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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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um mit dir zu reden ...«
    »Das weiß ich bereits«, unterbrach er.
    »Aber du weißt nicht, daß dein Vater und ich eine hitzige Auseinandersetzung hatten «
    »Ich bin sicher, daß du nicht aus der Rolle gefallen bist, Herzchen«, meinte er mit schlecht verhülltem Sarkasmus. »Eine wohlerzogene und vornehme Frau wie du würde sich niemals so erniedrigen.«
    »Nun, ich bin es aber«, sagte Meredith, durch seine Haltung etwas aus dem Konzept gebracht, aber wild entschlossen, fortzufahren. »Weißt du, dein Vater hat mir befohlen, mich von dir fernzuhalten - er hat mir vorgeworfen, daß ich unser Baby umgebracht und fast dein Leben zerstört hätte. Ich - ich wußte erst überhaupt nicht, wovon er sprach.«
    »Ich bin sicher, daß die Schuld dafür nicht an ihm lag ...«
    »Hör auf, so herablassend mit mir zu sprechen«, warnte Meredith in einer Mischung aus Panik und Verzweiflung. »Ich bemühe mich, dir etwas zu erklären!«
    »Entschuldige bitte. Was möchtest du mir erklären?«
    »Matt, ich hatte keine Abtreibung - ich hatte ein Fehlgeburt. Eine Fehlgeburt«, wiederholte sie und suchte in seinen Zügen nach irgendeiner Reaktion.
    »Eine Fehlgeburt. Ich verstehe.« Sein Blick wanderte zu ihren Lippen, und seine Hand glitt ihren Arm hinauf und legte sich hinter ihren Nacken. »So schön bist du ...«, flüsterte er heiser. »Du bist so verdammt schön ...«
    Seine Worte und die Tiefe seiner Stimme ließen sie unbeweglich verharren, und sie starrte ihn an, unfähig zu glauben, daß er ihre Erklärung so einfach und ruhig geschluckt hatte. »So schön«, wiederholte er, und sein Griff um ihren Nacken verstärkte sich, »und so verlogen!« Bevor sie einen einzigen klaren Gedanken fassen konnte, senkte sich sein Mund auf ihren und nahm ihre Lippen mit einem brutal sinnlichen Kuß in Besitz. Seine Hände führen über ihr Haar und hielten ihren Kopf gefangen, während seine Zunge hart in ihren Mund eindrang.
    Der Kuß war als Bestrafung und Erniedrigung gedacht, und Meredith war sich dessen bewußt, aber anstatt dagegen anzukämpfen, wie er es von ihr erwartete, schlang sie ihre Arme um seinen Hals, preßte ihren Körper gegen seinen und erwiderte seinen Kuß mit all der Zärtlichkeit und Reue, die sich in ihrem Herzen angesammelt hatte, um ihn auf diese Art davon zu überzeugen, daß sie die Wahrheit gesagt hatte. Ihre Reaktion überraschte ihn; er verkrampfte sich, als wollte er sie wegstoßen, dann aber nahm er sie mit einem langen Seufzer in die Arme und küßte sie so durchdringend und hungrig, daß ihre Widerstandskraft vollständig dahinschmolz und sie vor hilfloser Begierde fast verrückt wurde. Der Kuß wurde immer tiefer, sein Mund immer drängender, und Meredith fühlte den harten Druck seines erregten Körpers.
    Als er endlich den Kopf hob, war sie zu benommen, um die Bedeutung seiner bissigen Frage sofort zu erfassen: »Nimmst du die Pille? Bevor wir ins Bett gehen, damit du mir zeigen kannst, wie viel dir dieses Grundstück in Houston wirklich wert ist, möchte ich doch ganz sicher gehen, daß daraus nicht wieder ein Kind resultiert - oder wieder eine Abtreibung.«
    Meredith fuhr zurück und starrte ihn entsetzt und wütend an.
    »Abtreibung!« keuchte sie. »Hast du nicht gehört, was ich dir eben gesagt habe? Ich hatte eine Fehlgeburt!«
    »Lüg mich nicht an, du kleines Miststück!»
    »Du mußt mich anhören ...«
    »Ich will jetzt nicht reden«, sagte er brüsk, und sein Mund senkte sich zu einem weiteren verletzenden Kuß auf ihren.
    Wild entschlossen, ihm alles zu erzählen, bevor es zu spät war, kämpfte Meredith verzweifelt und schaffte es endlich, ihre Lippen von seinen loszureißen. »Nein!« schrie sie, stemmte die Hände gegen seine Brust, barg aber ihr Gesicht an seinem Hemd. Seine Hand umfaßte ihren Nacken, als ob er vorhabe, ihren Kopf wieder nach oben zu zwingen, doch Meredith riß sich mit aller Kraft der Angst und Verzweiflung los, stieß seine Hände weg und blickte ihm zornig in die Augen. »Ich hatte keine Abtreibung!« schrie sie und wich einen Schritt zurück, während ihre Brust sich in kurzen, abgehackten Atemzügen hob und senkte. Ihre Worte quollen jetzt mit all der aufgestauten Pein und Wut, die sie erfüllte, aus ihr heraus. Vergessen war die wohl-überlegte Rede, vergessen alle Vernunft. »Ich hatte eine Fehlgeburt, und ich bin fast gestorben! Eine Fehlgeburt! Eine Abtreibung im sechsten Monat wäre Wahnsinn. Das macht kein Arzt ...«
    Vor wenigen Minuten noch hatten

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