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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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nicht ihn«, schrie er und wies auf Darian, »dann wenigstens diesen hier!« Und war auch schon wieder verschwunden.
    Thalion sank zu Boden und sofort riefen einige der Anwesenden durcheinander. Diesen Moment nutzte ich, schüttelte die Hände meines Vaters ab und sprang.
    Ich landete direkt neben Thalion und stellte mich schützend über ihn. Die vielen Diamanten fingen sofort das flackernde Licht der Fackeln und Kerzen ein und warfen es vielfach verstärkt zurück in den Raum. War zuvor schon eine Unruhe entstanden, brach nun regelrechte Panik aus.
    Schreie des Schmerzes und teilweise auch Todesangst mischten sich mit den Geräuschen umstürzender Tische, zerschellender Gläser und übereilter Flucht.
    Meine Konzentration jedoch galt nur dem Todesalb vor mir, der mich mit seinen glühenden Augen in den Fokus seiner Wut gesetzt hatte. Und doch bemerkte ich, dass er nicht an mich heran kam, denn zu gleißend war das Licht des Kleides für seine eigene Dunkelheit. Gellend vernahm ich seinen Schrei, als ich mich auf die Worte des Buches besann und sie dem Wesen in Sanskrit entgegen schleuderte.
    Unmittelbar nach meinen Worten begann der Wraith sich zu verändern. Seine Hülle schmolz regelrecht zusammen und noch während dieses Vorganges wendete er sich gegen seinen eigentlichen Peiniger. Die Sense schwang herum und Sekunden später fiel der Kopf des Giovanni direkt vor dessen Füße. Dann schien der Todesalb auf einmal in sich zusammenzufallen und hinterließ einen dunklen Fleck, der langsam im Boden verschwand. Unverhofft erhob sich da ein kleines Licht aus dem Punkt am Boden, schwirrte kurz vor mir herum und entschwand dann in rasender Geschwindigkeit durch die Raumdecke.
    Verschwinde! vernahm ich die Warnung Darians in meinen Gedanken und sah mich suchend um, als ich die Frau mir gegenüber auf dem Thron bemerkte. Vom ganzen Tumult im Saal und den Strahlen der Diamanten unbeeindruckt, schaute sie mir direkt in die Augen.
    Mit einem Male schien die Zeit stillzustehen und die Dimensionen des Raumes hatten sich schlagartig verschoben. Ich sah die Augen dieser Frau keine zehn Zentimeter vor mir aufblitzen, und wie das Echo von Darians Worten hallte eine weibliche Stimme in meinem Kopf wider. Verschwindet von hier.
    Verschreckt ließ ich die Rosen fallen, die ich noch immer in einer Hand gehalten hatte. Abrupt war der Spuk vorbei und ich befand mich wieder direkt über Thalion. Jedoch stellte ich perplex fest, dass sich die beiden Rosen nun in den Händen jener Frau befanden, welche sie mit Neugierde betrachtete. So hatten mich meine Sinne doch nicht getäuscht?
    Ich wollte nicht darüber nachdenken, sondern dem nachkommen, was mir geraten worden war. Also ließ ich mich auf Thalion fallen, umfasste ihn und befahl den Federn, uns hier heraus zu bringen. Aufblickend nahm ich gerade noch wahr, wie Naridatha auf allen Vieren aus dem Schutz des Thrones hervorkroch und die Frau ihm mit einem kalten Lächeln die Rosen in die Hand drückte. Und während uns der Sog erfasste, hörte ich den Prinzen des Elysiums im Todeskampf schreien.
    D ie Landung war unsanft, auch wenn die Reise keine zweihundert Meter vom Haus entfernt auf einer feuchten Wiese endete. Ich rappelte mich auf und beugte mich über Thalion. Schnell entfernte ich den Pflock aus seiner Brust und half dem alten Vampir auf die Beine. Es war immer wieder erstaunlich, wie schnell sich bei diesen Wesen die Wunden schlossen.
    Ein amüsiertes Funkeln stand in seinen Augen, als er mit der Hand über die nicht mehr vorhandene Wunde fasste und meinte: »Aua. Ich werde wohl zu alt für solchen Unfug.«
    Ich lächelte Thalion zittrig zu, dankbar dafür, dass er mir mit diesem Satz ein wenig die Anspannung genommen hatte. Kam nun doch das an Gefühlen hoch, was ich die ganze Zeit lang unterdrückt hatte? Da sah ich an mir herunter und heulte typisch weiblich auf: »Oh nein! Das darf doch nicht wahr sein!«
    »Was ist?« fragte er alarmiert und sah sich suchend um.
    »Oh, schau nur. Darian killt mich, wenn er sieht, dass ich das Kleid ruiniert habe!«
    »Solange es nicht sein Auto ist«, vernahm ich eine vertraute Stimme hinter mir und zuckte erschreckt zusammen. Und schon befand sich Steven breit grinsend neben mir.
    »Du Trottel!« fuhr ich ihn an. »Willst du mich zu Tode erschrecken?«
    »Ach«, gab er locker zurück. »Ich sollte das schaffen, wo der Wraith bei dir versagt hat? Thalion, ich habe den falschen Job.«
    »Akupunktur ist ebenfalls nicht deine wahre Berufung«,

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