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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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eilte schließlich auf mich zu.
    »Kind!« rief er aus und ich verschwand in seiner Umarmung. »Nie wieder möchte ich so etwas durchleben! Niemals wieder!«
    Er erdrückte mich fast mit seiner Kraft und ich wagte halbherzig einen Protest: »Dad, ich bin okay. Aber nicht mehr lange, wenn du mich weiter so platt drückst.«
    Mein Vater schob mich bis auf Armlänge von sich und sah mich besorgt an. »Darian?«
    »Er ist mit Steven auf dem Weg hierher. Und Thalion weilt auch wieder unter uns.«
    Dad grinste bei der Doppeldeutigkeit meiner Worte. »Also wieder zurück unter der Kapelle. Das ist gut.«
    »Sag mal Dad«, begann ich lahm und er blickte mich neugierig an. So fuhr ich fort: »Wusstest du etwas von dem Bild, oben auf dem Dachboden?«
    Verwundert blinzelte er. »Was für ein Bild? Darian hat einen Haufen Möbel und anderem Kleinkram da oben gelagert. Ich weiß aber nicht, von welchem Bild du sprichst.«
    »Er hat da ein Ölbild untergebracht«, meinte ich ausweichend. »Kann sein, dass du es nicht kennst.«
    »Nicht, dass ich wüsste«, gab Dad zurück. »Was ist denn drauf?«
    »Eine Frau. Ist aber wohl nicht weiter wichtig.«
    Ich hörte ihn leise kichern und sah ihn fragend an.
    »Faye«, meinte Dad grinsend, »du würdest es nicht erwähnen, wenn es unwichtig wäre. Also, was ist damit?«
    Ertappt grinste ich ihm zu. »Ich hätte meinen Mund halten sollen, hm? Also gut. Es ist ein Bild, auf dem Großmutter zu sehen ist.«
    »Meine Mutter ist auf einem Bild oben auf Darians Speicher?« echote Dad ungläubig. »Wieso das denn?«
    »Wenn ich es wüsste, hätte ich dich nicht gefragt, Dad. Darian hält sich dazu mehr als nur bedeckt. Und nein, Dad! Er hatte keine Affäre mit ihr!«
    »Woher weißt du, was ich gedacht habe, Faye?«
    »Weil du schreist, Dad.« Damit wandte ich mich ab. »Ich werde mich jetzt umziehen. Wir sehen uns nachher.«
    »Ich werde dich begleiten und mal sehen, was ich von Jason über dieses Bild erfahren kann«, meinte mein Vater und öffnete mir die Tür.
    Ich lachte leise. »Dad. Versuch es mit einer Streckbank, Salz an den Füßen und einer Ziege, die es ableckt. Unter dem sehe ich keine Chance, dass du aus Jason irgendetwas herausbekommen wirst.«
    »Warte es ab. Ich habe da so meine ganz eigenen Methoden.« Er grinste mich durchtrieben an und brachte mich bis zur Treppe, wo sich unsere Wege trennten. Ich eilte hinauf, während mein Vater den Gang ansteuerte, der Richtung Küche führte. Und noch von hier oben hörte ich ihn rufen: »Jason, wie wäre es zur Feier des erfolgreichen Tages mit einer oder zwei Flaschen Whiskey aus Darians privaten Vorräten?«
    Noch immer lachend betrat ich das Schlafzimmer, ließ mich mit ausgebreiteten Armen auf das Bett fallen und schloss zur Entspannung die Augen. Für einen Moment ließ ich die Geschehnisse vor meinem inneren Auge Revue passieren. Als ich noch einmal den Auftritt der Dame in Schwarz vor mir sah, runzelte ich nachdenklich die Stirn. Mit welcher Leichtigkeit und Anmut sie sich bewegt hatte und welche Macht allein ihre Anwesenheit ausgestrahlt hatte, dass ein jeder vor ihr zurückwich. Warum aber hatte sie Thalion die Ketten abgenommen? Zudem hatten ihr die Rosen nicht geschadet. Mehr noch, sie hatte Naridatha damit wissentlich vernichtet. Okay, da er als Prinz des Elysiums gnadenlos versagt und seine Gäste nicht hatte schützen können, war seine Vernichtung lediglich die logische Konsequenz gewesen. Und doch stellte sich für mich die Frage, wer ihr die Berechtigung erteilt hatte, diese Bestrafung durchzuführen. Sie schien alles gewusst zu haben. Ob sie eine von den ganz Alten gewesen ist? Schlussendlich war das die einzige Erklärung.
    Ich setzte mich wieder auf und versuchte mit allerlei Verrenkungen die Knöpfe des Kleides zu öffnen. Das Klopfen an der Tür ließ mich in der Bewegung innehalten. »Ja bitte?«
    »Jason ließ mich wissen, dass Sie zurück sind, Miss McNamara.« Eileen stand in der Tür und lächelte mich überaus glücklich an. »Ich bin froh, dass Ihnen nichts geschehen ist.«
    »Und ich bin froh, dass Sie da sind.« Erfreut sprang ich vom Bett. »Würden Sie mir bitte die Knöpfe öffnen?«
    Selbstverständlich half Eileen, und kurz darauf schlüpfte ich aus dem Kleid und hinein in meinen bequemen Jogginganzug. Eileen stand abwartend mit dem Kleid in der Hand im Raum und hob es leicht an, nachdem ich mit dem Umkleiden fertig war. »Soll ich gucken, ob ich den Riss genäht bekomme?«
    »Das wäre wunderbar!« Ich

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