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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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reizend, wenn Sie Julie wecken würden, damit ich mit ihr sprechen kann.«
    Ich weiß nicht, was es genau war, aber dieser Anrufer weckte in mir eine intuitive Abwehrhaltung. Und genau das ließ ich ihn stimmlich auch erahnen: »Es ist wirklich reizend von Ihnen, dass Sie sich sorgen. Aber meine Schwester schläft und ich gedenke es dabei zu belassen. Selbstverständlich werde ich ihr gern ausrichten, dass Sie angerufen haben. Wie war noch gleich der Name.«
    Mit dem Titel »Miststück« legte er auf.
    Komischer Name, dachte ich ironisch. Aber gut, dann würde ich Julie eben morgen früh sagen, dass ein Herr Miststück für sie angerufen hatte. Damit ging ich ins Bett und wurde vom Telefon nicht mehr behelligt.

– Kapitel Acht –
    I ch unterschlug Julie das Telefonat mit Herrn Miststück. Und ich unterschlug ihr auch alles Weitere. Ich schleppte sie zum Arzt und sorgte dafür, dass sie für den Rest der Woche krankgeschrieben wurde.
    Ihr war diese Auszeit nur recht, weil sie ohnehin aussah, wie der Tod persönlich und selbst das sonst immer perfekte Make-up diesen Zustand kaum verdecken konnte. Und sie sich zudem ziemlich schwach durch das Appartement bewegte.
    Was mich beunruhigte, waren Julies Stimmungsschwankungen. War sie erst ruhig und ausgeglichen, verwandelte sie sich von einer Sekunde auf die andere in eine Furie. Besonders beängstigend empfand ich die Tatsache, dass sie sich nach so einem Tobsuchtsanfall nicht mehr daran erinnern konnte. Als wäre es vollkommen aus ihrem Gedächtnis gelöscht. Am schlimmsten aber war, dass ich rein gar nichts dagegen tun konnte, der Sache völlig hilflos gegenüberstand. Der Arzt hatte ihr starke Beruhigungsmittel und Antidepressiva verschrieben, die jedoch kaum eine Wirkung zeigten und Julie lediglich müde machten.
    Ich schirmte sie daher gegen alles und jeden ab, ging einkaufen, erledigte Botengänge, umsorgte und verhätschelte sie nach Strich und Faden. Wenn sie schlief, ging ich meinen Recherchen nach. Es gab unzählige Seiten mit noch unterschiedlicheren Meinungen über die Entstehung von Vampiren.
    Auf einigen Seiten wurde von einem Virus berichtet, der angeblich durch den Biss eines Vampirs auf den Gebissenen übertragen wurde. Es wurde von einem Fluch berichtet, der diesen Virus hervorgerufen haben sollte, eine genaue Quelle dazu fand ich allerdings nicht. Ferner hieß es, ein Vampir müsse jedoch dreimal zubeißen, um sein Opfer ebenfalls in einen Vampir zu verwandeln. Dann wiederum wurde beschrieben, dass nur die Übertragung vom Blut eines Vampirs auf das Opfer dieses verwandeln würde, es also davon trinken müsse. Allein schon die Vorstellung davon empfand ich als ekelhaft!
    Wo ich bei fast allen Beschreibungen Übereinstimmung fand, war die Angabe, dass Vampire unsterblich und von außergewöhnlicher Schönheit sein sollten. Ihre äußere wie auch sexuelle Anziehungskraft auf Menschen solle fast einer hypnotischen Wirkung gleichkommen. Ich beschloss augenblicklich abstinent zu werden!
    Es wurde von einer Hierarchie unter den einzelnen Vampiren berichtet. Da gab es die Gentleman-Vampire, die Edlen und Ältesten unter den Beißern, die elegante Behausungen und pompöse Kleidung bevorzugten, die ihre Opfer charmant umgarnten, bis sie schließlich die Zähne zeigten. Angeblich waren sie sehr mächtig und wurden von ihren Artgenossen sowohl beneidet als auch gefürchtet. War Julies Verkoster vielleicht einer dieser Kollegen? Was ich gesehen hatte, ließ diese Vermutung zumindest zu.
    Unterteilt wurden sie in einzelne Clans. Unter anderem in die Clans der Ventrue und Toreador. Ferner wurden die Nosferatu und Gangrel benannt, die sich der plumperen Jagdmethode bedienten. Nachts in dunklen Gassen über Wehrlose herfielen und als Behausung alte, verfallene Bauten, insbesondere Kellergewölbe und Kanäle wählten. Reizend, dachte ich sarkastisch, fließend Wasser ist garantiert! Die Gangrel sollen zusätzlich die Fähigkeit haben, sich in tierähnliche Wesen zu verwandeln.
    Die Edleren unter ihnen würden in Särgen schlafen, andere so versteckt, dass ihnen das Tageslicht nichts anhaben konnte. Das mit den Särgen hielt ich für absoluten Schwachsinn! Ebenso die Erwähnung, Vampire könnten sich als Fledermäuse verwandelt durch die Lüfte bewegen. Sollte Ihnen also jemals eine Fledermaus mit einem Sarg auf dem Rücken begegnen, dann war das sicher ein Vampir auf Durchreise. Himmel, was für ein Blödsinn!
    Auch die Opfer wurden beschrieben. Angeblich würden

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