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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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seine Augen vor Begierde geglitzert, jetzt funkelten sie in zorniger Verachtung. »Augenscheinlich muß man dem Krankenhaus nur einen ganzen Flügel stiften, und schon geht es.«
    »Es ist keine Frage der Legalität, es ist einfach zu gefährlich!«
    »Das war es offenbar wirklich, schließlich warst du ja fast zwei Wochen drin.«
    Meredith erkannte, daß er über all das bereits früher nachgedacht und schon vor langer Zeit seine eigenen logischen, wenn auch falschen Schlüsse gezogen hatte, und daß nichts, was sie tun oder sagen könnte, seine vorgefaßte Meinung ändern würde. Diese Erkenntnis war niederschmetternd. Sie wandte den Kopf und wischte sich die Tränen ab, die ihr in die Augen stiegen, konnte aber nicht aufhören, mit ihm zu sprechen. »Bitte, Matt«, flehte sie gebrochen, »hör mir doch zu. Ich bekam Blutungen und habe unser Baby verloren. Ich habe meinen Vater gebeten, dir ein Telegramm zu schicken, in dem stand, was passiert war und daß du doch bitte heimkommen solltest. Nie hätte ich geglaubt, daß er dich anlügen oder dich daran hindern würde, zu mir ins Krankenhaus zu kommen, aber dein Vater hat gesagt, daß er genau das getan hat ...« Helle Tränen stürzten ihr jetzt aus den Augen, und ihre Stimme brach. »Ich war damals so verliebt in dich! Ich habe so darauf gewartet, daß du mich im Krankenhaus besuchst. Ich habe gewartet und gewartet«, schluchzte sie, »aber du bist nie gekommen.«
    Sie ließ den Kopf sinken, und ihre Schultern bebten hilflos. Matt sah, daß sie weinte, aber er war zu keiner Reaktion fähig, weil seine Gedanken bei der Erwähnung ihres Vaters eine Erinnerung heraufbeschworen - das Bild Philip Bancrofts, der mit vor Wut verzerrtem Gesicht in seinem Arbeitszimmer stand: Sie halten sich für einen harten Burschen,  Farrell, aber Sie wissen noch gar nicht, was wirkliche Härte ist. Ich werde vor nichts zurückschrecken, um Meredith von Ihnen wegzubringen! Danach schien Philip Bancrofts Zorn verraucht, und er hatte Matt gebeten, daß sie versuchen sollten, im Hinblick auf Meredith miteinander auszukommen. Bancroft schien es ernst zu meinen. Er schien die Heirat als gegebene Tatsache akzeptiert zu haben. Aber hatte er das wirklich? Ich werde vor nichts zurückschrecken, um Meredith von Ihnen wegzubringen ...
    In diesem Moment hob Meredith ihre Augen, tieftraurige, blaugrüne Augen. In einem Zustand lähmender Ungewißheit blickte Matt in diese Augen, und was er darin sah, ließ ihn fast taumeln: Sie waren gefüllt mit Tränen und flehendem Bitten. Und Wahrheit. Der nackten, unfaßbaren unerträglichen Wahrheit. »Matt«, flüsterte sie schmerzlich, »wir -wir hatten ein kleines Mädchen.«
    »Oh, o mein Gott!« stöhnte er und zog sie an seine Brust. »Mein Gott!«
    Meredith klammerte sich an ihn, die tränenüberströmte Wange an sein Hemd gepreßt, unfähig, ihren Tränenfluß zu stoppen, jetzt, da er sie in seinen Armen hielt. »Ich - ich habe sie Elizabeth genannt, nach deiner Mutter.«
    Matt hörte kaum, was sie sagte; alles in ihm zerriß unter der Qual, Meredith allein in einem Krankenhauszimmer liegen zu sehen - umsonst auf ihn wartend. »Oh, nein«, flehte er und zog sie noch dichter an sich, rieb sein Kinn an ihrem Haar. »Bitte, nein.«
    »Ich konnte nicht zu ihrer Beerdigung gehen«, flüsterte sie heiser, »weil ich zu krank dafür war. Mein Vater hat gesagt, daß er dort war ... du glaubst doch nicht, daß er mich auch da angelogen hat?«
    Die Qualen, die Matt durchmachte, als sie von dem Begräbnis und ihrem Leid sprach, waren fast mehr, als er ertragen konnte. »Oh, Gott!« stöhnte er, hielt sie noch fester, streichelte ihre Schultern, ihren Rücken und versuchte hilflos, die Wunden zu heilen, die er ihr vor Jahren unwissentlich und unwillentlich zugefügt hatte. Flehend hob sie ihr tränenüberströmtes Antlitz zu seinem. »Ich habe ihm gesagt, daß ich will, daß Elizabeth unendlich viele Blumen bekommt. Ich wollte rosa Rosen ... Du - du glaubst doch nicht, daß er mich angelogen hat, als er mir gesagt hat, daß er sie schicken würde?«
    »Er hat sie geschickt«, versicherte Matt. »Ich bin sicher, daß er es getan hat.«
    »Ich könnte - könnte es nicht ertragen, wenn sie keine Blumen gehabt hätte ...«
    »Bitte, Liebling«, flüsterte Matt gebrochen, »hör auf. Ist ja alles gut.«
    Durch den Schleier ihrer eigenen Trauer und Erleichterung hörte Meredith seine heisere Stimme, sah sein von Trauer gezeichnetes Gesicht, und tiefe Zärtlichkeit

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