Schatten Der Erinnerung
sie inzwischen so gut, als ob sie die Hausherrin wäre. Mit einem Anflug von Genugtuung wurde ihr bewusst, dass sie nun als Slades Frau die Herrin von Miramar war, zumindest eine von ihnen. Miramar war nun ihr Zuhause. Wer würde von einem solchen Heim nicht begeistert sein? Beinahe tanzte sie durch die Korridore.
Da Ricks Tür offenstand, sah er sie, bevor sie sich bemerkbar machen konnte.
»Komm herein.«
Lächelnd trat Regina ein. »Guten Tag.«
»Setz dich Elizabeth.« Er sprach sehr ernst und bestimmt.
Bei seinen Worten durchdrang sie ein Schuldgefühl, ihre glückliche Stimmung verflog. »Ist etwas passiert?« Ihr Atem ging unregelmäßig. Hatten Victoria und Edward ihm letztlich doch erzählt dass sie nicht Elizabeth war? In ihrem Kopf drehte es sich wie rasend. Falls Rick Bescheid wüsste, müsste sie es Slade gestehen. Da Slade ihr Mann war, müsste sie ihm die Wahrheit sagen, und zwar bald. Nach der gestrigen Nacht war sie sicher, dass sie es sofort tun konnte. Trotz dieses Vertrauens war der Gedanke daran allerdings nicht erfreulich. Es war wirklich kein angenehmes Thema.
»Es gibt ein Problem«, sagte Rick langsam, »aber es ist nicht so schlimm, dass du derart ängstlich dreinschauen müsstest.«
Regina entspannte sich etwas bei seinem flüchtigen Lächeln. Als sie ihn genauer betrachtete, bemerkte sie, dass seine Augen nicht mit lächelten. Wieder wurde ihr unbehaglich zumute. Hatte er es schließlich doch erfahren?
»Was ist passiert?«
»Tja, Liebes, leider muss ich dir ganz offen sagen, dass Slade weggegangen ist.«
Er sprach zwar klar und deutlich, aber er hätte auch in einer anderen Sprache reden können, so unvorstellbar klangen seine Worte. »Weggegangen?«
»Ja.«
»Ich ... ich verstehe nicht.«
»Slade hat sich entschlossen, nach San Francisco zurückzukehren, wo er die letzten Jahren gelebt hat.«
»Wie bitte?«
Rick wiederholte den Satz Wort für Wort.
»Ohne mich?«
Er zögerte. »Ohne dich. Er weiß, dass du hier gut aufgehoben bist.«
Regina brauchte einige Zeit um zu begreifen, was geschehen war. Dann brach alles in ihr mit unerträglicher Wucht zusammen.
»Du wirst doch nicht ohnmächtig werden, Liebes?« Rick sprang auf und war sofort bei ihr. »Komm, lass mich dir einen Drink holen. Ich glaube, du kannst einen brauchen.«
Regina war sprachlos und konnte es nicht fassen. Sie fühlte sich in der Tat einer Ohnmacht ganz nahe. »Willst du damit sagen«, flüsterte sie, »dass Slade mich verlassen hat?«
»Nun ja, er hat dich nicht direkt verlassen«, wich Rick der Frage aus, »er ist einfach wieder in den Norden zurückgekehrt.«
Regina machte große Augen. Sie war wie betäubt, als stünde sie unter einem Schock. Slade war weggegangen.
Slade war ohne sie nach San Francisco zurückgekehrt. Slade hatte sie geheiratet, und schon hatte er sie wieder verlassen. Trotz der gestrigen Nacht war er weggegangen.
Langsam gewann der Zorn die Oberhand über ihren Schock.
»Alles in Ordnung?« Rick wollte ihr ein Glas Whiskey geben, doch Regina nahm es nicht und antwortete auch nicht, denn sie hörte ihren Schwiegervater kaum. Langsam kam sie wieder zu sich. Slade hatte vom ersten Augenblick an keinen Zweifel daran gelassen, dass er sie nur wegen ihres Geldes geheiratet hatte. Bei ihr dagegen war es Liebe gewesen. Aus Liebe war sie letzte Nacht zu ihm gegangen. Er aber hatte sie nicht so genommen wie ein Mann seine Frau, sondern so, wie ein Mann eine Prostituierte nehmen würde. Und heute hatte er sie verlassen.
»Das ändert gar nichts, Elizabeth. Er ist immer noch mein Erbe, und du bist nach wie vor seine Frau.« Rick legte seine Hand auf ihre Schulter. »Du gehörst weiterhin hierher, mach dir darüber keine Sorgen.«
Zornig schüttelte Regina seine Hand ab. »Dieser verdammte Mistkerl!«
»Na ja, so ist er eben von Zeit zu Zeit.«
»Er hat mich geheiratet und mich dann verlassen! Er, hatte gar nicht die Absicht mit mir als mein Mann hierzu bleiben! Der Teufel soll ihn holen!«
»Ich glaube nicht.«
»Zur Hölle mit ihm!« schrie Regina. Tränen trübten ihren Blick. Hatte sie ihn wirklich geliebt? War das möglich?
jetzt konnte sie sehen, dass es völlig töricht von ihr gewesen war anzunehmen, er würde ihre Gefühle erwi dem.
Letzte Nacht hatte er sie nur benutzt! Er hatte nur, seine Lust mit ihr befriedigt! Oh, wie sie bereute, was sie getan hatte!
»Er wird zurückkommen, er kommt immer zurück«, sagte Rick, diesmal ohne seine gewohnte
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