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Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)

Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)

Titel: Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rensch
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jedenfalls sah keine andere Chance , all die Menschen zu retten und war mir klar, dass ich mich auf meine Zauberkünste verlassen musste. Und ich musste auf der Hut sein, denn mir war klar, dass ich weiterhin unter Beobachtung stand. Ich schwang mich auf den Mähdrescher und drückte an den Knöpfen rum, bewegte die Schalter, doch nichts passierte. Ich dachte nach und versuchte Kontakt mit dem Technikgeist der Maschine aufzunehmen. Er war anfangs nicht ansprechbar und ungemein faul.
     
    Doch mein Zauberspruch „Shambal, Shambal, Effe, Turlum“ weckte ihn und im Nu sprang die Maschine an.
     
    Der Mähdrescher setzte sich in Bewegung und wir fuhren über Wiesen, Felder und einen Weg am Rande des Waldes. Die Blätter und das Gras wurden in der Kammer gelagert und nach zwei Stunden war ich sicher, genug gesammelt zu haben. Ziemlich erschöpft nahm ich neben den Blättern und Gräsern Platz. Malu und Mathlun sprachen mir Mut zu und ich konzentrierte mich ganz auf meine Zauberenergie. Gerade wollte ich ansetzen, als die dunklen Windgeister heranbrausten. Sie plusterten ihre Backen auf und verwandelte das Gebiet innerhalb kürzester Zeit in eine fauchende Landschaft. Ich hatte Angst, dass die Gräser und Blätter vom Wind davon getragen werden. Wieder nahm ich meine ganze Zauberkraft zusammen.
     
    „Schambal, Schambal, Arkus, Gnomus“, rief ich in den Himmel.
    Die Wolken öffneten sich und die Bäume beugten sich schützend über Malu, Mathlun, mich und unsere Blätter und Gräser. Wild tobten die Windgeister, sammelten sich zu einer Organsäule, die auf uns zuraste. Ich hielt meine Handfläche in ihre Richtung und drückte sie mit meiner Energie zur Seite. Fluchend und schreiend mussten sie uns seitlich passieren und dann war der Spuk vorbei. Die Sonne schien, nur ein laues Lüftchen wehte.
    Malu schnaufte: „Puuuh, was für ein Angriff.“
     
    Ich streichelte ihn über seinen kleinen Kopf und erwiderte: „Das ist erst der Anfang.“
     
    Ich schaute nach den Blättern und setzte mich in den großen Haufen. Ich schloss die Augen und murmelte: „Sacralus, Sacralus, Verde ...“.
    Es dauerte ein paar Minuten, dann schwebten tausende, wunderschöne Schmetterlinge heran. Sie nahmen die Blätter und Gräser auf und flogen sie zu den Menschen im Todesschlaf. Es war ein traumhafter Anblick.
     
    Die Schmetterlinge mit ihrer Farbenpracht trugen fleißig die für sie so schwere Last und ließen sie auf die Stadt rieseln, die sich in eine grüne Landschaft verwandelte. Ich hoffte, das Richtige getan zu haben und eilte mit meinen beiden Freunden in die Stadt.
     
    Die Menschen waren bedeckt von all den Blättern, doch keiner regte sich. War meine Idee fehlgeschlagen? War der Todesatem doch stärker , als ich gedacht hatte. Resigniert schritt ich durch die Straßen. Ließ meinen Kopf hängen und war mutlos, enttäuscht, traurig. Doch plötzlich hörte ich ein Baby weinen. Ja, ganz deutlich drang es in meine Ohren. Ich schaute mich um und Malu entdeckte das Kleine im Arm einer jungen Frau.
     
    Wir eilten dorthin und als ich das Baby trösten wollte, schlug ihre Mutter die Augen auf. So ging es Schritt für Schritt. Die Menschen erwachten nach und nach. Mein Herz sprang vor Glück in die Höhe. Alle hatten den Todesatem besiegt, waren zwar noch müde und erschöpft, aber gesund.
     
    Ich sah in die lachenden Augen der Kinder und musste daran denken, was mit ihnen geschehen würde, wenn ich meine Mission nicht erfüllte. Ich genoss diesen Augenblick des Glücks, doch mir war klar, dass ich weiterziehen musste.
     
    Meine Reise war noch lange nicht beendet und seit ein paar Tagen spürte ich zwei Verfolger in meinem Nacken. Ich hatte ihre Gedankenenergie kurz wahrgenommen und seitdem waren sie hinter mir her. Tamilos von der übelsten Sorte. Sie waren klein wie Zwerge, doch wer ihren Blick mit den Augen einfing, wurde einer mentalen Gehirnwäsche unterzogen. Alle Gedanken wurden sofort gelöscht. Noch hatte ich kein Zaubermittel dagegen, weil mir Oma nur kurz davon erzählt hatte: „Wenn Dich die Tamilos jagen, bist Du in allergrößter Gefahr. Nur über den Traum kannst Du eine Verteidigungsstrategie finden“, waren ihre Worte.
     
    Da ich jedoch die letzte Zeit so gut wie nicht schlief, hatte ich keine Träume...!
    Da erfasste mich ein Geistesblitz. Du kannst ihn nicht sehen und ihn nicht greifen. Er ist ähnlich dem Tod, doch ohne ihn kannst Du nicht überleben. Er gibt Dir Kraft, wenn Du erschöpft bist, doch nimmt er

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