, mitten im schlimmsten Kampf, als der Seedämon zu siegen drohte, war der Getreue aufgetaucht. Der Getreue, den sie für tot oder zumindest für verschwunden gehalten hatte. Er war immer noch da und hatte alles unter Kontrolle. Er vernichtete Glauk und nahm Rian mit sich nach Tara.
    Kurz gesagt, sie hatte auf der ganzen Linie versagt. Sie hatte nicht einmal den Ansatz einer Spur des Quells der Unsterblichkeit gefunden. Vielleicht hatte die Mehrzahl der Elfen recht, wenn sie nicht an die Existenz dieses Quells glaubte. Vielleicht konnte die Unsterblichkeit nie mehr zurückgebracht werden, weil sie vergangen war, wie eben alles irgendwann verging. Gab es etwas wahrhaftig Ewiges? Selbst für ein unsterbliches Wesen war das kaum vorstellbar.
    Und nun war Rian wieder im Baumschloss, in Freiheit. Doch niemand schien das zu glauben …
    Es klopfte an der Tür. Ohne ihre Aufforderung abzuwarten, trat David ein.
    Es war sicher nicht schwer für ihn gewesen, sie zu finden. Die meiste Zeit hielt Rian sich in ihrem Gemach auf. Zu dieser Zeit schienen ihre Vögel die einzigen Freunde zu sein, die sie noch hatte. Die nur mit ihr zusammen sein wollten, sie nie im Stich ließen. Nur bei ihnen fand Rian Trost und fühlte sich weniger einsam.
    David schloss die Tür hinter sich und machte eine Armbewegung. Aufgescheucht flatterten die Vögel in die Äste, drängten sich dort zusammen und verharrten still.
    Rian wich dem Blick ihres Bruders aus und wandte sich demonstrativ dem Fenster zu, die Hände an ihre Arme gelegt. Er war nicht willkommen. Niemand war willkommen.
    Dennoch steuerte David einen bequemen Sessel an und ließ sich darin nieder. Sofort schwirrte ein Mundschenk herbei und fragte ihn nach seinen Wünschen. »Nektar«, sagte er. »Einen Fingerhut voll.«
    War das eine Provokation? Sonst trank er jedenfalls ganz andere Sachen.
    »Schwester«, sagte er langsam. »Komm her und lass uns reden. Es wird Zeit.«
    Widerstrebend drehte sie sich um. »Worüber?«
    »Zuerst einmal: Wie geht es dir?«
    »Als ob du das nicht wüsstest. Wir sind Zwillinge!«
    Sie sah die Sorge in seinen violetten Augen. Seine schulterlangen goldblonden Haare waren hinter die anmutigen, hochgeschwungenen und spitzen Ohren zurückgekämmt. Sein Gesicht wirkte schmaler, die Wangenbögen waren markanter geworden. Schmerz und Leid des vergangenen Jahres hatten sich in feinen Linien in sein Antlitz eingegraben. Aber auch Glück und Freude.
    »Würde ich sonst fragen?« Seine Stimme klang sanft.
    Natürlich hatte er recht. Das innige Band zwischen ihnen, das den einen den Schmerz des anderen fühlen ließ, war zerrissen. In dem Moment, als Rian zu ihrer Suche aufgebrochen war und David zusammen mit Nadja nach Tara ging, um seinen Sohn auszulösen. Die Zwillinge hatten es beide nicht wahrhaben wollen, aber nun mussten sie sich dem stellen: Mittlerweile konnten sie eine Trennung voneinander ertragen. Vielleicht sogar den Tod. Zwei Wesen waren sie, und David trug zusätzlich eine Seele in seiner Brust.
    Rian wies auf das sanfte Schimmern im Zentrum seiner Rippen, das im Elfenreich nahezu immer sichtbar war. »Hast du dich entschieden?«, stellte sie eine Gegenfrage.
    »Vorerst ja«, antwortete er. »Ich werde ein Elf mit einer Seele sein, bis meine Aufgabe erfüllt ist. Danach sehe ich weiter.« Er schlug ein Bein über das andere, trank den Fingerhut Nektar und sah sie auffordernd an.
    Rian setzte sich in den zweiten Sessel. Dienerelfen wollten ihr kandierte Blütenblätter bringen, doch sie lehnte ab. »Es geht mir gut«, sagte sie endlich. »Jeder fragt mich ständig danach, und ich habe immer dieselbe Antwort.«
    David nickte. »Was ist es dann?«
    Ihre Finger zitterten leicht, als sie über ihre Stirn strichen und die Falten fühlten, die sich seit ihrer Rückkehr dort gebildet hatten. »Ich weiß nicht, warum der Getreue mich zurückgebracht hat«, flüsterte sie. »Er tat es wortlos, einfach so. Kam vorbei, packte mich und brachte mich vor die Tore von Lyonesse, wo gerade die Schlacht endete.«
    Nachdenklich rieb er sich das Kinn. »Ich weiß es dafür umso besser«, gestand er langsam. »Sie haben etwas mit dir angestellt und dich als Botschafterin Taras zurückgeschickt.«
    »Das ist nicht wahr!« Rian sprang auf, lief zum Fenster, als wolle sie sich hinausstürzen, blieb jedoch davor stehen und drehte sich um. »Warum glaubt ihr mir nicht? Ich bin ich selbst!«
    »Trotzdem musst du zugeben, dass dein Verhalten überhaupt nicht deiner Art

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