Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
Vom Netzwerk:
verboten. Es würde ihm einen Teil seines Ichs kosten, würde er gegen dieses Gebot verstoßen.«
    »Aber er könnte –«
    »Ja, könnte er, Faye, würde er aber niemals tun«, unterbrach mich Darian. »Und ich würde es auch niemals von ihm verlangen. Nein, auch nicht als Dank für seine Rettung, Faye! Schlag es dir bitte aus dem Kopf.«
    »Dann werde ich ihn eben um Hilfe bitten«, knurrte ich und riss mich los. Kopfschüttelnd ließ Darian mich ziehen.
    N ein«, lautete keine zehn Minuten später Thalions niederschmetternde Antwort, nachdem ich ihm kurz die Situation geschildert hatte.
    »Warum nicht? Er hat dir auch geholfen!« begehrte ich auf. »Du bist es ihm einfach schuldig!«
    »Deine menschliche Sichtweise trübt deinen Blick, Kind«, sagte er milde. »Moral ist ein menschliches Attribut, ebenso wie Liebe.«
    Liebe, das war mein Stichwort! Ich trat ganz nah an ihn heran, blickte ihm fest in die Augen und spielte meinen letzten Trumpf aus: »Darüber werden wir uns noch sehr ausgiebig unterhalten, Thalion! Ich sage nur Brianna!«
    Sehr wohl hatte ich bemerkt, wie er bei der Erwähnung des Namens zusammengezuckt war und lächelte triumphierend in mich hinein. Und so packte ich ihn zum ersten Mal fest am Arm. »Jetzt wirst du erst einmal mitkommen und Steven retten. Und wenn du nicht ihm direkt hilfst, dann zumindest mir!«
    »Du willst dich ihm wirklich stellen?« Vernahm ich da Verwunderung in Thalions Stimme?
    »Wer sonst, wenn keiner von euch den Finger rühren will!« fauchte ich ihn an und erntete ein mildes Kopfschütteln.
    »Ist dir klar, worauf du dich da einlässt, Kind?«
    Mühsam beherrschte ich mich. »Nein. Aber ich stand Mariella schon einmal gegenüber und kenne ihre Heimtücke, Thalion. Und ich weiß, dass es mit deiner Hilfe möglich sein wird, sie zu besiegen.«
    Der alte Vampir schaute mich einen Augenblick nachdenklich an, dann schließlich nickte er und mir fiel ein ganzes Gebirge vom Herzen.
    »Also gut«, meinte er nach einer Weile. »Ich werde dich unterstützen, Faye. Aber erwarte nicht, dass ich in Stevens Kampf mit Mariella direkt eingreifen werde.«
    Beglückt lächelte ich. »Ich weiß. Darian sagte mir, dass du das ablehnst.« Diesmal griff ich nach seiner Hand und zog ihn mit mir. »Komm, wir haben einen Dämon zu vernichten.«
    Ich hörte ihn leise lachen. »Du bist kein Deut weiser als deine Großmutter. Auch sie wollte immer mit dem Kopf durch die Wand.«
    »Es muss in der Familie liegen«, gab ich schmunzelnd zurück.
    »Dahad wird dein Ansinnen nicht gefallen«, sprach Thalion das aus, was auch mich insgeheim beschäftigte, doch drängte ich es erfolgreich beiseite. »Darüber mache ich mir Gedanken, wenn es soweit ist.«
    B ist du verrückt?« begehrte mein Vater lautstark auf, nachdem er meine Idee vernommen hatte. »Du kannst da nicht rein! Der bringt dich um!«
    Der laute Knall an der Tür untermauerte eindrucksvoll seine Worte und doch ließ ich mich dadurch nicht von meinem Vorhaben abbringen.
    »Hast du vielleicht eine andere Idee?« erwiderte ich energisch.
    »Ja!« Er betrachtete mich zornig. »Ich gehe da jetzt rein und beende das Elend, indem ich ihm den Pflock ins Herz stoße!«
    »Falls er nicht schneller ist und dich zerlegt«, meinte Darian trocken und nickte Jason zu, der noch immer neben der Tür Wache stand. »Die Armbrust bitte. Ich werde es selbst erledigen.«
    »Das werden Sie unterlassen, Jason«, widerrief ich die Anordnung und erntete von Darian einen ungläubigen Blick, wohingegen Jason mir knapp zunickte und blieb, wo er war.
    »Was bitte soll das jetzt?« fragte Darian bemüht liebenswürdig.
    »Sir«, begann Jason steif. »Miss McNamara verdient eine Chance. Sollte es sich als nutzlos erweisen, kann der junge Mann dort drin noch immer gepflockt werden.«
    »Sie stellen sich gegen meine Order, Jason?«
    »Jawohl, Sir. Das tue ich.« Er blickte seinen Herrn ungerührt an, sah dann zu mir hinüber und schob nach einem knappen Blickwechsel den Riegel beiseite.
    »Nur über meine Leiche!« wandte Darian ein und verstellte mir den Weg. Er verschränkte die Arme vor der Brust und funkelte mich wütend an.
    »Und warum?« fragte ich erstaunlich ruhig und fühlte auf einmal Thalions Hände auf meinen Schultern.
    »Du … Was?« Er starrte mich verblüfft an.
    »Warum du dein Leben riskieren würdest, nur damit ich da nicht rein gehe, Darian?«
    Ein lautes Krachen, ein wildes Fauchen und zorniges Kratzen erklang an der Tür. Darian wies mit dem Daumen

Weitere Kostenlose Bücher