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Schatten Der Erinnerung

Schatten Der Erinnerung

Titel: Schatten Der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Bürgersteig reichten. Ein kleiner, of Zweispänner mit einer zierlichen Fuchsstute im Ges wartete auf sie.
    »Ich kutschiere gern«, sagte er. Er half ihr hinauf sprang dann neben sie. »Stört es dich?«
    Sie schüttelte verneinend den Kopf Da er dicht neben ihr saß, spürte sie seine Körpernähe ganz deutlich. Sie faltete ihre Hände im Schoß. Nicht für eine einzige Sekunde hatte sie ihre Hochzeitsnacht vergessen - obwohl sie versuchte, die Erinnerungen daran zu unterdrücken, wenn sie in ihren Gedanken zu sehr überhandnahmen. In diesem Moment dachte sie daran, wie es gewesen war, nackt in seinen Armen zu liegen, während er von ihrem Körper Besitz ergriffen hatte. Sie erschauerte und versuchte, ihre Sinne zu beherrschen.
    Slade klatschte mit den Zügeln, und die hübsche Stute trabte bereitwillig voran. »Da es noch früh ist dachte ich, wir fahren zuerst durch den Golden-Gate-Park.« Seine Augen wanderten über ihr Gesicht und verweilten bei ihrem Mund.
    »Gerne.« Eigentlich wollte sie das Haus in der Franklin Street sehen, Charles' Hochzeitsgeschenk, aber sie traute sich nicht zu fragen. Damit hätte sie doch zu kühn und vorschnell zum Ausdruck gebracht, dass sie seine Frau bleiben wollte. Sie biss sich auf die Lippen. »Was Charles gestern getan hat war einfach umwerfend.«
    »Ja, wirklich.«
    Regina sah Slade an. »Er liebt dich von ganzem Herzen.«
    »Darüber bin sehr glücklich«, entgegnete Slade mit ruhiger Stimme. »Er bedeutet mir ebenfalls sehr viel.«
    Sie fragte sich, ob er auch wie sie an Rick dachte. Diese beiden Männer waren so unterschiedlich. Wie immer wurde sie traurig, wenn ihr die beiden unterschiedlichen Leben in den Sinn kamen, die Slade führte. Sie rutschte auf dem Sitz hin und her und konnte sich dann nicht zurückhalten. »Slade, Rick liebt dich auch.«
    Slade zuckte zusammen, und sein Gesicht wurde düster. Als er sie anblickte, blitzten seine Augen vor Ärger. Der alte Slade war zurück. »Mach nichts kaputt!«
    Regina schluckte alle weiteren Bemerkungen hinunter, die sie auf der Zunge hatte. Es war ihr nicht bewusst gewesen, wie leicht sie den glücklichen Mann vertreiben und den zornigen hervorholen konnte. »Es tut mir leid«, flüsterte sie aufrichtig.
    »Das ist nicht nötig«, entgegnete er rau. »Es ist nicht, dein Fehler.« Dann fügte er beiläufig hinzu, ohne sie anzusehen: »Ich bin gestern abend hingegangen.«
    Sie verstand nicht. »Wohin gegangen?«
    Er sah sie so durchdringend an, dass es ihr den Atem verschlug. »Zum Henessy-Haus.«
    Sie sag reglos da. »Ich verstehe.«
    Er drehte sich nach vorne und blickte über das Pferd hinweg.
    »Ich würde es auch gerne sehen.«
    Mit einem Ruck wandte er sich ihr zu. »Ist das wahr?«
    »Ja«, stieß sie hervor, ganz in seinen Augen geborgen. »Sehr gern sogar.«
    Da lächelte Slade und lenkte die Stute mit einer kurzen Kehre in eine andere Richtung. Sein Gesichtsausdruck hatte nun etwas kindlich Triumphierendes an sich. »Gut«, sagte er. »Weil ich es dir gerne zeigen möchte, Regina.«
    »Da ist es«, sagte Slade ruhig, ohne Anstalten zu machen, aus der Kutsche zu steigen.
    Regina betrachtete das dreigeschossige Haus vor ihnen. Nachdem sich der Nebel aufgelöst hatte, schien jetzt die Sonne. Es war in der Tat ein kleines Herrenhaus - aus rötlichem Stein, mit weißem Verputz. Der Vordereingang war ähnlich einer Tempelfront gestaltet, der Giebel eingeteilt in ein großes rundes Fenster und ein Blattmuster das von zwei Säulen getragen wurde. Dahinter ragte ein Turm auf. Der asymmetrisch angelegte Mittelteil d Hauses mündete in das Dach, das steil über dem Vorderturm und einem zweiten Turm an der anderen Hausseite anstieg.
    Im obersten Stockwerk gab es drei Bogenfenster aus farbigem Glas, eingebettet zwischen Säulen und Stuck. Das Haus hatte ein Mansardendach. Simse Schneckenverzierung und Rosetten unterteilten die Stock werke. Weil das Anwesen groß war, wirkten die Details nicht übertrieben. Es war ein typisches Beispiel für den jüngsten architektonischen Trend der Stadt. Regina schloss es sofort ins Herz.
    »Nun?« fragte Slade und warf sein Jackett auf den Sitz zwischen ihnen.
    »Es ist wundervoll.«
    »Ich habe dieses Haus immer bewundert. Es ist groß, aber nicht protzig, und trotz der vielen Details wirkt es nicht albern. Möchtest du hineingehen?«
    Schnell wandte sie ihm ihren Blick zu. »Natürlich.«
    Slade half ihr herunter, wobei Regina den Eindruck hatte, dass er sie länger als nötig um die Taille

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