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Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Luft geschleudert, als die Druckwelle einer gewaltigen Explosion durch das Tor fegte. Flammen und Blitze schlugen hindurch und wurden abrupt abgeschnitten, dann war der Durchgang wieder geschlossen.
    Auch Anne und Robert riss es von den Beinen. Der Länge nach schlugen sie vorn aufs Pflaster. Der Vampir schüttelte den Kopf, weil er durch den Knall der Explosion halb betäubt war. Seine Augen waren fast blind von dem grellen Licht.
    »Was war das?«, rief er entsetzt.
    Anne setzte sich auf und klopfte sich den Staub ab. »Ein Flashback«, antwortete sie. »Götter und Dämonen, was ist nur geschehen?«
    Robert rappelte sich mühsam hoch und half Anne auf die Beine. Aneinandergeklammert standen sie da und kämpften mit den Nachwirkungen des Flashbacks. »Dann sind sie alle tot? Middleark in Trümmern?«
    »Ich weiß es nicht, Robert.«
    »Und Tom … Tom …«
    »Beruhige dich! Sinenomen ist im Moment wichtiger. Sonst war alles umsonst, verstehst du?«
    »Schon gut.« Robert blinzelte, allmählich kehrte seine Sehkraft zurück. Er sah, dass sich auch Catan und die Fiach Duin stöhnend wieder auf die Beine kämpften; einige von ihnen sahen sehr zerzaust aus. Wie es schien, hatten es alle überstanden. »Zähe Knochen«, bemerkte er knurrend. »Komm, Anne, wir müssen uns beeilen, damit wir vor ihnen das Schloss erreichen.«
    Sie hielt seine Hand fest. »Vertraust du mir?«
    Die Frage gefiel ihm zu diesem Zeitpunkt ganz und gar nicht. »Das weißt du.«
    »Es ist wichtig, Robert. Wichtiger denn je.«
    Sie ist größer als du
, hatte Tom gesagt.
Euer Licht hat dieselbe Farbe, als wärt ihr eins

    »Alles, Anne«, sagte er und wusste, was sie vorhatte. Im Grunde hatte sie die vernünftigste Entscheidung getroffen, denn wie sollten sie entkommen? Sicher war es der schnellste Weg zum Schloss. Und Anne würde nichts geschehen. Aber was war mit ihm?
    Ergeben blieb er stehen und wartete an Annes Seite, bis Catan und die Fiach Duin heran waren.
    Robert sah frische Narben im Gesicht, am Hals und den Schultern des Pantherelfen. Sie stammten von ihm, seinen Zähnen und den ausgefahrenen Krallen an seinen Händen. Eine Erinnerung an das Reich des Priesterkönigs, bevor Anne und er geflohen waren. Der Vampir nickte Catan zu, der ihn nur kurz musterte und sich dann Anne zuwandte.
    »Ergibst du dich freiwillig, Lan-an-Schie?«
    »Ich muss zu meinem Vater, Catan. Bring mich zu ihm.«
    Catan nickte. Er gab den Fiach Duin einen Wink, und sie rückten mit gelb glühenden Augen gegen Robert vor. »Für den haben wir keine Verwendung mehr.«
    »Und ich dachte, du würdest mich selbst erledigen wollen«, sagte Robert.
    Catans helle, bernsteinblaue Katzenaugen blitzten auf. »Ich hege keinen Groll gegen dich, Robert. Du hast ehrenhaft gekämpft, und für einen Menschen warst du ein würdiger Gegner. Ich wiederum trage keine Narben auf dem Rücken.«
    »Lass ihn uns endlich erledigen«, drängte einer der Rothäutigen.
    »An meinem Blut habt ihr keine Freude«, erklärte Robert ruhig. »Aber ich werde mich an euch satt trinken, und meine Kräfte werden sich vervielfachen.« Er sah Catan in die Augen. »Willst du unnötig deine Krieger opfern, wenn sie für einen weitaus wichtigeren Kampf benötigt werden?«
    Der Pantherelf hob eine Braue. »Früher warst du ein Zauderer.«
    »Früher ist vorbei.« Robert machte allein durch seine Haltung deutlich, dass er keine Angst hatte und zu allem entschlossen war. Er besaß keinerlei Skrupel, mit allen Kräften gegen die dämonischen Fiach Duin vorzugehen und zum Raubtier zu werden. So wie sie. »Ich hätte dich getötet, wenn es mir möglich gewesen wäre.«
    Die Katzenartigen knurrten ihn hasserfüllt an, Speichel tropfte von ihren Lefzen. Sie waren Tötungsmaschinen, lebten nur für Kampf und Vernichtung.
    Robert spürte Anne neben sich, die ruhig atmend dastand und abwartete. Zum ersten Mal mischte sie sich nicht ein, und er war ihr dankbar dafür. »Ohne mich«, sagte er, »geht sie nirgendwo hin.«
    Catan starrte Anne an, die schweigend nickte. »Dein Vater hatte es anders geplant.«
    »Seine Pläne waren damals nicht die meinen, und sie sind es heute nicht, Catan.«
    »Aber es wären meine gewesen«, sagte er leise. »Du und ich …«
    »Ich habe Robert gewählt.« Anne ergriff Roberts Hand und umschloss sie. »Er ist beinahe wie ich. Durch ihn bin ich nicht länger allein und einzigartig. So, wie ich seine Inspiration bin, ist er die meine.«
    »Also werden wir …«, setzte ein Fiach Duin

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