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Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach Kostenlos Bücher Online Lesen
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entspricht«, erwiderte David. »Du lebst nur noch für dich, du lachst und singst nicht mehr, und … du gehst jeden Tag zu unserem Vater und versuchst zu intervenieren.«
    »Weil dieser Krieg gegen Bandorchu Wahnsinn ist!«, rief sie verzweifelt. »Ich war dort, ich habe es gesehen! Ihr Reich ist weitaus größer, als ihr annehmt, und jeden Tag strömen weitere Verbündete herbei! Das Heer, das sie nach Lyonesse begleitet hat, macht nicht einmal zehn Prozent ihrer Gesamtstärke aus! Ich glaube nicht, dass sie Fanmórs Truppen zahlenmäßig unterlegen ist. Diesen Krieg kann keiner gewinnen – wir
alle
verlieren!«
    »Darin stimme ich dir zu«, sagte ihr Bruder. »Ich zerbreche mir selbst täglich den Kopf, wie wir die nächste Schlacht verhindern können. Aber denkst du ernsthaft, Bandorchu wird sich darauf einlassen?«
    »Sie ist nicht so böse, wie du denkst«, flüsterte Rian. »Sie will dasselbe wie Fanmór – auf ihre Weise. Und noch mehr. Bandorchu will das Überleben der Elfen sichern!«
    »Indem sie die Menschheit vernichtet, ihre Lebenskraft und Seelen nimmt und den Rest unterjocht. Das darf keine Lösung sein, Rian!«
    Sie merkte selbst, wie hohl und wenig überzeugend ihre Worte klangen. Trotzdem hatte sie sich darauf versteift, wenn schon nicht den Quell der Unsterblichkeit bringen zu können, dann wenigstens alles zu unternehmen, um einen dauerhaften Frieden herzustellen. »Also müssen wir sie davon abbringen, David. Vater soll ihr den Thron der Crain geben. Er bleibt immer noch Herrscher von Earrach.«
    »Und wie geht’s weiter?« David setzte sich auf. »Denkst du, damit gibt sie sich zufrieden? Sie will nun einmal mehr, das hat sie oft genug betont – und auch ihre Schergen, allen voran der Getreue. Was hat er dir angetan, Rian, dass du nur noch ein Schatten deiner selbst bist?«
    Tränen liefen über Rians Wangen. »Warum vertraust du mir nicht?«
    »Wie kann ich das?« David erhob sich. »Ich kenne dich nicht wieder.«
    »Ich kenne mich selbst nicht mehr«, brach es aus ihr hervor. »Aber ich bin keinem fremden Willen unterworfen, und ich bin ich selbst, keine Larve!« Ihre Unterlippe zitterte. »Lass mich untersuchen, und du wirst feststellen, dass der Bann der Jungfräulichkeit nach wie vor über mir liegt! So etwas ist nicht leicht zu kopieren.«
    »Daran zweifle ich nicht.« Er trat langsam auf sie zu. »Ich
weiß
, dass du meine Schwester bist, denn ich spüre deinen Herzschlag, dein pulsierendes Blut, und all das ist mir vertraut. Trotzdem bist du nicht mehr dieselbe.«
    »Genau wie du.«
    Rian spürte, wie sich etwas über ihren Geist legte und sie schläfrig machte. Davids Stimme klang wie aus weiter Ferne. »Erzähl mir mehr über den Getreuen. Seit Island ist auch er verändert.«
    »Er bestimmt, was in Tara geschieht«, murmelte sie. »Die Königin lässt es zu. Er sagte mir, ich müsse endlich meinen Weg finden und ihn gehen … wie Areop-Enap … und Eigigu …«
    »Dort ist es dir passiert«, fuhr David fort. »Alles hat sich verändert …«
    »Ja … und nein.«
    »Der Getreue fand dich … Wie?«
    »Er weiß immer, wo wir sind. Wir alle. Er kennt uns genau, durchschaut uns, manipuliert uns dorthin, wo er uns haben will.«
    »Wünscht er, dass du zwischen Fanmór und Bandorchu vermittelst?«
    Da begriff Rian. Sie sprang zurück, zerriss das Gespinst, das David über sie geworfen hatte, und stieß einen wütenden Schrei aus. »Raus hier! Geh!«
    David stolperte zurück. Ihr Zorn war wie eine Woge, die gegen ihn brandete. »Rian …«
    »Wie kannst du es wagen!«, schrie sie ihn an. »Mein eigener Bruder! Du sprichst von Misstrauen gegen mich, und was tust du? Du hättest mich wenigstens
fragen
können!«
    Er hob beschwichtigend die Hände und setzte erneut an: »Rian …«
    Doch sie ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Du hast alles verraten, was uns verbindet!«, schleuderte sie ihm entgegen, außer sich vor Wut. »Das hättest du niemals tun dürfen,
niemals!
Ich will gar nicht wissen, ob Fanmór dir den Auftrag dazu gab …«
    »Nein.«
    »Es kümmert mich nicht! Raus jetzt, oder du wirst es bereuen!«
    Plötzlich flatterten die Vögel auf und zeterten lautstark. Sie schwirrten um Davids Kopf, jeden Moment dazu bereit, ihn anzugreifen. Rian spürte, wie sich eine gewaltige Flutwelle in ihr aufbaute, die ihr ungeheure magische Energie übermittelte. Etwas Unfassbares geschah. Sie würde gleich ihren eigenen Bruder angreifen.
    »Verzeih mir«, sagte David voller Scham und

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