Schatten Der Erinnerung
fasste. Sie sagte aber nichts, da sie seine Berührung genauso aufregend fand wie die ganze Situation. Obwohl er ihr Ehemann war, fühlte sie sich in seiner Anwesenheit seltsam nervös. Sie lebten zwar getrennt, aber sie konnte an dieses Haus nur als ihr gemeinsames Haus denken. Erneut benahm er sich wie ein fürsorglicher Ehemann, als er ihr das Cape von den Schultern nahm.
»Das brauchst du jetzt nicht.« Die Sonne hatte den Morgennebel vollständig vertrieben. Auch Slade ließ sein Jackett hegen.
Sie stiegen die Vordertreppe hinauf. Slades Präsenz neben ihr überwältigte Regina beinahe. Nervös sah sie zu, wie er den Schlüssel ins Schloss steckte. Mit einem Blick zu ihr stieß er die Türe auf.
Sie hätte zu gern gewusst woran er gerade dachte. »Oh«, meinte sie nur, als sie sich in dem großen Foyer umblickte, das sich über drei Stockwerke erhob. Dadurch war der Eingang im Inneren viel imposanter, als dies von außen den Anschein hatte. Das riesige Foyer wirkte ohne Möbel noch größer. Der Fußboden aus Marmor in rosa und weißem Schachbrettmuster zog den Blick unweigerlich in die Tiefe. Die Wände waren lachsrosa gestrichen.
Von oben kam Tageslicht herein, und die Strahlen der Sonne umflossen sie. Als sich Regina zu Slade wandte, bemerkte sie, dass er sie mit leuchtenden Augen intensiv beobachtete. Sein Blick rief eine prickelnde Vorahnung in ihr, hervor. »Es ist wunderschön.«
Herausfordernd hob er den Kopf, und Regina folgte ihm auf seine stumme Aufforderung hin. Immer stärker wurde sie sich der Tatsache bewusst dass sie in diesem riesigen, leeren Haus allein waren. Auf dem Steinfußboden lösten ihre Schritte und Stimmen ein lautes Echo aus. Sie blieben an der Schwelle zu einem Ballsaal mit gewölbter Decke stehen. An einer Wand standen zwei schwere, unsäglich hässliche vergoldete Stühle, die jemand zurückgelassen hatte., Die andere Wand war verspiegelt, und Regina fand, dass dies eine interessante Wirkung hervorrief. Ihnen gegenüber führten zwei große französische Flügeltüren in den terrassenförmig angelegten, üppig blühenden Garten des Hauses hinaus.
Schweigend stand Slade hinter ihr.
Regina wurde immer nervöser. Slade blieb an der Tür zurück, während sie, schluckend vor Erregung, den Raum durchquerte und die Rasenflächen betrachtete. Sie konnte förmlich spüren, dass seine Augen auf ihrem Rücken lagen.
Durch eine leichte Drehung erspähte sie ihn im Spiegel, Sein Gesichtsausdruck war unverhüllt wild und begehrlich.
Die zarten Härchen in ihrem Nacken sträubten sich, und sie stand still.
Im Spiegel konnte sie sehen, wie er langsam den Raum durchquerte und von hinten auf sie zuging. Seine Schritte hallten. Reginas Haut spannte sich, und ihre Brüste drängten sich gegen die zarten Spitzen ihrer Unterwäsche. Ihr kam der Gedanke, dass er gar nicht wirklich die Absicht gehabt hatte, ihr das Haus zu zeigen. Wenn es sich anders verhalten sollte, dann schien er seine Absicht jetzt geändert zu haben. Doch sie rührte sich nicht von der Stelle.
ihrer Hochzeit waren erst wenige Tage vergangen, aber' Zeit dazwischen erschien ihr wie lange, qualvolle Jahre.
schlug die Arme um sich, drehte sich aber nicht zu um. Das brauchte sie auch nicht, denn sie sah ihn im Spigel.
Er blieb hinter ihr stehen. »Nun?«
»Es gefällt mir.« Ihre Worte klangen tonlos und erzeugten ein Echo. jede Nuance ihrer Stimme wurde hundertfach verstärkt.
»Mir auch.« Seine Worte hallten ebenfalls zurück. Dann berührte er ihre Schultern.
»Slade ... « Obwohl seine Berührung nur ganz leicht war, bebte ihr Körper unbeherrscht. Sein Mund streifte ihren Hals. Slade. Während sie dastand und er sie liebkoste, glaubte sie für einen Moment, sie hätte seinen Namen nochmals gerufen. Aber es war der Raum, der nicht nur das Echo wiedergab, sondern sie auch zu verspotten schien, denn ihre Stimme klang nun heiser und eindringlich wie die einer Verführerin.
»Ich mag das«, flüsterte er und schlang seine Arme um sie. Ich mag das... ich mag das, klang es aus dem Raum zurück.
Regina stand stocksteif da, aufgewühlt durch den Widerhall und seinen harten, erregten Körper, der sich fest gegen sie presste. Er liebkoste weiter ihren Nacken. Auch wenn sie die Willensstärke aufgebracht hätte, jetzt zu gehen, wäre sie dazu nicht imstande gewesen, denn er hielt sie kraftvoll umschlungen. Sie sog die Luft ein und holte tief Atem. Das erstickte Geräusch kam als Refrain zurück. Seine Hände glitten ihren
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