Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)
ich zu ihr und Bandira nahm meine Hand und streichelte sie sanft.
„Schau, die Sterne“, meinte sie mit einem Blick in den Himmel und fügte hinzu: „Jeder von uns hat dort oben seinen Stern. Er wacht über uns und schenkt uns Prüfungen und Liebe.“
„Prüfungen habe ich genug“, erklärte ich etwas erschöpft.
„Und die bringen Dich weiter. Jede Prüfung ist ein Geschenk, Angelina. Ich weiß, Du hast eine große Bürde. Aber Du bist stark, sonst hätte man Dir die Mission nicht anvertraut.“
„Meinst Du?“, fragte ich nach.
„Ja, Angelina. Alle Hoffnungen ruhen auf Dir. Und Du wirst Hilfe bekommen. Unterstützung. Ganz sicher. Aber vertraue auf Deine Stärke. Du bist stärker , als Du denkst.“
„Woher weißt Du das alles?“, wollte ich wissen.
„Jeder in unserer Familie hat das dritte Auge. Wir können die Zukunft sehen. Du wurdest hierher geführt. Es gibt keine Zufälle. Es wird bald etwas geschehen, das uns zeig t, wie wichtig es ist, dass Du zu uns gestoßen bist.“
„Was?“, fragte ich dazwischen.
„Das wurde mir nicht durchgegeben. Es ist noch ein Geheimnis. Aber es wird geschehen.“
Ich schaute nach oben und beobachtete die funkelnden Sterne. Ein herrlicher Anblick und um uns herum die Stille der Nacht. Alle hatten sich zum Schlafen zurückgezogen.
„Es wird Zeit“, lächelte Bandira und sie legte sich ebenfalls hin und schlief ein.
Ich ging zu Mathlun, der gemütlich im Stroh lag und kuschelte mich zu ihm. Eine traumhafte Nacht. Ruhig, warm und so friedlich.
Kaum war ich eingeschlafen, träumte ich von Arkus. Wie er mich zärtlich küsste und wir gemeinsam durch die Steppe ritten.
Doch plötzlich wurden wir im Traum von einer Feuerwand umgeben und angegriffen. Ich bekam Panik, fiel vom Pferd und Arkus war verschwunden. Ich erwachte und es war noch mitten in der Nacht. Die Sterne glänzten noch immer am Himmel und es war ganz still, nur die Grillen zirpten. Ein seichter, warmer Wind wehte über die Landschaft und Mathlun schlief fest wie ein Stein. Ich blickte auf den Hügel, wo laut Bandira die Damäros sein sollten. Ein kleines Licht konnte ich dort beobachten, doch keine Personen sehen.
Ich legte mich wieder schlafen und war innerhalb kurzer Zeit wieder in meiner Traumwelt. Plötzlich wurde ich geweckt. Ich schlug die Augen auf und Bandira kniete über mir. Schlaftrunken fragte ich sie, ob etwas passiert wäre.
Sie lächelte und flüsterte: „Du musst ins braune Zelt kommen. Du hast Besuch.“ Ich verstand nicht ganz, was sie meinte, doch ich folgte ihr mit müden Beinen. Vor dem braunen Zelt ließ sie mich alleine und ich trat ein. Es war dunkel, doch in der Mitte brannte eine Kerze.
Leise fragte ich, ob jemand hier sei. Und dann tauchte sie vor mir auf. Sie reichte bis zur Decke des Zeltes, strahlte wie die Sonne. Meine Fee. Ihre Liebe traf sofort mein Herz und ihre positive Aura zog mich magisch an. „Liebe Angelina. Du bist so weit gekommen. Halte weiter durch. Bleibe achtsam, denn im Norden zieht die Armee der Dunkelheit in die Schlacht. Sie verpesten die Gedanken der Menschen und werden Dich gnadenlos jagen. Es wird Zeit, das Buch zu finden, denn die Schwarze Macht hat ihre Hand schon danach ausgestreckt. Spute Dich mit der Lösung der sechsten Aufgabe. Du wirst sie lösen müssen, obwohl eine große Schlacht im Anmarsch ist. Aber die Weißen Helfer sind gewappnet. Sie werden an Deiner Seite sein, wenn es notwendig wird. Hier nun das 7. Rätsel: Er macht vielen Menschen Angst, doch er ist nur die Geburt auf der anderen Seite. Er kommt manchmal früher, aber oft erst nach vielen, vielen Jahren. Doch eines ist sicher: Er kommt!“
Dunkle Mächte
Mit einem Lächeln verabschiedete sie sich und war vor meinen Augen verschwunden. Ich dachte über die Aufgabe nach, doch war noch nicht innerlich bereit, die Lösung zu finden. Ich verließ das Zelt und traf auf Bandira, die mich umarmte und ganz fest drückte.
Wir schwiegen beide und mir war klar, dass Bandira eine wichtige Wegbegleiterin war. Ich empfand eine intensive Liebe zu ihr, so als ob sie meine Schwester war. Schon jetzt schmerzte mich der Gedanke, mich eines Tages von ihr verabschieden zu müssen. Doch hoffte ich, dass wir noch einige Zeit gemeinsame Wege gehen würden. Das wünschte ich mir ganz fest.
Am frühen Morgen kam Bandira zu mir und wollte mir eine wundervolle Oase zeigen. Noch etwas müde bummelte ich mit ihr aus dem Lager, in dem alle schon
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