Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schatten der Angst (German Edition)

Schatten der Angst (German Edition)

Titel: Schatten der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
Vom Netzwerk:
fallen ließ, als er sah, dass sie es bemerkt hatte.
    »Ich hatte schon überlegt, ob ich Ihnen etwas zum Mittagessen anbieten soll«, sagte sie, auf den weißen Crown Victoria Bezug nehmend, der einen Häuserblock entfernt am Bordstein stand. »Aber ich wusste nicht, wie Sie darüber denken würden, wenn ich Ihre Tarnung auffliegen lasse.«
    »Sie wussten, dass es sich um ein Polizeifahrzeug handelt?« Er sah überrascht aus.
    »Das hier ist eine kleine Gemeinde, und diese Straße ist eine Sackgasse. Ich wusste, dass das Auto nicht hierher gehört, deshalb habe ich es eine Zeit lang von meinem Küchenfenster aus beobachtet und meine Schlüsse gezogen. Im Übrigen kann hier niemand länger als zwanzig Minuten in seinem Auto sitzen, ohne von Mrs Fogelman verhört zu werden. Sie hätte schon längst die Polizei gerufen, wenn die Männer in dem Auto keine Polizisten wären.«
    »Und Sie sind nicht sauer?« Er begleitete sie die Einfahrt hinunter zu ihrem Haus.
    »Das war ich, zumindest am Anfang. Schließlich habe ich Polizeischutz abgelehnt, und jetzt stehen Sie da. Aber …« Sie hob die Hand, da er so aussah, als wollte er sie unterbrechen. »Ich fühle mich sicherer, seitdem ich weiß, dass das Auto dort steht, zumindest solange Sie nicht in einem Streifenwagen kommen.«
    Als sie die Küchentür erreichten, streckte Logan die Hand aus und öffnete sie, dann wartete er, bis sie vor ihm das Haus betreten hatte. Mit einem gemurmelten » Danke « trat sie ein und bückte sich, um ein frisches Geschirrtuch aus dem Schrank unter der Spüle hervorzuholen. Sie legte es auf die Arbeitsfläche neben den Behälter mit der Flüssigseife.
    Als sie sich umdrehte, stand er mit dem Rücken zur Tür und musterte sie mit unergründlicher Miene. Seine Bewegungen, als er bedächtig die Küche durchquerte, erinnerten sie an einen kraftvollen Panther. Als sie das Feuer in seinem Blick sah, weiteten sich ihre Augen, und sie ging beiseite.
    »Wer ist Mrs Fogelman?«, fragte er, während er sich die Hände wusch.
    »Der selbst ernannte Wachhund der Nachbarschaft. Ich würde jede Wette eingehen, dass sie bereits die Namen Ihrer Männer mitsamt ihrer Dienstmarkennummern und außerdem die Namen der Ehefrauen und Kinder kennt.«
    Er trocknete sich die Hände ab, legte das Geschirrtuch wieder zusammen und platzierte es exakt dort, wo sie es zuvor hingelegt hatte. »Wenn Mrs Fogelman tatsächlich all diese Informationen aus meinen Leuten herausbekommen hat, werde ich sie feuern. Sie sollten in der Lage sein, ihr eine erfundene Geschichte zu erzählen, damit sie sie in Ruhe lässt – ohne dass sie sich als Cops enttarnen müssen.«
    »Hoffentlich zahlen Sie ihnen eine ordentliche Abfindung«, feixte sie.
    Er rollte mit den Augen, lehnte sich breitbeinig an die Spüle und legte die Hände auf die Arbeitsfläche.
    Sie legte die Jacke über die Rückenlehne eines Küchenstuhls und glättete eine imaginäre Falte im Material, wobei sie den männlichen Geruch aufsog, der von dem Stoff ausging.
    Das Schweigen dauerte an, sie blickte auf und war überrascht zu sehen, dass er sie mit gerunzelter Stirn musterte.
    »Sie haben geweint«, sagte er.
    Verlegen wischte sie sich über die Augen. Nachdem sie das Telefonat mit ihrer Schwester vorzeitig beendet hatte, hatte sie ihren Gefühlen freien Lauf gelassen. »Nett, mir das zu sagen«, brummelte sie.
    »Warum haben Sie geweint?«, bohrte er.
    »Warum sind Sie so neugierig?«
    Er grinste breit. »Sie sind eine richtige Besserwisserin, wissen Sie das?«
    Diese Bemerkung hätte sie ärgern müssen, aber so wie er es sagte, begleitet von einem lässigen, sexy Grinsen, klangen die Worte wie ein Kompliment. »Entschuldigung, dass ich nicht wie Ihre Männer vor Ihnen zu Kreuze krieche. Tut mir leid, wenn Sie das stört.«
    »Ich habe nicht gesagt, dass mich das stört.« Sein Grinsen wurde noch breiter.
    Unfähig, seinem intensiven Blick noch länger standzuhalten, schaute sie weg und strich sich noch mehr Haar über die rechte Schulter, um ihre Narbe zu verdecken.
    »Warum tun Sie das?«
    Sie erstarrte, wobei ihre Finger immer noch ihre Haarsträhnen umschlossen. »Warum tue ich was?«
    »Sie sind eine schöne Frau. Sie müssen sich nicht hinter Ihrem Haar verstecken.«
    Schön? Wenn das jemand anderes gesagt hätte, hätte sie geglaubt, dass er sich über sie lustig machte. Aber Richards kam ihr nicht vor wie ein Mann, der zu Grausamkeiten neigte. Die Art, wie er sie ansah, erinnerte sie an die Art, wie die

Weitere Kostenlose Bücher