Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach
des Thronsaals war groß, mit hoher Decke und ausreichender Ausdehnung, und bot Raum genug, um in ihr Versammlungen und Märkte abzuhalten. Dennoch würde es gleich vermutlich sehr voll werden. Zu voll, um geordnet kämpfen zu können.
»Das ist nicht Catan«, widersprach Robert. »Das kommt aus einer ganz anderen Richtung.«
Adelaide grinste breit, schwieg aber dazu.
In diesem Moment stürmten die Fiach Duin die Halle, dicht gefolgt von Middlearkern.
»Okay«, sagte Sweeney zu Anne. »Wir gehen jetzt gleich durch.«
»Adelaide und wer noch mitgeht: Ihr bleibt alle dicht bei mir!« Tom winkte. »Sobald Sweeney seine
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einsetzt, hänge ich mich an. Ich glaube, damit bringe ich den Bann ganz zu Fall.«
»Woher willst du das wissen?«, fragte Anne.
»Ich fühle es.« In Wirklichkeit konnte er es sehen, seit er kurz die Sonnenbrille abgesetzt hatte. Die Interaktion von Sweeney mit den magischen Flüssen ließ sich ausweiten, und Tom konnte die Strukturen endgültig aufbrechen.
Ohne zu zögern, warfen sich die königstreuen Middlearker den Fiach Duin entgegen und hinderten sie am Weiterkommen. Die zu Catan übergelaufenen ehemaligen Freunde und Gefährten hoben die Waffen, scheuten aber davor zurück, sie gegen Middlearker einzusetzen. Bisher hatte es immer nur Grabenkämpfe und Scharmützel gegeben, aber nun herrschte die offene Auseinandersetzung vor. Wie auf dem Schlachtfeld, Mann gegen Mann … Da hielten sie doch inne. Wer wusste schon, wie diese Begegnung endete, also warteten sie ab. Dann erklang Catans anfeuernder Ruf aus einem Gang, und sie stürmten vorwärts.
Sweeney stellte sich gerade in den Bannwall hinein, der zu flackern begann. Auf der anderen Seite kam Zocky angelaufen. »Schnell, schnell, Cog kommt gleich, un’ er is’ ziemlich sauer!«
In diesem Augenblick betrat der Pantherelf den Schauplatz. Über die Kämpfenden hinweg erblickte er Anne, und ihre Blicke trafen sich.
»Lan-an-Schie!«, rief er. »Ich hätte es wissen müssen!«
Sie hob die Hand zum Gruß, dann trat sie über die Schwelle, gefolgt von Robert.
»Geh, Sweeney!«, rief Tom. »Los, Adelaide!« Gemeinsam mit der Trollin, Rocky, Chad, Weyland und Rufus stürmten sie in den Thronsaal, wo Fanfreluche sie bereits auf ihrem königlichen Sitz erwartete.
»Fiach Duin, zu mir!«, erscholl Catans Stimme hinter ihnen über den Kampflärm hinweg. In der Halle herrschte totales Chaos. Nach wie vor zitterte der Boden, und Felsen knirschten.
»Ich kann das Portal sehen!«, rief Anne, während sie durch den Saal lief. »Verzeihung, Vizekönigin, aber uns bleibt keine Zeit für Erklärungen. Öffnet das Tor nach Llundain!«
»Wir sind die Hilfe, die Ihr gerufen habt«, fügte Robert hinzu.
»Echt, das müsst Ihr glauben, Majestät!«, beteuerte Zocky.
Adelaide wirkte erleichtert. »Bin ich froh, Euch wohlauf zu sehn, Ma’am! Jetzt bringen wir alles in Ordnung.«
»Nichts dergleichen werdet ihr tun!« Die Böse Fee erhob sich.
Tom war beeindruckt. Fanfreluche sah tatsächlich aus wie eine Mischung aus Spinne und Gouvernante, und dieses überladene Glitzerzeugs an ihr brannte ihm selbst durch die dunklen Sonnengläser fast die Augen aus. Aber sie war eine außergewöhnliche Persönlichkeit – keineswegs hässlich, sondern ganz und gar ätherische Fee. Nicht mit Elfen vergleichbar, erhabener als sie.
»Wow«, hörte er Robert murmeln, der offenbar eine ähnliche Wahrnehmung hatte.
»Ich werde nicht zulassen, dass der Zugang zu Llundain geöffnet wird, um dem Feind Tür und Tor zu öffnen!«, fuhr Fanfreluche fort.
»Aber es ist ganz anders!«, versuchte Sweeney Todd zu erklären. »Der Durchgang von drüben bleibt geschlossen, Herrin! Bitte lasst Lan-an-Schie durch, sie ist die Einzige, die uns helfen kann!«
»Ach, und was macht der Vampir dabei? Ausgeschlossen! Cagliostro, wo bist du? Komm sofort her, ich brauche deine Unterstützung!« Fanfreluche blitzte Sweeney an. »Darüber sprechen wir noch, Barbier!«
Tom sah sich hektisch um. Alles geschah gleichzeitig, und er verlor bald den Überblick. Anne war mit Robert an ihrer Seite mit dem Portal beschäftigt, und er musste bei ihrem Anblick trotz der Brille rasch den Blick abwenden. Auch im Thronsaal wurde nun heftig gekämpft, selbst Adelaide musste eingreifen, und es sah trotzdem gar nicht gut aus für die Königstreuen. Fanfreluche schrie Befehle und schleuderte Blitzbuffbomben; es schien ihr gleichgültig zu sein, wen es traf.
Plötzlich erschütterte ein
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