Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)
gerettet werden. Und zwar für immer.“
Plötzlich erhob sich Arkus. Seine ganze Energie strahlte in meinen Körper. Er legte seine Hand auf meine Schulter und wandte sich an Matilus. Die Stimme von Arkus war voller Kraft und Gefühl: „Vater, verehrter Matilus. Angelina ist meine große Liebe. Ich habe sie einst zur Einweihung verlassen. Jetzt will ich ihr Schützer und Begleiter sein. Lass mich helfen, ihre Mission erfolgreich zu Ende zu bringen.“
Mein Herz bebte vor Glück und Liebe. Matilus erwiderte wiederum ganz ruhig: „Dann soll es so sein, mein Sohn. Deine Liebe kann niemals Irrwege nehmen. Du weißt, Deine Gefühle einzuordnen. Deine Entschlossenheit und Klarheit sind Deine Seelen-Brüder.“
Arkus umarmte seinen Vater und setzte sich wieder auf seinen Platz. Er warf mir ein kurzes Lächeln zu und dann meinte Matilus: „So, nun erzähle uns Dein Wissen, Angelina.“
Ich konzentrierte mich und war noch immer im Bann der Wahrheits-Hypnose, der mich Matilus unterworfen hatte. Ich hatte damit jedoch kein Problem, weil ich eh nichts verschweigen konnte und dadurch meine Aufgeregtheit unterdrückt wurde.
„Sie kommen mit dem Wind, spucken Feuerfontänen und haben die Winde unterjocht. Fluten an Wasser setzen sie ebenso ein wie Flammenhöllen. Sie greifen mit Taifunen an. Ihre Armee ist gewaltig und scheint unbesiegbar.“
Das Sprechen fiel mir immer schwerer, mir wurde dunkel vor Augen und ich klappte zusammen. Arkus fing mich gerade noch mit seinen Armen auf, dann fiel ich in einen Halbschlaf. Ich konnte um mich herum zwar noch Worte wahrnehmen, doch die Gestalten nur schemenhaft erkennen.
Arkus legte mich auf eine Decke und der Schamane gab mir einen Trank, nachdem es mir etwas besser ging.
„Kachos greifen uns an“, hörte ich Matilus sagen, „die Vorboten der Hölle. Sie wollen alle Lebewesen in die Unterwelt sperren und die Welt alleine regieren, ganz für sich.“
Der Rat dachte nach und grübelte. Es wurde getuschelt und beratschlagt. Dann erhob sich Miron, das Oberhaupt der Damos: „Wir haben zwar nur 100 Kämpfer, aber wir werden uns den Angreifern stellen.“
„Das ehrt Euch, Miron“, sagte Matilus, „aber das wird nicht reichen. Wir kämpfen an Eurer Seite mit 2000 Damäros. Doch wir brauchen Verbündete ... Wir müssen unsere Stämme um Hilfe bitten. Die Flut-Damäros, die Wetter-Riesen und die Orkan-Shakale müssen dabei sein.“
„Und was ist mit den Erd-Fontänen und den Flugwölfen?“, fragte einer der Damäros dazwischen.
„Auch die, doch wir müssen sie vom Ernst der Lage überzeugen“, erklärte Matilus.
Matilus dachte nach. „Angelina muss ihre Mission erfüllen. Du, Arkus, bist ihr Schutzgeist und musst sie zum Höllentor bringen, sobald wir gesiegt haben. Dann ist das Bewusstsein von Tarakus schwach und ihr könnt die Mission erfüllen ... Aber nur, wenn wir siegen ... Sonst ist alles vorbei.“
Miron fragte: „Und wie gehen wir jetzt vor? Die Zeit drängt.“
„Da hast Du Recht, mein Freund. Wir haben nur noch wenig Zeit ... Wir werden noch heute Nacht mit unserem Zauberer Rashini Kontakt zu den Oberhäuptern unserer Verbündeten aufnehmen und sie um Hilfe bitten. Bei Sonnenaufgang wissen wir, wer uns folgt.“
Die Männer erhoben sich und die Damäros verabschiedeten sich mit Umarmungen. Arkus beugte sich zu mir und flüsterte: „Ich werde Dich besuchen.“
Ich nickte lächelnd und war noch immer sehr erschöpft. Als ich aufstehen wollte, sackten mir die Beine weg und Arkus nahm mich in den Arm und legte mich wieder behutsam auf die Decke. Müde schlief ich ein und freute mich auf unser Wiedersehen. Der Tag hatte so viele Eindrücke hinterlassen, die ich erst einmal verarbeiten musste. Dementsprechend waren meine Träume.
Ich flog mit Arkus durch die Lüfte. Wir waren glücklich und frei. Es herrschte Frieden und alle Wesen lebten in Harmonie. Wie sehr wünschte ich, dass dieser Traum Wirklichkeit werden würde. Eine gemeinsame, unbelastete Zukunft mit Arkus. Das war mein Ziel und dafür war ich bereit , Opfer auf mich zu nehmen. Ich war so froh, ihn und Damäros sowie die Menschen in der Lagerstätte an meiner Seite zu wissen. Erst jetzt wurde mir klar, wie einsam ich in letzter Zeit war. Monate, Jahre zog ich von Ort zu Ort, um meine Mission zu erfüllen. Meine Freunde Malu und Mathlun hatten mich begleitet, wofür ich ungemein dankbar war. Aber den bevorstehenden Kampf konnte ich nicht alleine
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