Schatten Der Erinnerung
nettes kleines Haus.«
Regina straffte sich, und Rick warf seiner Frau einen warnenden Blick zu. »Ich wollte dich besuchen kommen, und Victoria bestand darauf mitzukommen. Wir freuen uns, dass du und Slade miteinander ins reine gekommen seid, nicht wahr, Schatz?«
Victorias Blick verfinsterte sich, aber sie nickte.
Regina fand das fast zum Lachen. Hatten sie doch noch nicht einmal richtig begonnen, eine stabile Beziehung aufzubauen, geschweige denn ihre Probleme gelöst. Die zahlreichen Hindernisse, denen sie ausgesetzt waren, stimmten nicht gerade optimistisch. Sie fühlte sich den Tränen nahe.
Rick beobachtete sie aufmerksam. »Wir sind nun eine Familie, wie du weißt.« Er legte -einen Arm um sie. »Du kannst mir ruhig sagen, was dich bekümmert. Ist jemand gestorben?«
Seine unerwartete Freundlichkeit und Loyalität erleichterten Regina. In ihrer Verzweiflung konnte sie seine Stärke sehr gut gebrauchen. »Nein, es ist niemand gestorben.«
»Dann kann es nicht so schlimm sein.« Aufmunternd blickte er sie an.
Victoria sagte: »Ich nehme an, die Flitterwochen sind vorüber - falls sie jemals angefangen haben.«
Das machte Regina wütend. Sie blieb ruhig, aber es kostete sie große Anstrengung, ihren Zorn unter Kontrolle zu halten. »Setz dich doch, Victoria. Es ist so aufmerksam von dir, dass du auf einen freundschaftlichen Besuch vorbeikommst. Möchtest du vielleicht Tee?«
Victoria zuckte mit den Schultern und setzte sich.
»Wann kommt Slade nach Hause?« wollte Rick wissen.
»Heute Abend wird es spät werden. Aber du kannst ihn in seinem Büro antreffen.«
»Ehrlich gesagt, bin ich nicht gekommen, um ihn zu treffen. Denn ich habe ihn erst letzte Woche gesehen.
Eigentlich sind wir beide wegen dir gekommen.« Rick lächelte. »Wir sind hier, weil wir gerne wissen möchten, wann ihr zwei nach Hause kommt.«
»Ich weiß es nicht. Wir haben noch nicht näher darüber gesprochen.«
»Vielleicht werden sie in der Stadt bleiben«, warf Victoria ein. »Man munkelt, dass Charles Mann euch zur Hochzeit ein fantastisches Herrenhaus geschenkt hat. Stimmt das?«
»Ja, das ist wahr.« Regina sah Rick zusammenzucken. »Wir werden aber nicht dort wohnen, sondern lassen es so, wie es ist. Slade beabsichtigt, nach Miramar zu reisen, aber ich weiß noch nicht, wann.«
Nun stand Victoria auf. »Ich kann nicht glauben, dass du als eine Bragg-Prinzessin dein Glück darin sehen kannst als Frau eines Ranchers zu leben.«
»Hör auf damit, Victoria!« warnte Rick.
Regina erhob sich ebenfalls. »Ich bin mit Slade glücklich, wo immer er ist und was immer er tut.«
»So glücklich scheinst du mir aber nicht zu sein.«
Rick wirbelte herum. »Du hast doch versprochen, nicht wieder damit anzufangen.«
Victoria und Regina achteten nicht auf ihn.
»Hast du vor der Hochzeit gewusst, wer ich war, Victoria?«
Victoria lächelte. »Du magst ja alle anderen zum Narren gehalten haben, aber mich nicht.«
Bevor sie etwas erwiderte, sah Regina Rick kurz an. »Dann hast du meine Sachen durchsucht?«
»Ja, stimmt. Dein Medaillon hat dich verraten.« Der kalte Triumph in Victorias Augen war nicht zu übersehen.
»Wenn du jemals wieder in meine Privatsphäre eindringst, wirst du es bereuen.«
Victoria lachte. »Du beschuldigst mich, etwas Unrechtes getan zu haben? Du wärst doch diejenige, die diese Farce abgezogen hat, meine Liebe, Und das war ja wohl nicht gerade anständig.«
»Weshalb hast du nichts gesagt?«
»Weil ich zwar wusste, dass du nicht Elizabeth Sinclair sein konntest, aber nicht dass du eine Bragg-Erbin bist. Ich hielt dich nur für eine Betrügerin, die auf ein Vermögen aus war. Dummerweise habe ich mich geirrt.«
Regina kochte. Aber Victoria war Ricks Frau, und sie mussten miteinander auskommen, wenn sie in Zukunft zusammen leben wollten. »Du kannst nichts an mir ändern, Victoria, auch wenn du das noch so gerne möchtest.
Wir sollten unsere Differenzen vergessen. Bist du damit einverstanden?«
»Nein«, schnappte Victoria zurück. »Gut, ich kann dich vielleicht nicht ändern, aber wahrscheinlich ist das auch gar nicht notwendig. Wenn du zur Besinnung kommst, wirst du feststellen, dass du hierher in die Stadt gehörst und nicht auf eine Ranch.
Warum zieht ihr beide nicht in euer großartiges Haus und lebt mit deinem Geld in Saus und Braus?«
»Das geht nicht, Victoria«, entgegnete Regina. »Ich kenne Slades Leidenschaft für Miramar. Da ich ihn liebe, bin ich bereit, den Rest meines Lebens dort zu
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