Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schatten der Angst (German Edition)

Schatten der Angst (German Edition)

Titel: Schatten der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
Vom Netzwerk:
vorgefallen, oder warum dachten Sie, dass Tom sich eines Tages an Kate heranmachen könnte?«
    »In dem letzten Sommer, den sie in Summerville verbracht hat, unternahmen sie und ihr Freund, David, einen Spaziergang im Wald. Tom folgte ihnen, ohne dass sie etwas davon ahnten. Sie blieben drei Tage lang verschwunden. Die ganze Stadt war auf den Beinen, um nach ihnen zu suchen.«
    Drei Tage. Das war exakt derselbe Zeitraum, den der Mörder das Opfer in seiner Gewalt behielt, bevor er es tötete. Als Sadie innehielt, ermutigte Logan sie freundlich, mit ihrer Geschichte fortzufahren.
    »Toms Vater hat sie schließlich gefunden. Sie waren in einen Teil des Waldes gegangen, in dem sie sich nicht auskannten, und hatten sich verirrt. Sie waren sehr aufgeregt und hatten Angst, nicht zurück nach Hause zu finden, das war vermutlich der Grund, weshalb unter den Dreien Streit ausbrach. Kate gab ihrem Freund die Schuld dafür, dass sie sich verlaufen hatten. Sie sagte ihm, dass sie nicht mehr länger mit ihm zusammen sein wollte. Ich nehme an, dass er versuchte, sie umzustimmen. Er schenkte ihr eine wilde Rose, die er im Wald gefunden hatte, aber Kate verletzte sich an einem der Dornen und warf ihm die Blume an den Kopf. Das war der Moment, in dem Tom durchdrehte.«
    »Durchdrehte? Was tat er?«
    »Ich glaube, dass er in Kate verliebt war, und als sie mit David Schluss machte, hatte er die verrückte Idee, dass sie an ihm interessiert sei. Er versuchte, sie zu küssen und anzufassen. Er wird ihr einen Riesenschrecken eingejagt haben. Sie schlug ihm einen Stein über den Kopf. Als der Vater der Jungs sie fand, musste er Tom in die Stadt bringen, um seine Wunde nähen zu lassen. Kate hat ihm einen tiefen Schnitt verpasst, der sich von hier«, sie berührte ihre rechte Schläfe, »bis hierhin zog.« Ihr Finger beschrieb eine gerade Linie bis hinunter zu ihrem Kinn.
    Dieselbe Schnittverletzung, die der Mörder im Gesicht seiner Opfer hinterließ.
    Dieselbe gezackte Narbe, die Amandas Gesicht entstellte.
    »Hey Leute, seid mal still, ich kann Pierce nicht verstehen.«
    Bundesagent Nelson signalisierte den Detectives in der Zentrale mit einem Handzeichen still zu sein, bis er mit dem Geräuschpegel so weit zufrieden war, dass er den Telefonhörer wieder an sein Ohr drückte.
    Riley hielt inne, seine Finger schwebten über der Computertastatur, denn er war gerade dabei, die handgeschriebenen Notizen abzutippen, die er sich morgens bei einer Vernehmung gemacht hatte. Er warf Nelson, der zwei Schreibtische weiter saß, einen Blick zu.
    »Ja, habe verstanden«, sagte Nelson in die Sprechmuschel. »Bennett. Tom Bennett. Ich gebe den Namen gerade in das System ein.«
    Einer der uniformierten Polizisten rief ihm etwas zu. »Ich kenne einen Tom Bennett. Einer der Automechaniker heißt so. Ist das der Mann, nach dem Pierce sucht?«
    Riley fühlte, wie Übelkeit in ihm aufstieg. Er ballte die Hände zu Fäusten und fluchte leise in sich hinein. Er sprang auf und sprintete durch die Zentrale zu den Fahrstühlen.
    »Hey, Riley? Wo wollen Sie hin? Pierce hat eine heiße Spur, der wir nachgehen müssen«, rief Nelson hinter ihm her.
    »Ich hab da so eine Ahnung, was vor sich geht«, rief Riley ihm zu.
    Dann öffnete sich die Fahrstuhltür und schnell ging Riley hinein.
    Die Aufregung nahm Logan fast den Atem, so ungeduldig war er zu erfahren, ob Pierces Männer bei ihrer Suche nach Tom Bennett in den Datenbanken des FBI etwas finden würden.
    »Sie waren uns wirklich eine große Hilfe, Sadie. Ich habe nur noch eine Frage. Hatte Kate langes Haar, als sie noch hier in Summerville lebte?«
    »Da zeige ich Ihnen am besten ein Foto von der kleinen Kate. Kommen Sie, ich werde es Ihnen zeigen.«
    Logan bedeutete Pierce mit einer Handbewegung, dass er Sadie ins Haus folgen würde. Pierce winkte zurück, er hatte das Handy immer noch am Ohr und marschierte angespannt vor dem Mustang auf und ab.
    Obwohl das Haus klein war, war es genauso sauber und ordentlich wie Sadie selbst. Sie führte ihn durch das Wohnzimmer zu einem Klavier, das in eine Ecke gequetscht dastand. Auf dem Instrument selbst und darüber an der Wand gab es eine Unmenge von Fotos in verschiedenen Größen zu sehen. Sadie streckte die Hand nach einem Foto in einem großformatigen silberfarbenen Rahmen aus und reichte es ihm.
    »Das hier ist ein Foto von einem Picknick, das die Kirche veranstaltete. Es wurde aufgenommen, als die Northwood-Familie noch in Summerville lebte. Das hier ist Tom.«

Weitere Kostenlose Bücher