Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)
schwere Ketten um den Hals und alles aus purem, strahlendem Gold. Sie umgab eine hell schimmernde Aura, die mit bloßem Augen zu sehen war.
Sie überragten einen normal großen Mann um fast zwei Köpfe und ihr ganzer Körper strotzte vor Energie. Erhaben, langsam ritten sie ins Lager.
Als sie vor dem brauen Zelt angekommen waren und abstiegen, verwandelten sich die Pferde ebenso in Damäros. Ebenfalls groß und gewaltig. Sie umgab eine Männlichkeit und Schönheit, die ich so noch nie strahlen sah. Ich verbeugte mich fast schon unbewusst und dann traf es mich wie ein Blitz.
Ich schaute auf und vor dem Zelt trafen mich zwei funkelnde Augen. Ich war gelähmt, gebannt, glücklich und erschrocken zugleich. Arkus. Ich flüsterte seinen Namen und meine Gedanken rotierten. Ich zitterte sogar ein wenig. Sein Blick traf direkt meine Seele und ihm schien es genauso zu ergehen. Ich hatte den Eindruck, er wollte sofort zu mir kommen, doch seine Gefährten betraten das braune Zelt und er musste folgen.
Ich befand mich zwischen zwei Welten. Hier und doch ganz nah bei Arkus. Er war wieder in meiner Nähe. Arkus war ein Damäros. Das erklärte so viel. Sein plötzliches Verschwinden, sein merkwürdiges Verhalten. Er machte eine Einweihung durch, so wie es Bandira erzählt hatte, konnte seine Kräfte damals nicht regulieren und wollte mich deshalb schützen. Und jetzt trafen wir uns hier in Zeiten des Krieges. Bandira riss mich aus meinen Gedanken. „Ich habe mit den Stammesführern gesprochen. Sie wollen sich mit den Damäros beratschlagen, ob man Deine Visionen anhören will. Sie befürchten, dass Panik ausbricht, wenn Deine Worte zum Volk gelangen.“
„Aber wir müssen doch wissen, was auf uns zukommt. Verdrängen bringt doch nichts“, erklärte ich mit flehendem Blick.
„Ich habe das meinige getan und mich für Dich eingesetzt“, sagte sie. „Jetzt liegt es in der Hand des Rates. Und das sind sehr weise Männer.“
Ich hoffte, dass der Rat eine Eingebung bekam und mir die Chance gab , meine Vision zu schildern. Doch Stunden vergingen. Unendliche Stille. Ich blickte gebannt auf das Zelt, doch nichts geschah.
Bandira hatte sich zurückgezogen und erst als die Dunkelheit hereinbrach , kam sie zu mir mit einer kühlen Gemüsesuppe.
„Sie beratschlagen noch immer, schmieden Pläne, zählen die Mannstärke und analysieren den Gegner“, erklärte sie mir. Ich schlürfte die Suppe und sagte flüsternd: „Ich will Dir ein Geheimnis anvertrauen.“
Bandira lauschte gespannt und meinte: „Es ist bei mir gut aufgehoben.“
„Weiß ich ... Ich habe heute meine große Liebe wieder gesehen.“
„Was?“, fragte Bandira aufgeregt.
„Er ist ein Damäros. Heute trafen sich unsere Augen. Er ist im braunen Zelt.“
Bandira riss die Augen auf: „Unglaublich! Wie, wie ist sein Name?“
Ich zögerte, doch ich vertraute Bandira: „Arkus“, verriet ich ihr.
„Arkus?“, stieß sie hervor. „Arkus, ich glaube es nicht ...“
„Wieso ? Was ist daran so unglaublich?“, fragte ich sie.
Als sie mir die Antwort geben wollte, kam der Schamane auf mich zu.
„Wir haben entschieden“, sagte er mit ruhiger Stimme: „Du sollst zu uns sprechen.“
Bandira umarmte mich und ich ging mit dem Schamanen ins Zelt. Die Männer betrachteten mich aufmerksam, als ich in ihrer Mitte im Schneidersitz Platz nahm. Arkus saß mit in der Runde und sein Blick funkelte wohlwollend.
Die Aura im Zelt war ergreifend. Harmonisch und doch energiegeladen. Der Anführer der Damäros stellte sich als Matilus vor. Er blickte mir tief in die Augen und seine Stimme klang wie ein kleines Beben, zog mich hypnotisch in den Bann: „Du bist jung und hast schon solche Visionen. Wer bist Du?“
Ich konnte mich gegen die Hypnosekraft nicht wehren und musste die ganze Wahrheit sagen: „Ich bin eine Weiße Hexe und habe die Mission, das Buch der Sieben Zeichen zu finden.“
Ich vernahm ein Raunen um mich herum. Matilus riss die Augen auf: „Dann bist Du Angelina, auf die die ganze Schwarze Macht so wütend ist ...?“
Ich nickte zustimmend: „Ja, das bin ich.“
„Wir wussten nicht, ob Du noch am Leben bist. Du musst schlimme Tage erlebt haben und es ist einem Wunder gleich, dass Du hier lebendig vor uns sitzt.“
Er machte eine Pause und schaute in die Runde:
„Unsere Aufgabe ist es , die Kriege zu gewinnen und diesem Mädchen zu helfen, ihre Mission zu erfüllen. Nur so kann die Menschheit
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