Schatten Der Erinnerung
Mistkerl hat meiner Tochter etwas vorgemacht und sie verführt, Jane. Dafür wird er büßen.«
»Er hat mir nichts vorgemacht. Obwohl ich wusste, dass, er mich wegen meines Geldes heiraten wollte, habe ich zugestimmt. Bitte, Vater, ich liebe ihn!«
»Hortense hast du auch geliebt.«
»Nein«, rief Regina, »Randolph habe ich niemals geliebt. Das war nur Einbildung.«
»Dem muss ich nichts hinzufügen.« Seine Anspielung war offenkundig - jetzt bildete sie sich ein, Slade zu lieben.
Regina wusste, dass sie ihrem Vater in einem Wortgefecht nicht standhalten konnte. Dennoch, dieses Mal würde sie den Kampf gewinnen, weil es sein musste. Zur Beruhigung holte sie tief Luft und sagte: »Bitte, Vater, komm mit in den Salon und setze dich. Dann können wir uns darüber unterhalten, und ich kann dir alles erklären. Slade wird bald nach Hause kommen, du wirst ihn kennenlernen und dir deine eigene Meinung über ihn bilden. Bitte.«
»Nein, Regina. Abgesehen von der Scheidung gibt es nichts zu bereden.«
Erneut atmete Regina tief, jetzt um sich Mut zu machen. »Wenn das so ist, dann gibt es nichts mehr zu besprechen.
Bitte geh, Vater.«
Nicholas war völlig verblüfft. »Du widersetzt dich und befiehlst mir, dein Haus zu verlassen?«
Tränen stiegen Regina in die Augen. Sie konnte sich nicht erinnern, ihrem Vater auch nur ein einziges Mal in ihrem ganzen Leben nicht gehorcht zu haben. »Ja, Vater, ich fürchte, so ist es.«
»Herein.« Ohne den Kopf zu heben, blätterte Slade die Seiten der Akte um, die er gerade durchsah. Als er zu Ende war, gab er sie seinem Assistenten. »Bring das sofort zu Rob Levine, Harold.«
»Ja, Sir«, erwiderte der junge Mann und eilte an dem Fremden vorbei aus der Tür.
Slade sah auf. Ohne dass es ihm jemand sagen musste, wusste er auf den ersten Blick, dass dieser Mann Reginas Vater war. Das lag nicht an der leichten Ähnlichkeit mit Regina, die er in seinen Zügen entdeckte, sondern sein Instinkt sagte es ihm. Außerdem umgab den Mann eine unverkennbare Aura von Macht und Autorität, wie es zu einem Earl passte. Slade richtete sich auf und erhob sich mit Bedacht. »Mr. Shelton?«
Nicholas blickte finster. »Sie sind wirklich gerissen, Delanza«, sagte er ohne Vorrede. »Aber das habe ich erwartet.
Ein Mann, der meine wohlerzogene und intelligente Tochter innerhalb von fünf kurzen Tagen zu einer Ehe Überreden kann, muss ganz schön ausgekocht sein.«
Slade stellte sich auf eine Auseinandersetzung ein.
»Oder haben Sie sie verführt?« verlangte Nicholas zu wissen. »Sie behauptet nein, aber ich habe da so meine Zweifel.«
»Ich habe sie vor der Hochzeit nicht berührt«, entgegnete Slade knapp.
»Wie nobel von Ihnen.«
»Wann soll die Hinrichtung stattfinden?« fragte Slade.
»Jetzt«, schoss Nicholas zurück. »Dass da kein Irrtum bei Ihnen entsteht: Meine Schwester und mein Schwager haben mir erzählt, Sie hatten sie wegen ihres Geldes geheiratet, und auch Regina hat das zugegeben. Zum Glück bringt sie es nicht fertig, mich anzulügen. Ich habe etwas, gegen Mitgiftjäger, Delanza.«
Slades Hände schlossen sich so fest um die Kante seines Schreibtisches, dass seine Knöchel weiß wurden. Wenn er angegriffen wurde, schlug er normalerweise zurück. Gegen den Vater seiner Frau wollte er aber nicht kämpfen.
»Sie machen es mir sehr schwer.«
»Ja? Das hoffe ich. Ich werde Sie dazu bringen, dass Sie, vor Scham im Boden versinken.«
Slade biss die Zähne zusammen. »Nein, Sie haben nichts verstanden. Sie machen es mir verflucht schwer, höflich zu sein, statt mich mit Ihnen zu prügeln, verdammt noch mal.«
»Tun Sie sich keinen Zwang an«, entgegnete Nicholas kalt. »Ich werde Ihnen mit Vergnügen die Nase einschlagen.«
»Umgekehrt möchte ich das aber nicht tun.«
»Warum nicht?«
»Weil Sie Reginas Vater sind.«
Nicholas sah ihn aufmerksam an. »Auch wenn Sie Sich nicht mit mir schlagen wollen, ändert das gar nichts. Ich will, dass sich meine Tochter von Ihnen scheiden lässt und einen Mann heiratet, der zu ihr passt. Sollte sie jedoch Ihre Frau bleiben, bekommt Sie keinen Cent. Sie können sicher sein, dass ich meine Hand auf ihrer Erbschaft halte. Also, tun Sie sich keinen Zwang an, und schlagen Sie nur die Nase ein.« Nicholas straffte sich mit glühenden Augen.
Slade schüttelte den Kopf. »Ich brauche Geld um mein Zuhause zu retten. Das ist kein Geheimnis. Ich war ihr gegenüber von Anfang an aufrichtig, falls sie Ihnen das noch nicht gesagt haben sollte.
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