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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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mir erläutern, was diese stürmische Überraschung zu bedeuten hat?« fragte er, während er sich erhob und den nicht vorhandenen Staub von seiner Hose klopfte.
    »Im Garten. Da war Jason. Und da hat’s gebrannt«, stolperte ich verbal durch meinen Bericht. »Und dann war’s weg.«
    »Im Garten?« Darian sah mich fragend an und begutachtete dann den langen Riss im Ärmel seines Hemdes. »Das ist wohl hin.« Er schmunzelte. »Es war übrigens mein Lieblingshemd.«
    Ich stöhnte innerlich auf. Aber was hatte ich erwartet? Klar hatte er meine Schimpftiraden im Keller mit angehört! Also setzte ich ein schiefes Grinsen auf und guckte den Riss an. »Dann hat sich das mit der Schere wohl erledigt.«
    »Und mit dem Tritt!« forderte er mit erhobenem Zeigefinger ein. »Dafür hast du mich umgeworfen.«
    »Tat es weh?« fragte ich keck.
    Er überlegte kurz. »Etwas.«
    »Okay, dann sind wir quitt!«
    »Einverstanden. Ich lasse Jason sogleich meine Schuhe wieder aus dem Keller holen.« Geschickt wich er meinem Ellenbogen aus. Er nahm mich bei der Hand und zog mich in Richtung Küche, als Jason uns auch schon entgegen kam.
    »Sir?«
    »Jason. Diese junge Dame meint, im Garten etwas brennen gesehen zu haben. Gab es Probleme?«
    »Nein, Sir, keine Probleme. Nur etwas Ungeziefer.« Jason nickte mir knapp zu. »Das Übliche, Sir.«
    »Was ist das Übliche? Glühwürmchen mit Fehlzündung? Ich bin doch nicht blind!«
    »Madame, ich kann Ihnen versichern, dass weder hier im Haus noch draußen im Garten irgendetwas anbrennen wird, was nicht anbrennen soll. Darf ich mich zurückziehen, Sir?«
    »Selbstverständlich, Jason.« Darian sah mich wieder an. »Bist du nun beruhigt?«
    Nicht wirklich. Dennoch gab ich mich geschlagen. »Passt schon. Gute Nacht, Jason. Ich werde mich auch hinlegen. Ach, Darian? Du hast nicht zufällig einen Diaprojektor im Haus?«
    »Nein. Aber sicherlich kann ich einen besorgen. Wozu brauchst du ihn?« Er hakte mich bei sich unter und führte mich die Treppe hinauf.
    »Ich habe ein paar Bilder aus Manaus, die ich mir etwas genauer anschauen wollte. Irgendwie sind die nicht wirklich etwas geworden, und das finde ich merkwürdig.«
    Wir hatten meine Zimmertür erreicht und er ließ mich los. »Und das ärgert dich?«
    »Nein. Aber die Bilder machte ich bei Dämmerung auf dem Platz, wo die Oper steht. Auf den Bildern selbst scheinen nur Schemen zu sein, wie durch einen Filter fotografiert, oder bei Nacht mit mieser Auflösung ohne Blitz und kurzer Belichtungszeit. Ist jedenfalls nicht meine Handschrift.« Ich betrat mein Zimmer und lächelte dankbar. »Es wäre wirklich klasse, wenn das mit dem Projektor klappt.«
    »Ich werde sehen, was ich tun kann. Gute Nacht, Faye.« Er küsste mich sanft auf die Stirn und zog dann die Tür hinter sich zu. Noch kurz vernahm ich seine Schritte, dann war es still.
    Zufrieden und müde kroch ich unter meine Decke, löschte das Licht und schlief endlich ein.
    F aye. Komm zu mir, Faye. Lockend, sanft und sehr weiblich. So weckte mich der Ruf und verschlafen blickte ich mich um. »Julie?«
    Hier draußen, auf dem Balkon, hörte ich sie wieder. Komm zu mir, ich warte auf dich, Faye.
    Langsam streifte ich die Decke ab, erhob mich und trat ans Fenster. Auf dem Balkon sah ich sie stehen, so schön wie ein Engel. Silbernes Mondlicht umspielte ihre schlanke Gestalt und ihr langes Gewand schien wie vom Wind bewegt. Ihre Hand hielt sie ausgestreckt, als winkte sie mich zu sich.
    Mein Herz machte einen freudigen Satz. Das war zu schön, um wahr zu sein! Tränen schossen mir in die Augen. Lächelnd wischte ich sie fort.
    Komm zu mir, Faye. Bitte, vernahm ich wieder ihre Stimme.
    »Julie. Ich dachte, du bist tot. Warte!« Meine Hand lag bereits auf der Klinke, als hinter mir die Tür aufflog. »Nicht öffnen!«
    Verschreckt wirbelte ich herum. Da stand Darian auch schon neben mir und riss meine Hand von der Klinke. »Folgst du ihrem Ruf, bist du in weniger als zwei Sekunden tot!«
    »Aber –«
    »Nein! Julie ist tot, Faye! Das da draußen ist eine Illusion! Schau hin!«
    »Aber das ist Julie, Darian. Ich werde doch meine Schwester erkennen!«
    Er packte mich bei den Schultern und drehte mich zum Fenster. »Sieh genauer hin! Das da draußen zeigt dir genau das, was du sehen willst, was dein Herz sich sehnlichst wünscht. Es ist nicht das, was es zu sein scheint!«
    Zweifelnd betrachtete ich die Gestalt von Julie auf meinem Balkon. Sie war etwas zurückgewichen, winkte mich weiter zu

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