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Schatten der Angst (German Edition)

Schatten der Angst (German Edition)

Titel: Schatten der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
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Flasche aus, öffnete den Schrank und steckte die Flasche in die blaue Recyclingtonne. Als er sich wieder aufrichtete, wirkte er unentschieden. Ihre Blicke trafen sich, und er seufzte. »Ein Bier stellt zwar bei einer Person von meiner Größe kein Risiko dar, aber ich würde lieber nicht sofort aufbrechen. Wenn Sie nichts dagegen haben, könnte ich Ihr Sicherheitssystem überprüfen. Da Sie nicht unter Polizeischutz stehen, würde ich mich damit einfach besser fühlen.«
    Ungeachtet seiner Worte sah er so aus, als wäre er am liebsten sofort aufgebrochen. Seitdem er von seiner Familie in New York gesprochen hatte, sah er elend aus. Warum hatte er dann angeboten, ihr Sicherheitssystem zu überprüfen? »Die Polizisten in dem Zivilfahrzeug haben doch ein Auge auf mich«, erinnerte sie ihn.
    »Es wäre aber besser, wenn jemand bei Ihnen im Haus wäre.«
    Unwillkürlich stellte sie sich vor, wie Logan in ihrem Haus wohnte, sie beschützte und auf ihrer Couch schlief. Sie zwang sich, die Bilder zu verbannen. Er bot ihr nicht an, zu bleiben und auf sie aufzupassen, und sie hätte es auch nicht zugelassen, selbst wenn er es getan hätte. Sie wollte ihre Privatsphäre nicht aufgeben, und außerdem hatte sie noch nicht endgültig entschieden, ob sie – jetzt, da der Killer wieder da war – überhaupt in Shadow Falls bleiben wollte.
    Ein Teil von ihr sehnte sich danach, ein paar Sachen zusammenzupacken und das nächste Flugzeug zu nehmen, egal wohin. Ein anderer Teil von ihr war entschlossen, sich von dem Mörder nicht vertreiben zu lassen. Sie hatte so hart daran gearbeitet, sich ihr Leben zurückzuerobern. Sie wollte nicht wieder von vorn anfangen. »Ich möchte niemanden im Haus haben.«
    »Was ist mit Ihrer Arbeit?«, fragte er. »Meine Männer haben mir gesagt, dass Sie gestern nicht zur Arbeit gegangen sind, aber sobald Sie es tun, werden Sie Schutz brauchen.«
    Sie lächelte. »Bei meiner Arbeit wird mich bestimmt niemand überfallen.«
    Er hob eine Augenbraue. »Sie wirken so, als wären Sie Ihrer Sache sicher.«
    »Um zu meinem Arbeitsplatz zu kommen, muss ich nur von meinem Schlafzimmer hinüber ins Wohnzimmer gehen. Ich bin Programmiererin. Ich kann von zu Hause aus arbeiten.«
    »Nun ja, es sieht so aus, als ob Sie mich damit in meine Schranken verwiesen hätten.« Er milderte seine Worte mit einem Lächeln ab, dem ersten echten Lächeln, das er ihr geschenkt hatte, seitdem er sie als Besserwisserin bezeichnet hatte.
    Einen Moment lang war sie wie gebannt von seinem anerkennenden Blick; die Art und Weise, wie das sanfte Lächeln sein Gesicht veränderte, ließ ihn eher wie einen charmanten Schwerenöter denn wie einen einschüchternden Polizeichef aussehen.
    Das Schweigen zog sich in die Länge. Es war Zeit, ihn fortzuschicken. Genauso wenig, wie sie ihn bei sich haben wollte, wollte er in ihrem Haus sein. »Also, wie sieht es aus? Wollen Sie, dass ich die Türen und Fenster überprüfe?«, fragte er.
    Nein. »Okay.« Verdammt. Warum hatte sie das gesagt?
    Er nickte. »Ich fange mit dem Wohnzimmer an. Ich erinnere mich, dass ich dort Schiebetüren aus Glas gesehen habe. Wenn sie ungesichert sind, kann man sie leicht aus den Schienen heben und auf diese Weise ins Haus eindringen.«
    »Ich zweifle daran.« Sie führte ihn ins Wohnzimmer. »Bei meinem Einzug habe ich die Türen ersetzen lassen. Sie sind mir von derselben Firma empfohlen worden, die auch meine Alarmanlage installiert hat.«
    Sie beobachtete, wie er Sicherheitsriegel, Schlösser und dann die Alarmsensoren inspizierte, und fragte sich, warum er so besorgt wirkte.
    »Sie sind mit hurrikansicherem Glas ausgestattet, und zumindest von außen ist es ziemlich schwierig, sie aus der Schiene zu heben«, stellte er fest. »Gute Schlösser. Ich bin beeindruckt.«
    »Sie wirken überrascht.«
    »Angesichts Ihrer Vergangenheit sollte ich das wohl nicht sein. Ganz offensichtlich liegt Ihnen Ihre Sicherheit am Herzen. Bei den meisten Leuten ist das anders.«
    Er ging zu einem der Fenster, die den Kamin flankierten, und überprüfte auch hier die Schlösser. Bevor er zum zweiten Fenster hinüberging, warf er einen kurzen Blick auf ihren Computer und sagte: »Ich habe noch nie jemanden getroffen, der zu Hause arbeitet. Hat man da einen geregelten Arbeitstag, so als würde man von neun bis fünf ins Büro gehen?«
    Er hatte die Inspektion der Schlösser und der Alarmsensoren beendet, also führte sie ihn durch den Flur zum ersten leer stehenden Schlafzimmer, einem

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