Schatten Der Erinnerung
verbringen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.«
Offensichtlich erzürnt, stürmte Victoria aus dem Raum, und Regina sah ihr nach. Ricks Anwesenheit hatte sie vergessen, bis er zu sprechen anfing.
»Sie wird sich schon wieder fangen. Alles in Ordnung. mit dir?«
»Ja, danke.«
Rick lächelte. »Du hast mehr Mumm in den Knochen, als man glauben möchte. Wegen ihr brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Sie meint es gewöhnlich nicht böse.«
»Ich mache mir keine Sorgen«, entgegnete Regina wahrheitsgemäß. Ihr ging viel zu viel im Kopf herum, um sich mit Victorias törichter Feindseligkeit aufzuhalten.
»Schatz«, sagte Rick und verzog das Gesicht »komm, setzen wir uns.«
Neugierig geworden, nahm Regina auf dem Sofa Platz. Sie war gespannt, was Rick ihr wohl zu sagen hatte.
Er hüstelte. »Ich muss dir etwas gestehen.«
Sie rührte sich nicht.
»Du weißt, dass ich dich von Anfang an sehr gerne gehabt habe. Aber das brauche ich dir nicht erst zu sagen.« Er rutschte unbehaglich hin und her. »Auch ich habe die Wahrheit gewissermaßen von Anfang an gekannt.«
»Gewissermaßen?«
»Na ja, ich wusste, wer du warst denn deine Begleiterin hat es mir gesagt, bevor sie starb.«
»O Rick!«
»Schatz, das klingt schlimmer, als es ist.« Rick hob die Hände. »Sicher, zuerst hat mich der Gedanke getrieben, dass eine Erbin wie du die Ranch retten könnte. Dann aber habe ich bemerkt, wie du Slade angesehen hast - und er dich. Ich meine damit wenn je zwei Menschen füreinander bestimmt waren, dann ihr beide.«
Bewegt senkte Regina den Kopf.
»Stimmt was nicht? Bist du böse auf mich?«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann dir nicht böse -sein, Rick. Auch ich habe dich immer gemocht.« Sie brachte ein Lächeln zustande. »Und ich glaube dir, weil ich weiß, wie sehr du Slade liebst.«
Er wurde rot. »Ja, also... da Victoria jetzt weg ist, könntest du mir doch sagen, was wirklich los ist.«
Beinahe hätte Regina ihrem Schwiegervater alles anvertraut. Obwohl er schwierig sein konnte, sah sie auch seine andere Seite - er war zu aufrichtigem Mitgefühl fähig. Doch Slade wäre nicht gerade erfreut, wenn sie ihre Probleme mit seinem Vater bespräche. Da sie ihm gegenüber loyal sein musste, schüttelte sie den Kopf. »Es ist wirklich nichts.«
Rick machte einen enttäuschten Eindruck, weil sie ihm nicht vertraute.
Regina wechselte das Thema. »Xandria Kingsly und Charles Mann geben am Freitag ein großes Fest zu Ehren meiner Hochzeit mit Slade. Wirst du kommen, Rick?«
Rick sah finster drein. »Ist das eine Einladung?«
»Natürlich.«
»Nein, ich werde zu überhaupt keinem Fest gehen.«
Reginas Lächeln erstarb. »Warum nicht? Kannst du denn nicht ein paar Tage länger in der Stadt bleiben?«
»Ich könnte schon, aber ich will nicht. Ich bin nicht hierhergekommen, um über ein verdammtes Fest zu reden.«
»Weshalb bist du gekommen, Rick?«
Er holte tief Atem, »Ich will ganz offen sein, Regina. Ich möchte, dass du und Slade nach Hause zurückkehrt. Ich bitte euch, kommt heim.«
Regina machte keine Bewegung, aber ihr Herz schlug schneller. Wie beunruhigt sie wegen der ungelösten Probleme mit Slade und ihrem Vater auch war, ergriffen sie Ricks Worte. Er wünschte sich, dass sein Sohn nach Hause kam. »Das musst du ihm sagen«, entgegnete sie.
»Zum Teufel, du bist seine Frau. Sag ihm, dass es Zeit ist, nach Hause zu kommen, wo er hingehört.«
Behutsam sagte Regina. »Du musst ihm sagen, dass du ihn daheim haben möchtest, Rick.«
Rick blickte unbehaglich drein. »Da ich ihn beim ersten Mal nicht aufgefordert hatte zu bleiben, kann ich ihn jetzt ganz bestimmt nicht bitten zurückzukommen. Aber du kannst das tun.«.
Regina schüttelte den Kopf. »Ich werde ihn nicht an deiner Stelle bitten.«
Rick stand auf. »Bist du auch so ein dickköpfiges kleines Ding?«
»Wenn es sein muss: ja. Ich hoffe inständig, dass der Stolz dich nicht davon abhält eine gute Beziehung zu deinem Sohn aufzubauen.«
Rick schnappte nach Luft. »Kleines Fräulein, du schreitest deine Grenzen.«
»Vielleicht.«
Rick konnte es kaum fassen. »Ich werde ihn nicht bitt zurückzukommen. Wohlgemerkt, er ist aus freien Stück gegangen, und zwar nicht nur einmal. Manchmal glaube ich, er hasst mich wie die Pest. Selbst wenn ich ihn vermissen würde - was ich damit nicht zum Ausdruck bringen will -, würde ich es ihm nie sagen.«
Verstört erhob sich Regina. »Ich glaube, du solltest fangen, aufrichtig zu sein. Zuerst dir
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