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Schatten Der Erinnerung

Schatten Der Erinnerung

Titel: Schatten Der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
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gehen.«
    »Anscheinend warst du bereits in einem Bett.«
    »Was zum Teufel geht das dich an?« schnaubte Slade vor Wut. Immer dachte Rick nur das Schlechteste von ihm.
    »Was ich mache, ist meine Angelegenheit nicht deine.«
    »Da liegst du falsch. Du hast schon immer die Moral einer streunenden Katze gehabt und ich will nicht, dass Elizabeth das erfährt.«
    Slade erstarrte. Manchmal hatte er das Bedürfnis, seinem Vater die Wahrheit zu sagen. Doch da Rick ihm nicht glauben würde, erschien es ihm sinnlos. »Es spielt keine Rolle, ob sie es erfährt«, knurrte er, »denn ich werde sie nicht heiraten.«
    »Dann wirst du Miramar nicht bekommen!« brüllte Rick.
    »Ich will Miramar nicht.«
    »Lügner! Du willst es haben, hast es immer gewollt. jetzt hast du die Gelegenheit dazu.« Abrupt packte Rick Slade am Arm und schob ihn in sein Zimmer.
    Als Rick die Tür schloss, schüttelte Slade ihn ab. »Du mieser, alter Scheißkerl!« zischte er. »jetzt habe ich meine Chance? Ist denn Miramar das einzige, an das du denken kannst? Dein Sohn James ist tot. Miramar gehörte ihm.
    Glaubst du wirklich, ich kann so ohne weiteres seinen Platz einnehmen?«
    »Meiner Meinung nach fehlt es dir an Respekt«, tobte Rick, »an Respekt mir, deinem Großvater, Miramar und der Tradition gegenüber. Du hast keine Wahl, denn du bist jetzt der Älteste und damit der Erbe. So wurde es immer in unserer Familie gehandhabt. Mein Vater war der zweitälteste Sohn, aber er hat etwas aus sich gemacht. Er hat im mexikanischen Unabhängigkeitskrieg gekämpft, und dafür wurde er später belohnt - mit Miramar. Von dem Tag an, an dem er die Eigentumsurkunde erhielt, hat er bis zu seinem Tod hart gearbeitet, aber nicht für sich. Mit seiner Arbeit hat er mir ein Vermächtnis hinterlassen. Jetzt bist du mein Erbe, und eines Tages wird dein Sohn dein Erbe sein! So will es die Tradition, die unverändert bleibt.«
    »Du lebst in einer Zeit, die es nicht mehr gibt! Hör damit auf und unternimm etwas! Vergiss die Vergangenheit!
    Himmel noch mal, in ein paar Monaten fängt das zwanzigste Jahrhundert an!«
    »Dann mach es wenigstens für James«, entgegnete Rick. »Er wusste, wie sehr du Miramar geliebt hast. Wir haben darüber gesprochen, und auch er würde jetzt wollen, dass du es übernimmst. Er würde ... «
    »Sprich nicht von ihm, als ob er noch am Leben wäre!« Slade war außer sich.
    Immer war James von Rick bevorzugt worden, aber damals war er der Erbe gewesen. In diesem Augenblick kam es Slade in den Sinn, dass Rick im Grunde nur Miramar wirklich liebte - mehr als seinen eigenen Sohn.
    Rick packte Slade am Arm. »Nur wenn du sie heiratest, können wir Miramar behalten.«
    Slade stand unbeweglich da. »Was redest du da für einen Unsinn?«
    »Auf der Ranch liegt eine Hypothek. Ich hatte keine Wahl, denn die Zeiten waren schlecht, und es wird immer schlimmer. Wegen der Wirtschaftskrise von 1893 sind wir schwer angeschlagen. Aber nie hätte ich geglaubt, dass es so weit kommen würde.«
    Slade starrte ihn an.
    »Seit über zwei Jahren habe ich keine Zahlung für die Hypothek leisten können. Aber das war kein Problem, bis vor sechs Monaten so ein eingebildeter Bankier aus New York die Bank von San Francisco übernommen hat. Jetzt haben sie mit der Rückforderung des Darlehens gedroht. Nur wegen James' bevorstehender Hochzeit und der Mitgift von Elizabeth haben sie einen anderen Ton angeschlagen. Noch wissen sie nicht, dass James tot ist, aber sobald sie es erfahren, wird die Hölle losbrechen. Dann werden sie das Darlehen sofort kündigen. Da sie nicht den Versuch machen werden, die Ranch zu bewirtschaften, werden sie alles auflösen und Stück für Stückverkaufen. Du musst Elizabeth einfach heiraten, und zwar bald. Tust du es nicht, dann nehmen sie uns Miramar weg.«
    Slade war sprachlos vor Entsetzen.
    »Das ist die Wahrheit«, sagte Rick und ließ ihn los. Während er auf- und abging, wandte er sich zu seinem Sohn um. »Wir sind nicht nur pleite, sondern bankrott.« Ungläubig blickte Slade ihn an. »Wenn du sie nicht heiratest, wird es Edward tun. Wir brauchen ihr Geld, und zwar sofort.«
    Slade hörte sich sagen: »Edward hat noch nie etwas an Miramar gelegen.«
    »Da hast du recht. Das einzige, was ihn interessiert, sind Frauen, und gelegentlich spielt er Karten. Aber er ist noch jung, und er ist intelligent. Daher wird er tun, was er tun muss.« Rick ließ den Rest unausgesprochen in der Luft hängen: nicht wie du.
    »Wie glücklich wäre

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