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Schatten Der Erinnerung

Schatten Der Erinnerung

Titel: Schatten Der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
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herausforderte. Aber warum? Wie konnte es zu einem solchen Verhältnis kommen? Sie war ungeheuer froh darüber dass Slade eine zweite Familie hatte, wie die Manns es waren.
    Sie war entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen und Antworten auf ihre Fragen zu bekommen. Sie wünschte, dass Slade und Rick eine Beziehung führten, die zumindest nicht der zweier Hunde ähnelte, welche im Kampf versuchten, sich gegenseitig zu zerfleischen. Wenn es einen Grund für beider Animosität gegeben hatte, existierte er nicht mehr. Es wurde Zeit dass die beiden Männer das Kriegsbeil begruben.
    Wie war Slade wirklich? Ihrer Vermutung nach gehörten beide Seiten zu ihm. Sie glaubte aber nicht, dass er auch zwei verschiedenen Persönlichkeiten bestand. Slade erinnerte sie schmerzhaft an Wüste und ein Treibhaus - in der Wüste überlebten nur die zähesten und widerstandsfähigsten Arten. Im Treibhaus dagegen konnten auch die zartesten Pflanzen zu voller Blüte gebracht werden. Miramar war emotional gesehen eine Wüste. Um dort zu überleben, musste Slade emotionale Widerstandskraft aufbringen. Immerhin war er als Kind von seiner Mutter verlassen worden. Sie hatte ihn einem Vater überlassen, der den älteren Bruder bevorzugte und offenbar unfähig war, Slade Zuneigung entgegenzubringen. Bei den Manns dagegen gab es keinen Grund, Widerstand aufzubauen.
    Sein empfindsames und verwundbares Wesen konnte sich dort entfalten, weil man liebevoll und mitfühlend mit ihm umging.
    Letzte Nacht hatte sich Regina erneut in ihren Mann verliebt.
    Voll atemloser Erwartung hörte sie die Türglocke, die von den hohen Wänden im Foyer vor dem Salon widerhallte.
    Es schien ihr, als hätte sie bereits eine Ewigkeit auf Slade gewartet. Tatsächlich hatte sie diesen Moment aber erst seit gestern Nacht herbeigesehnt. Wie würde es jetzt mit ihrer Beziehung weitergehen? Für sie war es ein Neuanfang, und sie glaubte, dass Slade das gleiche fühlte.
    Sie wusste nicht recht, was auf sie zukam. Zwar war sie mit ihm verheiratet aber sie lebte von ihm getrennt und hatte die Scheidung verlangt. Jetzt besuchte er sie, als ob er ihr den Hof machte, und doch hatte er sie vor wenigen Tagen verlassen. Wo standen sie? Sollte er das Thema Scheidung anschneiden, so würde sie ihm antworten, dass sie ihre Meinung nach sorgfältiger Überlegung geändert habe. Dennoch sah sie sich noch nicht in der Lage, ihre Aufgaben als seine Frau in jeder Hinsicht übernehmen zu können. Da er sie so verletzt hatte, war sie immer noch misstrauisch. Ihr volles Vertrauen müsste er erst noch zurückgewinnen.
    Slade wurde in den Salon geführt. Bevor er die offene Tür erreichte, hielt Regina in ihrem von Sorge bewegten Auf- und Abgehen inne. Sofort trafen sich ihre Blicke. Reginas Augen weiteten sich, und ihr Herz schlug doppelt so schnell.
    Sie wusste nicht genau, was sie erwartet hatte. Gewiss nicht diese höchst modische Erscheinung, die er bot. Sein weißes, zweireihiges Leinenjackett war der letzte Schrei. Dazu trug er mattweiße Hosen. Insgesamt wirkte er wie der Inbegriff von klassischer, lässiger Eleganz. Sogar weiße Sportschuhe trug er. Sein sorgfältig gekämmtes Haar war an der Seite ordentlich gescheitelt. In der Hand hielt er einen steifen Strohhut unter dem sie sich ihn gar nicht vorstellen konnte.
    Regina bemerkte, dass sie ihn unverhohlen bewunderte. Sie errötete vor Freude, als sie feststellte, dass er das nicht, einmal wahrnahm, weil er seinerseits zu sehr beschäftigt war, sie zu bewundern. In der Hoffnung, ihm zu gefallen, hatte sie sich auch mit großer Sorgfalt gekleidet. Das Kostüm mit bronze- und cremefarbenen Streifen schmeichelte ihrer Figur und ihrem Teint, wie sie wusste. Slade war entzückt zückt. Er blickte sie strahlend und anerkennend an.
    Als ob sie nicht schon höchst intim miteinander gewesen wären spürte Regina, dass sie errötete. Und als Slade offen lächelte, fühlte sie sich schüchtern wie eine Debütantin.
    »Hallo.« Seine Stimme hatte einen gewinnenden Klang.
    »Guten Morgen ... Slade.«
    Er ging auf sie zu und nahm sie am Arm. »Draußen ist kalt. Du musst etwas darüber ziehen.«
    Auch wenn es nur um eine Kleinigkeit ging, gefielen seine Besorgnis und selbst die besitzergreifende Geste. war sich seiner Gegenwart deutlich bewusst, als sie Haus verließen, nachdem sie noch ein Cape geholt hatte Er geleitete sie das weite Treppenhaus aus weißem Stein hinunter, vorbei an den sorgfältig gestutzten Rasenflächen, die bis zum

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