Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)
aufzuwenden, damit eine schützende Hand über dem Volk schwebte und zog mich zurück an einen ruhigen Platz.
Mir war klar, dass die Alarmglocken läuteten. Wenn die Armeen der Schwarzen Mächte im Anmarsch waren , nahte Unheil und Tod. Wir brauchten alle Hilfe, die möglich war und ich versenkte mich ganz tief. Meine Hände wurden warm und ich baute eine große Lichtglocke um das Lager, mich und Mathlun auf. Ich ließ sie nach oben schweben und bat um Beistand. Als ich meine Augen ein wenig öffnete, sah ich, wie ein Lichtstrahl meine Handflächen berührte und spürte einen Energieschub, der durch meinen ganzen Körper blitzte. Das war die Antwort. Ich war bereit dafür, mich mit den anderen gegen die Bösen Mächte zu stellen. Meine Mission durfte hier nicht enden.
Ich musste sie zu Ende führen. Ein unbändiger Wille durchzog mich und ich freute mich auf das Kommen der Damäros. Ich musste ihnen erzählen, was auf uns wartete. Ich hatte im Lichtstrahl die Angreifer wahrgenommen. Fürchterliche Typen, deren Aura angefressen war wegen Hass und Vergeltungssucht. Sie wollten vernichten, zerstören und hatten die Elemente versklavt. Sie würden mit dem Wind, dem Feuer, dem Wasser kommen. Sie konnten Feuerfontänen spucken, Überflutungen erzeugen und auf Taifunen tanzen. Die Elemente litten unter der Knechtschaft, denn sie wollen dem Menschen Gutes tun und sie nicht zerstören. Doch die finsteren Mächte hatten sie unterjocht, ihnen die natürlichen Energien geraubt und sie vergiftet.
Die bevorstehende Schlacht würde zu einem Massaker werden. Feuerhöllen, Flutungen und Stürme, gegen die kein Mensch etwas ausrichten könnte. Ich hoffte, die Damäros hatten eine Idee, einen Schlachtplan. Die finsteren Armeen durften sich nicht dem Lager nähern, sonst würde es keine Überlebenden geben.
Ich ging zu Bandira und erzählte ihr von meinen Visionen und dass ich unbedingt mit den Damäros sprechen müsste.
Sie überlegte: „Eigentlich dürfen das nur unsere Stammesoberhäupter ... Ich muss nachdenken, wie wir hinbekommen, dass Du das Wort ergreifen kannst. Einfach wird es nicht. Wir müssen unseren Häuptling und den Schamanen überzeugen. Ohne deren Zustimmung haben wir keine Chance ...“
Ich versuchte, ihr klar zu machen, dass es lebenswichtig war, für die Damos und die Menschheit. Die Zukunft von uns allen hing davon ab. Ich sah in Bandiras Augen, dass sie mir glaubte und versicherte, die Stammesobersten anzusprechen.
Ich ging derweil zu Mathlun, der unbekümmert herumlief und sich über das Treiben in der Zeltstätte wunderte.
„Alle so aufgeregt. Was ist hier los?“
„Mach Dir keine Sorgen“, beruhigte ich ihn. Mathlun kam zu mir heran, stupste mich mit seiner Nase und bat plötzlich: „Freundschaft ... Erzähl mir von unserer gemeinsamen Vergangenheit.“
Das freute mich sehr und trotz der bevorstehenden Ereignisse legten wir uns beide ins Heu und ich erzählte ihm detailliert, wie wir uns kennengelernt, welche Abenteuer wir erlebt hatten und was dazu führte, dass er keine Erinnerungen mehr hatte.
Mathlun hörte aufmerksam zu und meinte: „Dann sind wir ja eine verschworene Gemeinschaft.“
„Das sind wir“, bestätigte ich ihm.
„Ich habe schon seit einiger Zeit den Eindruck, wir müssen beide eine große Aufgabe erledigen“, erklärte er ganz ruhig und fuhr fort:
„Die Pferde auf der Weide vor dem Schloss meinten, ein König müsse sich seine Krone verdienen. Und meine Krone warte in der nahen Zukunft, nach einem großen Kampf.“
Ich wunderte mich sehr über die Weisheit und Prophezeiung der Pferde. War Mathlun ein König? Hatte auch er eine große Mission zu erfüllen? Oder hatten wir gar dieselbe Aufgabe zu erledigen? Schon immer wusste ich, dass Mathlun eine Einweihung erfahren hatte. Nur war mir nicht klar, wie weit er war. Ich hatte schon immer großen Respekt vor ihm und schätzte seine Nähe und Freundschaft. Ich war gespannt, was unsere gemeinsame Zukunft noch bringen würde. Doch erst einmal mussten wir dafür sorgen, dass wir überhaupt noch eine Zukunft hatten.
Rat der Weisen
Plötzlich wurde es ganz still im Lager. Die Menschen zogen sich in ihre Zelte zurück. Keiner war mehr auf dem Platz zu sehen. Keine Geräusche. Stille. Ein Wind wehte die Blätter durch die Luft und dann kamen sie.
Auf riesigen Pferde n. Sie waren kräftig, hatten schulterlange Haare, goldene Reifen bedeckten ihre Stirn. Armreife,
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