Schatten der Liebe
Bett ziehen, mit den Händen ihr goldseidenes Haar zerzausen und seinen ausgehungerten Körper mit ihrem vereinen. Er wollte ihre Hände auf seiner Haut spüren, wollte sich in sie versenken und sie unter sich stöhnen hören. »Ich bin sicher, du findest etwas Passendes«, sagte er unwirsch und verschob die Bettdecke, um seine Erregung zu verbergen. »Ich dusche und komme dann runter.«
Als sie das Zimmer verlassen hatte, schloß Matt die Augen und biß, hin- und hergerissen zwischen Wut und Ungläubigkeit die Zähne zusammen. Trotz allem, was in der Vergangenheit vorgefallen war, hatte sie immer noch diese Wirkung auf ihn! Wenn es wenigstens nur blanke Lust gewesen wäre, was er empfand - aber daß er sich plötzlich danach sehnte, wieder ein Teil von ihr zu sein, von ihr geliebt zu werden ... das konnte er sich nicht verzeihen.
Unschlüssig ging Matt ins Badezimmer, um zu duschen. Bevor seine Begierde ihn zu etwas verleitete, was ihn den letzten Rest Selbstachtung kosten würde, mußte er Meredith aus dem Haus schaffen! Ihre Autoschlüssel ... Vage erinnerte er sich daran, wie sie ausgestiegen war und sich in der Nähe des linken Vorderreifens gebückt hatte. Dort würde er die Schlüssel suchen und finden. Draußen im Schnee herumzugraben war ihm weit weniger zuwider als die Vorstellung, einen weiteren Tag mit ihr unter einem Dach zu verbringen. Oder eine weitere Nach. Wenn er die verdammten Schlüssel nicht fand, würde er ihr Auto kurzschließen. Er drehte das Warmwasser an und überlegte, ob sie wohl eine elektronische Alarmanlage hatte, die den Wagen fahruntüchtig machte, wenn er das versuchte. Wenn ja, würde er sich etwas anderes einfallen lassen. Aber ganz gleich auf welche Weise, er würde sie aus dem Haus schaffen.
Noch dabei, sein Hemd zuzuknöpfen, ging er entschlossen die Treppe hinunter. Meredith wirbelte herum, als sie ihn an der Küchentür Vorbeigehen hörte und sah, wie er nach einer dicken Lederjacke griff und auf die Haustür zumarschierte. »Wo willst du hin?«
»Raus, deine Schlüssel suchen. Weißt du noch, wo sie dir runtergefallen sind?«
Die eiserne Entschlossenheit, die er an den Tag legte, traf sie völlig unvorbereitet. »Sie - sie sind mir runtergefallen, als ich vorne um das Auto herumgegangen bin, aber es besteht überhaupt keine Veranlassung, daß du jetzt in die Kälte ...«
»Doch«, sagte er. »Es besteht Veranlassung. Dieses Spielchen hier hat lang genug gedauert. Schau nicht so überrascht. Dir geht dieses scheinheilige Eheglück doch genauso auf die Nerven wie mir.« Sie mußte tief durchatmen, als ob er sie geschlagen hätte. Eisig fuhr Matt fort: »Ich bewundere deine Hartnäckigkeit, Meredith. Du willst dieses Grundstück in Houston für zwanzig Millionen, und du brauchst eine schnelle Scheidung, ohne daß die Presse davon Wind bekommt. Du bist mir zwei Tage lang um den Bart gegangen, um mich soweit zu kriegen, beidem zuzustimmen. Du hast es versucht, aber ohne Erfolg. Jetzt fahr zurück in die Stadt und benimm dich wie die clevere Geschäftsfrau, die du bist. Verklage mich wegen dem Houstoner Grundstück und reiche die Scheidung ein, aber mach in Gottes Namen Schluß mit dieser widerlichen Farce! Die Rolle der unterwürfigen, liebenden Gattin paßt nun einmal nicht zu dir, und du mußt sie ebenso satt haben wie ich.«
Er drehte sich auf dem Absatz um und verließ das Haus. Meredith starrte auf den Platz, wo er gestanden hatte, und ihr Herz zog sich vor Angst, Enttäuschung und Erniedrigung zusammen.
Zehn Minuten lang stapfte Matt durch den Schnee und versuchte, die verdammten BMW-Schlüssel zu finden. Er grub und stocherte so lange, bis seine Handschuhe völlig durchweicht und seine Hände halb erfroren waren. Dann gab er auf und blickte durch das Fenster, um zu sehen, was für eine Art von Alarmanlage sie hatte. Unglücklicherweise schien es tatsächlich eine zu sein, die den Wagen fahruntüchtig machte, wenn man versuchte, ihn ohne Schlüssel zu starten.
»Frühstück ist fertig!« rief Meredith beklommen und ging ins Wohnzimmer, als sie die Haustür hörte. »Hast du die Schlüssel gefunden?«
»Nein«, bellte Matt, bemühte sich aber, nicht die Beherrschung zu verlieren. »In der Stadt gibt es einen Schlosser, aber sonntags arbeitet er nicht.«
Meredith holte die Rühreier, die sie für ihn gemacht hatte, dann setzte sie sich ihm gegenüber. Verzweifelt bemüht, die Harmonie des vergangenen Tages zumindest teilweise wiederherzustellen, fragte sie ruhig und
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