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Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)

Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)

Titel: Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rensch
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aktiv waren. Sie putzten ihre Zelte, kneteten Teig, kümmerten sich um die Tiere und schnitten Gemüse. Mathlun blieb faul in der Sonne liegen und mampfte zwischendrin frisches Heu, das ihm ein paar kleine Mädchen brachten. Mathlun fühlte sich wohl und das freute auch mich. Bandira erzählte mir von ihrer Oma, die das braune Zelt pflegte, das eine Art Heilige Stätte war.
     
    Einmal am Tag beteten darin alle Damos zu Gott und nahmen Kontakt zu den Verstorbenen auf.
    „Wir sind sehr gläubig und sind davon überzeugt, dass die Toten an unserer Seite leben“, erklärte sie mir. „Sie sind da, nur haben sie keinen Körper mehr.“
     
    Bandira erzählte weiter: „In unserem Volk genießen alle das gleiche Ansehen. Jeder ist vom anderen abhängig und dankbar, dass er ihn begleitet. Wie in der Natur, wo der Baum nur leben kann, weil die Erde für ihn da ist. Das Tier nur überlebt, weil Gräser und Wälder existieren. Und wir Menschen nur leben, weil Tier und Natur präsent sind. So schätzen wir jeden gleich in unserem Volk. Egal , ob Arbeiter oder Häuptling.“
     
    Bandira und ich entfernten uns immer mehr vom Lager und erreichten die Oase, die vor dem Hügel lag, wo sie die Damäros vermutete. Die Oase war wirklich traumhaft. In der Mitte ein hellblauer See, umgeben von Gebüsch und Bäumen. Ich fühlte mich wie in einer Wüste. Die heißen Sonnenstrahlen, die kahle Landschaft und die Wasserstelle. „Oasen sind Heiligtümer“, sagte Bandira. „Sie sind die Hoffnung. Wenn alles kahl und ausweglos im Leben erscheint, taucht irgendwann eine Oase auf, die uns zum Leben erweckt.“
     
    Bandira lächelte mich an und wir setzten uns ans Ufer und ließen die Beine im Wasser baumeln. Wir schlossen die Augen und genossen gemeinsam diesen wunderbaren Moment. Friedlich, ruhig und unbelastet wirkte die ganze Atmosphäre. So könnte es bleiben, dachte ich. Leben in Frieden und Ruhe, was für ein Geschenk.
     
    Als wir wieder aufstanden und mir Bandira ihren Lieblingsbaum zeigen wollte, überkam mich eine tiefe Unruhe. Ich roch den Wind der Gefahr und mein Ring fing an zu leuchten.
     
    „Gefahr, Bandira“, rief ich. Sie schreckte zusammen und fragte mich mit aufgerissenen Augen: „Wovor hast Du Angst?“
    Ich zuckte mit den Schultern: „Weiß ich nicht. Aber der Wind trägt die Gefahr mit sich. Wir müssen vorsichtig sein und zurück zum Lager.“
     
    Bandira nickte, schaute sich um, umfasste meine Hand und zog mich weg von der Oase in Richtung Lagerstätte. Wir beeilten uns, doch ich nahm wahr, dass die Gefahr schneller war. Als ich mich umdrehte, sah ich sie. Die kopflosen Reiter.
     
    Sie reiten mit Feuersatteln auf den Winden, haben nur Köper und fast drei Meter lange Arme. Wenn sie mit ihren Krallenhänden ein Lebewesen berühren, tritt bei ihm sofort der Atemstillstand ein. Besiegen kann man sie nur, wenn ihre Hände abgetrennt werden. Aber sie kämpfen ungemein schnell, geschickt und tödlich. Ihre Feuerschweife rasten auf uns zu.
     
    Gut 50 kopflose Reiter. Bandira schrie vor Angst. Ich baute eine Schutzwand auf, doch es dauerte nicht lange , bis sie diese mit ihren Krallen durchdrungen hatten. Nur ein paar von ihnen blieben daran kleben, denn ich hatte die Schutzwand wie ein Spinnennetz angefertigt.
    „Renn, Bandira“, rief ich ihr zu.
     
    „Renn um Dein Leben und warne die anderen.“ Die kopflosen Reiter würden niemanden am Leben lassen, auch wenn sie es ganz alleine auf mich abgesehen hatten. Sie kamen immer näher und ich hatte mit dem Leben schon abgeschlossen, hoffte jedoch auf ein Wunder. Bandira war gut zwanzig Meter von mir entfernt , als die Angreifer auf mich zurasten.
     
    Sie streckten ihre Hände gierig nach mir aus. Ich warf mich zu Boden, verschanzte mich hinter einem Felsen und dann hörte ich das grauenvolle Schreien. Ein Kreischen fegte durch die Luft. Ich blickte nach oben und sah, wie die Krallenhände der kopflosen Reiter zu Boden fielen. Sie wurden angegriffen von adlerähnlichen Vögeln, die mit ihren Schnäbeln die Hände abbissen.
     
    „Damäros“, rief Bandira ganz laut und brüllte: „Komm zu mir. Schnell.“
    Ich beobachtete den Kampf und rannte rückwärts zu Bandira. Die Damäros waren blitzschnell und ließen den kopflosen Reiter n keine Chance. Sie löschten mit Säurefontänen aus einem fliegenden Kanister deren Feuersattel und sie stürzten zu Boden.
     
    Die kopflosen Reiter konnten ihrem tödlichen Schicksal nicht entkommen und wurden Opfer der Damäros. Ihr

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