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Schatten Der Erinnerung

Schatten Der Erinnerung

Titel: Schatten Der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
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heutigen Tages bilde eine andere bedeutende Entscheidung. Er konnte ihr Erbe nicht annehmen, denn er wollte sie nicht ausnutzen. Daher würde er das Darlehen, das Charles ihm angeboten hatte akzeptieren und bald nach Miramar zurückkehren, um mit der langen und mühsamen Aufgabe zu beginnen, die Ranch in ein gewinnbringendes Unternehmen umzuwandeln. Wenn er sich mit seiner Frau aussöhnen könnte, würde sie mit ihm nach Miramar gehen.
    Doch dort erwartete sie kein einfaches Leben. Es Jahre dauern, bis er ihr den Standard bieten könnte, den sie gewöhnt war. Ob eine elegante Frau wie sie sich an ein derart schlichtes Leben gewöhnen und die Pflichten einer Ranchersfrau übernehmen würde? Könnte Regina in Miramar glücklich sein? Er hoffte es und wollte es gern glauben, war sich aber nicht sicher.
    Er fühlte sich entmutigt. Gerade jetzt, da sein Leben so strahlend hell wie nie zuvor war, zeigte es auch die bislang dunkelsten Seiten. Das machte ihn zornig. Es war, als wollte er im Dunkeln auf ein Gespenst schießen, denn er wusste nicht genau, weshalb oder auf wen er zornig war. Bestimmt nicht auf Regina. Ihm kam der Verdacht, dass er nur auf sich selbst wütend war, weil er ihr all das, was er ihr seiner Meinung nach geben wollte und mußte, schuldig bliebe.
    Seufzend stieg er die Treppe hoch und ging in sein Schlafzimmer. Das schmale Doppelbett war nur flüchtig zurechtgemacht. Er sah über einen Berg von Anziehsachen auf dem Fußboden hinweg, lockerte seine Krawatte, zog Jackett und Hose aus und hängte sie in den Schrank. Socken, Unterwäsche und Hemd ließ er auf den Boden fallen. Dann ging er in das kleine Badezimmer und ließ die Wanne ein.
    Plötzlich waren aus dem Schlafzimmer - Schritte zu hören. Slade kehrte der Porzellanwanne den Rücken zu, so dass er in sein Zimmer sehen konnte. Ein kleiner chinesischer Junge kam hüpfend vor ihm zum Stehen.
    »Mr. Slade! Du zu Hause!«
    Slade grinste. »Was machst du hier, Junge?«
    »Arbeiten in Küche«, informierte ihn Kim grinsend.
    Das bezweifelte Slade. Kim konnte nicht kochen, und abgesehen davon gab es auch nichts zum Kochen in der Küche. Vielleicht hatte er saubergemacht. »Auf der Kommode steht eine Tüte mit deinem Abendessen.«
    Kims Augen weiteten sich vor freudiger Erwartung. »Joe's-Ribhouse-Rippchen?«
    »Wolltest du die nicht haben?« Slade stieg in die Badewanne.

    »Soll ich Rücken waschen?«
    »Hau ab, Junge«, knurrte Slade. Doch Kim machte nur Spaß, denn Slade hatte sich noch nie von ihm den Rücken waschen lassen, und das würde auch für die Zukunft gelten. Kim rannte aus dem Bad, zweifellos, um sich an Joe's-Ribhouse-Rippchen gütlich zu tun.
    Slade zog sich an, um ins Büro zu gehen, auch wenn es schon spät war. Angesichts der Gedanken, die in seinem Kopf herumschossen, glaubte er allerdings nicht, irgendwelche Arbeiten erledigen zu können. Doch fühlte er sich verpflichtet, es zu versuchen. Als er leise die Treppe hinunterging, hörte er den Türklopfer anschlagen.
    Sein Herz machte einen Sprung, denn er dachte gleich, es wäre Regina. Aber er hatte sie gerade erst vor einer knappen. halben Stunde abgesetzt. Nein, eine Dame wie, seine Frau würde nicht zu Besuch kommen, besonders nicht um diese Zeit.
    Als er die Tür öffnete, sah er seinen Vater mit einer kleinen Tasche in der Hand davorstehen. »Gut dass du zu, Hause bist, Junge.«
    Slade war verblüfft, denn Rick hatte ihn noch nie in San Francisco besucht. Aber früher war er auch nicht mit einer Bragg-Erbin verheiratet gewesen, schloss Slade scharfsinnig. Zweifellos brannte Rick darauf, ihr Vermögen in die Finger zu bekommen. Slade trat beiseite und ließ seinen Vater eintreten. »Das ist aber eine Überraschung.«
    »Das kann ich mir denken. Ist Edward zu Hause?«
    »Edward kommt und geht. Was willst du?«
    »Was ich will?« Rick stellte die Tasche ab. »Da sitze ich den ganzen verdammten Tag in einem heißen Zug, und das ist dann die Begrüßung?«
    »Genau, das ist meine Begrüßung für dich. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass du mir einen väterlich freundlichen Besuch abstattest.«
    »Doch, genau das«, versicherte Rick. »Müssen wir im Flur stehenbleiben?«
    Slade zuckte mit den Schultern und folgte seinem Vater in den Salon gleich neben dem Eingang. Diesen Raum benutzte er nie, und er war deshalb tadellos -aufgeräumt.
    Rick entdeckte den Beistelltisch mit den Karaffen, ging hinüber und schenkte ihnen beiden einen Drink ein.
    Slade hatte den ganzen Tag nur

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